Saisonauftakt am Freitag in Nürnberg
Adler sind bereit für die Mission Titelverteidigung
von Peter Engelhardt
Eishockey.73:37- Der Moment der Entscheidung - so der Titel des Meisterfilms, der den Triumphmarsch der Mannheimer Adler durch die Saison 2018/19 noch einmal eindrücklich in Erinnerung ruft. Die Spielzeit vom ersten Training bis zum erlösenden freudetrunkenen Ende noch einmal Revue passieren lassen, angereichert mit amüsanten wie auch aufschlussreichen Anekdoten prägender Protagonisten des Vereins. Parallel dazu die schon fast minutiöse Rückblende am Tag der Entscheidung. Mit Liebe, Herz und Enthusiasmus wurde dieser siebte Meistertitel in Szene(n) gesetzt und hat manch einem Fan noch einmal die ein oder andere Träne ins Auge getrieben.
Mit dem anschließenden Hochziehen des Meisterbanners 2019 bekam das ganze auch einen hochoffiziellen Charakter. Doch schon Ende Juli vergaß Meister-Trainer Pavel Gross nicht fast schon gebetsmühlenartig darauf hinzuweisen: „Es war schön, es ist vorbei und wir haben eine neue Saison. Jeder will uns schlagen.“ Ganz am Ende des filmischen Meisterstreifen stehen die bedeutungsvollen Worte „ To be continued“. Für Adler-Hauptgesellschafter Daniel Hopp ist diese Aussage nicht einfach nur ein Satz sondern eine Devise. Und dieser leistungsbezogenen Philosophie werden die Adler Mannheim nicht nur in der schon bald beginnenden Spielzeit alles unterordnen.
Eine mögliche Titelverteidigung ist ein Ziel, auf Jahre hinaus eine dominierende Rolle im europäischen Eishockey zu spielen die ehrgeizige Vision für die Zukunft. In der laufenden Champions Hockey League (CHL) haben die Adler das Mindestziel schon frühzeitig erreicht. Nach den beiden Heimsiegen am Freitag gegen den polnischen Vertreter GKS Tichy (5:0) und am Sonntag gegen Vienna Capitals (4:0) stehen sie im Achtelfinale. Über den Gruppensieg entscheidet die wahre Nagelprobe jeweils am 8. und 15. Oktober in den beiden Partien gegen Djurgarden Hockey, dem schwedischen Vertreter aus Stockholm.
Bis dahin gilt das einzige Interesse des Trainer-Trios Pavel Gross, Mike Pellegrims und Pertti Hasanen die Mannschaft in einen erfolgreichen Saisonstart zu führen. Mit dem Auftaktspiel am kommenden Freitag bei den Nürnberg Ice Tigers sowie dem ersten Heimspiel gegen die Kölner Haie am Sonntag (17 Uhr) treffen die Adler gleich mal wieder auf zwei gute Bekannte aus den jüngsten Playoffs. Während am vergangenen Samstag bei der feierlichen Zeremonie die anwesenden „Ex-Adler“ Chad Kolarik, Luke Adams, Brendan Mikkelson noch einmal die Adler-Sprechchöre genossen, richtet sich das Augenmerk von nun an auf die neuen Spieler. Punktuell und gezielt wurde der Kader verstärkt, die wesentlichen Schlüsselpositionen sind sowieso optimal besetzt. Mit Torhüter Johan Gustafsson steht dem etatmäßigen Dennis Endras ein erstklassiger Pendant zur Seite. „Endras und Gustafsson sollen sich nicht als Konkurrenten sehen, sondern sie sollen sich gegenseitig pushen und herausfordern zum Wohle der Mannschaft,“ so die Aussage von Pavel Gross. Der Meistertrainer ordnet alle Ziele in aller Konsequenz dem Mannschaftgeist unter. Mit Chad Billins und Björn Krupp soll die Defensive noch stärker werden. Mit dem spielerischen „Feingeist“ Jan Mikael Järvinen (macht das Finnen-Trio perfekt) sowie dem kroatischen Stürmer Borna Rendulic ist man überzeugt die Abgänge des Offensiv-Trios Kolarik, Festerling und Adams mehr als nur zu kompensieren. Dazu kommt mit Tim Stützle ein hochveranlagtes Eigengewächs. Durchaus möglich, dass er eines Tages in die Fußstapfen von Moritz Seider tritt.
„Wir werden am Anfang ein wenig Geduld brauchen, bis sich die Mannschaft richtig zusammenfindet. Selbst wenn du nur vier bis fünf neue Spieler integrierst musst du die Automatismen neu kreiern. Wie auch im vergangenen Jahr werden wir am Anfang nicht unser bestes Eishockey spielen, aber wir werden uns entwickeln. Es ist wie immer ein Prozess,“ geht Pavel Gross sehr gelassen gleichzeitig aber auch hochkonzentriert in die neue Runde.
Mit dem spielerischen Integrationsstand der neuen Spielern ist der Trainer sehr zufrieden. „Menschlich, und das war uns von Anfang an das allerwichtigste passen sie einwandfrei in die Mannschaft. Wie wir sie spielerisch integrieren liegt an uns Trainern.“ Die Spiele der CHL haben die Mannschaft in der Vorbereitung auf das „Stahlbad“ DEL sicherlich vorwärts gebracht, aber ein wahrer Gradmesser ob der Leistungsfähigkeit des Adler-Kaders waren sie nicht. Das wird sich ab kommenden Freitag zeigen. „Mit Nürnberg treffen wir gleich auf einen sehr unangenehmen Gegner,“ zollt Gross dem Gegner Respekt. Und wie hat ihm persönlich der Adler-Film gefallen? Die Antwort ist dem akribischen Arbeiter Pavel Gross auf den Leib geschneidert: „Es war ein toller Abschluss, wir haben noch einmal gesehen, was das für eine großartige Saison war, aber jetzt ist eine neue Spielzeit und wir haben viel Arbeit vor uns.“ Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Der Meisterfilm ist seit Montag auch auf DVD käuflich zu erwerben. pete
Verlosung:
Für das Heimspiel der Adler Mannheim am Donnerstag, 26. September, 19.30 Uhr, gegen die Eisbären Berlin in der SAP-Arena in Mannheim verlost das Wochenblatt Eintrittskarten unter allen, die bis 17. September an der Verlosung teilgenommen haben. Die Karten werden per Post versandt.
Autor:Peter Engelhardt aus Mannheim |
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