Notrufsäulen an der Autobahn
Hilfe per Knopfdruck
Notrufsäulen. Seit 1955 gibt es sie auf den Autobahnen der Bundesrepublik: Die bundesweit rund 17.000 Notrufsäulen. In Zeiten von Handys und anderen digitalen Kommunikationsmitteln sind sie etwas in Vergessenheit geraten. Werden sie eigentlich noch genutzt? Und mit wem wird man da eigentlich verbunden? Die Experten der Arag-Versicherung klären auf.
Notruf an der Autobahn: immer in der Nähe
Eine Notrufsäule ist neben ihrem leuchtend orangefarbenen Gehäuse am Verkehrsschild 365-51 erkennbar: Ein Telefonpiktogramm und ‚SOS‘ innerhalb eines blauen Vierecks. Sollte das Auto streiken und es ist keine Säule in Sicht, sollte man die alle 100 Meter angebrachten Leitpfosten anschauen. Ein kleiner Pfeil und eine Zahl geben Richtung und Abstand zur nächsten Notrufsäule an. Weit muss man dafür nicht gehen: Sie sind im Schnitt in Abständen von zwei Kilometern aufgestellt. Egal, wo man sich befindet, die nächste Säule ist also höchstens 1.000 Meter entfernt.
Wofür sind die Notrufsäulen da?
In Notfällen kann man an den Notrufsäulen Hilfe rufen. Das gilt auch wenn das Auto eine Panne hat und nicht mehr weiter möchte. Dann kann man dort die rettenden Engel bestellen. Obwohl die meisten Menschen in Notfällen zum Handy greifen, kann auch mal der Akku leer sein – natürlich genau dann, wenn das Auto den Geist aufgibt. Von Funklöchern ganz zu schweigen. Die Zahlen belegen durchaus den Sinn der Säulen: Jährlich werden über diesen Weg immerhin etwa 46.000 Notrufe abgesetzt, im Schnitt alle elf Minuten einer.
Zwei verschiedene Typen von Notrufsäulen
Aktuell gibt es zwei Typen von Notrufsäulen: Einige haben eine Klappe, während andere über zwei Tasten (gelb und rot) verfügen. Bei der einen braucht man lediglich die Klappe anzuheben und schon wird die Verbindung zu den Rettern hergestellt. Bei der Tastenvariante wählt man nach Art des Anrufs: Gelb für Autopannen, Rot für Un- und Notfälle.
Wo kommen die Notrufe über Notrufsäulen an?
Seit 1999 kommen die Notrufe über die Notrufsäulen beim Notruf der Autoversicherer in Hamburg an, die diesen Dienst im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) erledige und an die entsprechenden Notdienste weiterleiten. Im Gegensatz zum Anruf per Handy braucht man dabei nicht den Standort angeben: Dieser wird nämlich direkt an die Notrufzentrale übermittelt.
Verhalten im Notfall
Bei Notfällen gilt es, Ruhe zu bewahren! Zunächst ist die Warnblinkanlage einzuschalten und dann das Warndreieck aufzustellen. Dabei sollte man nicht vergessen, die Warnweste anzuziehen! Dann kann man zur Notrufsäule gehen, um Hilfe zu rufen. Nach dem Absetzen des Notrufs wartet man hinter der Leitplanke auf Hilfe. rk/ps
Autor:Roland Kohls aus Ludwigshafen |
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