Biotonne jetzt in Mannheim kostenlos
Voll wertvoll
Mannheim. Obst- und Gemüsereste, Kaffeesatz, Teebeutel, Topfpflanzen… In jedem Haushalt fallen Bioabfälle an. Hat man einen großen Garten, so ist ein Komposter eine gute Lösung, mit der man sich eigenen Dünger für den Garten erzeugen kann. Allerdings haben die wenigsten Menschen in der Stadt dazu die Möglichkeit, also landen die Abfälle aus Küche und Garten oft in der Restmülltonne - sehr schade. Bioabfälle, die in der Restmülltonne entsorgt werden, werden mit dem restlichen Müll verbrannt. Dabei sind es nachhaltige Rohstoffe, die wieder dem Kreislauf zugeführt werden sollten.
Biomüll für den Klimaschutz
Die Stadt Mannheim hat sich zum Ziel gesetzt, die gesammelte Menge an Bioabfällen zu steigern. Daher bietet sie den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt seit dem 1. Juli 2021 eine kostenlose Biotonne an, in der Pflanzenabfälle und Essensreste gesammelt werden können.
Dieses Angebot wird von den Bürgerinnen und Bürgern sehr gut angenommen. Mitte August lagen dem Stadtraumservice Mannheim 3.926 Bestellungen für die Biotonne vor. Von Anfang März bis Ende August ist das ein Zuwachs von 19.986 auf 23.912 Behälter. „Das zeigt uns, dass wir mit der kostenlosen Biotonne den richtigen Anreiz gesetzt haben“, betont Bürgermeister Dirk Grunert. Schließlich gelte hier „Je mehr Bioabfälle getrennt eingesammelt werden, desto besser ist es für den Klima- und Umweltschutz!“
Durch eine getrennte Sammlung können organische Abfälle aus Garten und Küche in speziellen Anlagen kompostiert oder vergoren werden. In Mannheim werden sie aktuell im Kompostwerk in Heidelberg verwertet und dort zu Kompost verarbeitet. „Aus Bioabfall gewinnen wir nährstoffreichen Kompost, geeignet für Balkon und Garten. So kann auf Kunstdünger und andere umweltschädliche Düngemittel verzichtet werden“, erklärt Alexandra Kriegel, Eigenbetriebsleiterin Stadtraumservice Mannheim. Außerdem wird das Aufkommen an Restmüll reduziert, das in der Müllverbrennungsanlage auf der Friesenheimer Insel thermisch verwertet, also verbrannt wird.
Für die Zukunft ist geplant, zusammen mit der Stadt Heidelberg eine gemeinsamen Vergärungsanlage zu errichten, mit der Bioerdgas und Wärme erzeugt werden. Die Vergärung zu Biogas ist technisch aufwändig, stellt aber eine bessere Verwertung dar, denn zusätzlich zum Kompost wird auch noch „grüne“ Energie erzeugt. Dazu soll in Kürze ein gemeinsamer Zweckverband gegründet werden, der den Bau und Betrieb dieser Anlage verantwortet. Bei einer optimalen Auslastung könnten rund 7.400 Tonnen Treibhausgas pro Jahr eingespart werden.
Was darf in die Biotonne?
In die Biotonne dürfen feste Essensreste, Obst- und Gemüsereste, verdorbene Lebensmittel ohne Verpackung, Kaffeesatz, -filter, Teebeutel und Eierschalen. Außerdem Gartenabfälle wie Baum- und Strauchschnitt, Laub, Blumen, Unkraut, Rasenschnitt oder auch Topfpflanzen.
Tipps zum Sammeln von Biomüll
In der Wohnung sammelt man die Bioabfälle am besten in einem Gefäß mit Deckel und bringt die Abfälle spätestens alle drei Tage zur Tonne – wenn es warm ist, am besten täglich. Um unangenehme Gerüche zu vermeiden, wählt man für die Biotonne einen möglichst schattigen Standplatz, legt Zeitungspaper auf den Tonnenboden und achtet darauf, dass der Deckel immer fest geschlossen ist.
Kein Plastik in die Biotonne!
Plastik hat in der Mannheimer Biotonne nichts zu suchen. Das klingt logisch – allerdings gilt es auch für sogenanntes kompostierbares Plastik oder Bioplastik - und daraus sind oft Tüten, die im Handel für den Bioabfall verkauft werden. Diese darf man nicht verwenden, da die gesammelten Bioabfälle im Kompostwerk Heidelberg zu nährstoffreichem Kompost verarbeitet werden. Plastikfolien und andere Fremdstoffe würden im Kompost zu kleinsten Teilchen gehäckselt und das Mikroplastik könnte sich dann im Boden anreichern. Daher: Entweder den Biomüll einfach lose in die Tonne kippen, in altes Zeitungspapier einwickeln oder in Papiertüten entsorgen. Tipp: Aus alten Zeitungen einfach Tüten für den Bioabfall falten. Anleitungen dazu findet man im Internet. Das macht Spaß, es schont die Umwelt und man spart auch noch bares Geld. bas
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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