"Zufriedenstellendes" Jahr
Sparkasse Rhein Neckar Nord stellt Geschäftszahlen vor

Die Vorstände Helmut Augustin, Stefan Kleiber und Thomas Kowalski (von links) stellen die Geschäftszahlen aus dem Jahr 2022 vor.  | Foto: Christian Gaier
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Von Christian Gaier
Mannheim.
894 Millionen an neuen Darlehen, ein Gesamtkreditvolumen von 4,18 Milliarden Euro und eine um 7,9 Prozent auf 5,88 Milliarden Euro gestiegene Bilanzsumme - das sind die Eckdaten des Geschäftsjahres 2022 der Sparkasse Rhein-Neckar Nord. "Wir sind anständig durchs Jahr gekommen", resümierte Vorstandsvorsitzender Stefan Kleiber.

„Der nach zwei Jahren Pandemie hoffnungsvolle Start ins Jahr 2022 wurde durch den Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine Ende Februar jäh verdüstert. Die wirtschaftlichen Folgen mit einer stark gestiegenen Inflation spüren wir genauso wie unsere Kunden. Doch wie schon in der Hochphase der Corona-Krise zahlte sich aus, wofür wir Sparkassen schon seit mehr als 200 Jahren stehen: Regionalität und Stabilität“, sagte Stefan Kleiber. So sei das Jahr 2022, in dem die Sparkasse ihren 200. Geburtstag feierte, zwar herausfordernd gewesen, doch im Rahmen der Umstände auch „zufriedenstellend“. Gerade mit Blick auf das Geschäft mit den regionalen Gewerbetreibenden habe die Sparkasse beachtliche Erfolge verzeichnet.

Beim Gesamtkreditvolumen verzeichnet die Bank ein Wachstum von 13,6 Prozent. Treiber seien vor allem die Kredite an gewerbliche Kunden in Höhe von 664 Millionen Euro gewesen, womit die Sparkasse "den Umständen und den gestiegenen Zinsen zum Trotz", gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 15,1 Prozent verzeichnete. Dabei habe die Sparkasse 52 Gründungsprojekte begleitet und damit das Niveau von 2019 erreicht. Eine deutliche Steigerung gegenüber dem ersten Corona-Jahr 2020 (22 Projekte) und 2021 (41). Für den Vorstandsvorsitzenden ist das ein Hinweis darauf, dass potenzielle Gründer wieder mutiger werden.

Baufinanzierung auf hohem Niveau

Auf hohem Niveau sei die Baufinanzierung geblieben, verwies Kleiber auf 198 Millionen Euro Neuausleihungen zur Finanzierung von privatem Wohnbau. Diese Summe liege zwar leicht unter dem Vorjahreswert (207 Millionen Euro), allerdings deutlich über jener aus dem ersten Pandemiejahr 2020 (160 Millionen). „Wohneigentum ist für unsere Kundinnen und Kunden nach wie vor relevant", äußerte Kleiber mit Blick auf 79 Objekte im Gesamtwert von 34 Millionen Euro, die von der Immobiliengesellschaft der Sparkasse vermittelt wurden. Angesichts der Inflation und der Abkehr von der sogenannten „Nullzinspolitik“ der Europäischen Zentralbank sei die Nachfrage nach Bausparverträgen wieder gestiegen. Verträge mit einem Volumen von 124 Millionen Euro (plus 30,2 Prozent) seien abgeschlossen worden. Das sei der höchste Wert seit 2019.

Wertpapiersparen im Trend

Ungebrochen ist laut Kleiber der Trend zu Wertpapiersparplänen. Nachdem sich die Börse nach leichtem Rückgang wieder stabilisiert habe, hatten die Sparpläne "ordentlich zugelegt", betonte der Vorstandsvorsitzende. „Der Fondssparplan hat das klassische Sparbuch mittlerweile nicht nur in Sachen Chancen, sondern auch in Sachen Beliebtheit abgelöst“, sagt Thomas Kowalski, der im Vorstand der Sparkasse unter anderem den Privatkundenbereich verantwortet. Nach seinen Angaben schlossen die Kunden pro Woche durchschnittlich fast 107 neue Sparpläne ab – insgesamt 5541 waren es im Jahr 2022, was einem Plus von 29,2 Prozent entspricht. Im Vor-Corona-Jahr 2019 seien es weniger als die Hälfte gewesen. „Über 50 Millionen Euro legten unsere Kundinnen und Kunden von der Wiedereinführung im August 2022 bis zum Jahresende an – vor allem kurze Laufzeiten von einem und zwei Jahren waren und sind beliebt. Viele diversifizieren damit ihr Wertpapier- beziehungsweise Fondsportfolio. Denn: Eine festverzinste Beimischung trägt zur Stabilität bei“, argumentierte Kowalski. Eine Alternative zum Sparkassenbrief mit noch kürzeren Laufzeiten sei das Spargeld. Der Anlagezeitraum beträgt 60 bis 180 Tage, die Zinsen liegen zwischen 0,9 und 1,3 Prozent.

