Meile der Religionen: Bereits zum fünften Mal luden Juden, Christen, Muslime und Aleviten zum großen Gastmahl der Begegnung und des Friedens ein
„Wir stehen für den Frieden in unserer Stadt ein“
Mannheim. In der Mannheimer Innenstadt feierten 2500 Besucher quer über den Marktplatz ein Fest der Begegnung und des Friedens. Zur Meile der Religionen hatten Juden, Christen, Muslime und Aleviten am Mittwoch, 25. September, zum fünften Mal seit 2007 eingeladen. Das bundesweit einmalige Fest begann und endete mit einem Gebet.
„Wir stehen gemeinsam für ein freundschaftliches Miteinander der Religionen in dieser Stadt“, hieß es bei der Begrüßung durch den evangelischen Dekan Ralph Hartmann, den katholischen Dekan Karl Jung, die Pressereferentin Dr. Esther Graf sowie den Kantor der jüdischen Gemeinde Amnon Seelig und Imam Hasan Cakmak von der Fatih-Moschee. „Wir wehren uns gemeinsam gegen alle Strömungen und Gruppen von Innen und Außen, die Zwietracht säen“, so die Religionsvertreter. „Wir respektieren einander und wir lernen voneinander. Wir stehen miteinander für den Frieden in unserer Stadt ein“. Mit dem Segen des Brotes und des Weines wurde die Meile durch die Religionsvertreter eröffnet. Tausende Besucher nutzten die Gelegenheit zum Gespräch und zur Begegnung.
Ein Fest des Friedens und des Miteinanders
Der mit dem Start der Meile einsetzende Regen tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Die geöffneten Gotteshäuser boten gute Ausweichmöglichkeiten, so dass in der Synagoge und in der CityKirche Konkordien die Tische in den Innenraum gestellt wurden. Ob innen oder draußen: An den vielen Tischen schauten sich Gäste und Gastgeber ständig in die Augen und auf die Teller: Sich wahrnehmen, einander begegnen und ins Gespräch kommen nicht zuletzt über das kostenfrei gereichte Essen.
Eine Tafel – viele Gastgeber
An der fast 200 Meter langen Tafel, die von der CityKirche Konkordien quer über den Marktplatz mit St. Sebastian bis hin zur Synagoge reichte, luden Gemeinden und Einrichtungen zum Essen und Gespräch ein. Die von hunderten Ehrenamtlichen zubereiteten Leckereien reichten von Leberwurstbrot bis hin zu Bulgur-Salat und Falafel. Auch über die Rezepte kamen die Menschen dabei ins Gespräch. Mit dabei waren zahlreiche evangelische, katholische und muslimische, die jüdische und die alevitische Gemeinde, die Alt-Katholiken und Griechisch-Orthodoxen sowie Einrichtungen und Beratungsstellen von Diakonie und Caritas. Das Ursulinen-Gymnasium, der Sportverein DJK, Schulen, der Deutsch-Bosniakische Kulturverein, „afa“ vom Förderband, der muslimische soziale Dienst Duha e.V. und das Ökumenische Bildungszentrum sanctclara deckten ebenfalls Tische für die Gäste.
Nachhaltige Meile
Möglichst umweltschonend zu agieren gehört mit zum Konzept der Meile. Dazu verwendeten die Gastgeber möglichst wenig Einwegverpackung für den Transport ihrer Speisen. An allen Tischen wurde auf Plastikgeschirr und -besteck wurde verzichtet. Das Team Nachhaltigkeit, organisiert vom Eine-Welt-Forum und gut erkennbar an den einheitlichen T-Shirts, sorgte für Mehrweg-Becher sowie Teller und Besteck. Zwei Spülmobile, auf dem Marktplatz und an der CityKirche Konkordien, sorgten für sauberen Nachschub.
Mannheim interreligiös
Insgesamt 51 Gruppierungen aus ganz Mannheim deckten die insgesamt 91 Tische: An 29 Tischen laden katholische Gemeinden ein, an 23 evangelische, an 14 ökumenische Gruppe, an 13 muslimische Gemeinden, an elf Tischen weitere Mitwirkende.
Um 20 Uhr endete die Meile mit einem Dankgebet auf dem Marktplatz, das Amnon Seelig und Rita Althausen von der Jüdischen Gemeinde, Pfarrerin Ilka Sobottke mit den Hochschulgemeinden sowie Vertretern von Moschee-Gemeinden gestalten.
Die erste „Meile der Religionen“ fand 2007 anlässlich des 400. Geburtstags der Stadt Mannheim auf Initiative des Forums der Religionen Mannheim statt. Weitere „Meilen“ folgten 2009, 2013 und 2016. In diesem Jahr verteilten sich die gedeckten Tische wie folgt: An 29 Tischen luden katholische Gemeinden ein, an 23 evangelische, an 14 ökumenische Gruppen, an 13 muslimische Gemeinden, an elf Tischen waren weitere Initiativen und Einrichtungen die Gastgeber. dv/schu
Autor:Laura Seezer aus Mannheim |
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