E-Bike/Pedelec im Winter
Sicher durch die kalten Tage
E-Bike/Pedelec. Pedelecs erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit. Schon rund neun Millionen der E-Bikes rollten zum Jahresende 2021 über die deutschen Straßen, berichtet der Deutsche Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein DeKra. Und immer mehr Radlerinnen und Radler nutzen das Fahrrad mit Elektro-Unterstützung auch im Winter - das hilft dem Klima, hält fit und liegt im Trend. Worauf beim Winter-Radeln zu achten ist, dafür hat der Fahrradexperte Jochen Hof von der Prüfgesellschaft einige Tipps parat.
„Im Prinzip kann man auch im Winter mit dem Pedelec fahren, wenn man es sich mit dem normalen Fahrrad auch zutrauen würde“, meint Hof. Allerdings sollte man seinen Fahrstil auf nassen, verschmutzten oder vereisten Wegen und Straßen anpassen. Das heißt, weniger schwungvoll anfahren, mit weniger Tempo in die Kurven gehen, vorausschauend fahren, auf rutschiges Laub und Glätte achten (Brückenglatteis) und behutsamer bremsen als auf trockener Fahrbahn. Wegen der höheren Sturzgefahr ist ein Helm
dringend zu empfehlen. Reflektierende Kleidung, neonfarbene Helmkappen, Taschen oder Warnwesten geben mehr Sicherheit, vor allem bei schlechter Sicht.
„Anfänger tun gut daran, sich bei den ersten Schneeflocken an das Fahrverhalten au rutschiger Fahrbahn heranzutasten. Bei Schnee kann es auch helfen, den Sattel etwa tiefer einzustellen, damit man sich mit den Füßen leichter abfangen kann, wenn das Rad wegrutscht“, so der Sachverständige. „Wichtig im Winter sind profilierte Reifen mit ausreichende Profiltiefe. Damit die Reifen gut greifen, kann man den Luftdruck auf ein Minimum absenken. Das vergrößert die Reifenaufstandsfläche und gibt auf rutschigem Untergrund mehr Halt. Spikes sind nur für normale Pedelecs 25 zulässig.
„Auch die übrige Technik am Pedelec muss in Ordnung sein, soll es beim Wintertrip auf zwei Rädern sicher zugehen. Die Beleuchtung muss rundum funktionieren, empfehlenswert ist ein lichtstarker LED-Scheinwerfer“, sagt Hof. Einer guten Bremswirkung ist es dienlich, wenn die Bremsscheiben oder bei Felgenbremsen die Felgen regelmäßig gereinigt sowie die Bremszüge und -beläge gecheckt werden. „Ziehen Sie auch die Befestigungen von Rädern und Lenker nach. Das beugt Stürzen vor, und natürlich fährt gut, wer Kette und Schaltung reinigt und gut schmiert.“
Akkus bei Zimmertemperatur laden
Die Akkus sind grundsätzlich für den Winterbetrieb ausgelegt. Allerdings empfiehlt es sich, den Energieriegel abzunehmen, wenn das Pedelec über Nacht in der Eiseskälte steht. „Den Akku sollte man nicht im kalten Zustand aufladen, sondern erst wenn er sich auf Zimmertemperatur erwärmt hat, und erst kurz vor dem Start nimmt man ihn mit in die Kälte “, empfiehlt Hof. Sinnvoll ist eine Thermoschutzhülle, denn sie macht den Akku unempfindlicher gegen den kalten Fahrtwind.
Hält das Pedelec in der kalten Jahreszeit seinen Winterschlaf, sollte man den Akku keinesfalls längere Zeit am Ladegerät angeschlossen lassen. Für längere Pausen empfiehlt etwa der Hersteller Bosch einen Ladezustand zwischen 30 und 60 Prozent. Das ist der Fall, wenn bei dessen Akkus beim Test zwei bis drei der Leuchtdioden aufleuchten. Dies sowie eine Raumtemperatur zwischen zehn und 20 Grad Celsius wirken sich positiv auf die Lebensdauer aus. Umgekehrt ist es bei Temperaturen unter minus zehn Grad Celsius und einer längeren Aufbewahrung in ganz vollem oder ganz leerem Zustand. Optimal ist es, die Akkus über den Winter in spezielle Lagerboxen unterzubringen. rk/ps
Autor:Roland Kohls aus Ludwigshafen |
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