Mobiles Banking stärker nachgefragt

Befeuert durch Coronapandemie hätten Zahlungen mit Karten- und Mobilgeräten einen großen Zuwachs erfahren. Während die Sparkasse mit 12,9 Millionen Kartenzahlungen ein Plus von 31,2 Prozent zum Vorjahr verzeichnet habe, seien es bei den Zahlungen mit Smartphone oder Smartwatch gar 113,6 Prozent mehr gewesen, informierte Kleiber. Auch das Online-Banking verlagere sich zunehmend auf die mobilen Geräte. Die Kunden der Sparkasse Rhein Neckar Nord halten 153.000 Girokonten bei dem Kreditinstitut (plus 1,9 Prozent). 120.000 Konten (plus 8,8 Prozent) seien für das Online-Banking. 46 500 (plus 13,4 Prozent) davon - und damit fast ein Drittel - werden auch über die mehrmals von der Stiftung Warentest als beste Banking-App ausgezeichnete Applikation „Sparkasse“ genutzt.

Digitaler Bankschalter

Wie Kleiber informierte, ist die Sparkasse an 49 Orten der Region mit 29 Filialen und 20 Selbstbedienungsstandorten vertreten. Nachdem in Hirschberg im November 2022 eine neue Filiale eröffnet wurde, die das Leistungsspektrum der ehemaligen Geschäftsstellen in Lützelsachsen, Leutershausen und Großsachsen erweitere. Neues gab es auch aus dem Mannheimer Stadtteil Lindenhof zu berichten, wo die Sparkasse voraussichtlich im April den Standort wechselt und von der Emil-Heckel-Straße 18 in die Meerfeldstraße 96 umzieht. Wie in Hirschberg werden auch dort ein 24/7-Außengeldautomat sowie eine Live-Box Einzug halten. „Die Live-Box erlaubt uns eine deutliche Ausweitung der Servicezeiten, von Montag bis Freitag durchgehend von 8 bis 18 Uhr. Unsere Erfahrung in Hirschberg zeigt: Nach anfänglichen Berührungsängsten nehmen die Kunden das Angebot an. Der erste Schritt ist der schwerste. Doch man merkt schnell, dass die Live-Box im Prinzip nichts anderes ist als ein Bankschalter. Nur eben digital“, erklärte Kowalski. Im Laufe des Jahres soll die Technik auch in Mannheim-Schönau, Heddesheim, Ilvesheim und am Paradeplatz zum installiert werden.

In diesem Jahr rechnet Kleiber mit einem leichten Anstieg bei den Zinsen. Er geht davon aus, dass die Europäische Zentralbank den Leitzins um 0,5 Prozent anhebt. "Die Inflation ist nicht größer geworden, liegt aber immer noch deutlich über acht Prozent, deshalb ist es notwendig, etwas dagegen zu tun", sagte der Vorstandsvorsitzende, der für 2023 einen Rückgang bei der Baufinanzierung und ein "sehr gutes Jahr" bei den Firmen- und Gewerbekunden erwartet.

Umfrage FCK

Die Vorstände Helmut Augustin, Stefan Kleiber und Thomas Kowalski (von links) stellen die Geschäftszahlen aus dem Jahr 2022 vor.  | Foto: Christian Gaier
Die Vorstände Helmut Augustin, Stefan Kleiber und Thomas Kowalski (von links) stellen die Geschäftszahlen aus dem Jahr 2022 vor.  | Foto: Christian Gaier
Autor:

Christian Gaier aus Mannheim

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