Gedenkfeier der Sudetendeutschen Landsmannschaft im Südwesten
Geschichte hat kein Recht auf Vergessen

Feierstunde der Landesgruppe Baden- Württemberg der Sudetendeutschen Landsmannschaft zum Jahrestag des „4.März 1919“ am 10.März 2019 im „Haus der Heimat“ in Stuttgart :
 v. l. n. r: Paul Nemeth MdL, der CDU-Fraktionsvorsitzende, Stadtrat Alexander Kotz, Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper, die Landesvorsitzende des Bundes der Vertriebenen, Stadträtin Iris Ripsam MdB a.D., Gedenkredner Rainer Wieland MdEP und Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Landesobmann Klaus Hoffmann, Konrad Epple MdL, Dr. Christiane Meis, der Sprecher der Südmährer, Franz Longin MdL a.D., SL-Kreisobfrau Waltraud Illner und der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Sing-, Tanz- und Spielkreise e.V. und des Landesverbandes der Heimat und Trachtenverbände in Baden-Württemberg e.V., Reinhold Frank.	 | Foto: Helmut Heisig
2Bilder
  • Feierstunde der Landesgruppe Baden- Württemberg der Sudetendeutschen Landsmannschaft zum Jahrestag des „4.März 1919“ am 10.März 2019 im „Haus der Heimat“ in Stuttgart :
    v. l. n. r: Paul Nemeth MdL, der CDU-Fraktionsvorsitzende, Stadtrat Alexander Kotz, Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper, die Landesvorsitzende des Bundes der Vertriebenen, Stadträtin Iris Ripsam MdB a.D., Gedenkredner Rainer Wieland MdEP und Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Landesobmann Klaus Hoffmann, Konrad Epple MdL, Dr. Christiane Meis, der Sprecher der Südmährer, Franz Longin MdL a.D., SL-Kreisobfrau Waltraud Illner und der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Sing-, Tanz- und Spielkreise e.V. und des Landesverbandes der Heimat und Trachtenverbände in Baden-Württemberg e.V., Reinhold Frank.
  • Foto: Helmut Heisig
  • hochgeladen von Jo Wagner

Der 4. März 1919 ist ein markantes Datum in der Geschichte der Sudetendeutschen. An diesem Tag demonstrierten in sieben Städten des Sudetenlandes die Sudetendeutschen für ihr Selbstbestimmungsrecht. Mit militärischer Gewalt der tschechischen Armee, fanden die friedlichen Demonstrationen ein Ende und forderten 54 Todesopfer und zahlreiche Verletzte unter der deutschen Bevölkerung.

Zum 100. Jahrestag dieses historischen Ereignisses, gedachten die Sudetendeutschen in einer Feierstunde im Haus der Heimat in Stuttgart den Opfer und erinnerten so auch an das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Nachdem der Landesobmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft Baden-Württemberg, Klaus Hoffmann aus Bad Herrenalb, in seinen Eingangsworten bereits auf die geschichtlichen Umstände, die zu den Ereignissen des „4. März 1919“ geführt hatten, kurz eingegangen war und die Feierstunde zu einer Demonstration für Frieden und Freiheit erklärte, beleuchtete Redner Rainer Wieland in seiner Ansprache die Ereignisse des 4. März 1919 im europäischen Kontext.

Dabei lobte der CDU-Politiker die große Leistung der Sudetendeutschen Landsmannschaft und der Heimatvertriebenen, die trotz ihrer leidvollen Erfahrungen den Blick von Anfang an nach vorn und weniger in die Vergangenheit gerichtet hätten und so am Aufbau des europäischen Hauses großen Anteil haben. „Ohne die Sudetendeutsche Landsmannschaft, wäre auch die Versöhnung zwischen Tschechien und Deutschland nicht möglich gewesen“, so der Europapolitiker. Dabei machte der Christdemokrat auch deutlich, dass die heutigen Generationen von der Geschichte der Vergangenheit nicht mehr betroffen seien, jedoch das Geschehene nicht in Vergessenheit geraten darf. „Geschichte hat kein Recht auf Vergessen“, so der Europapolitiker, der in diesem Zusammenhang den Besuch von historischen Gedenkstätten empfahl, wo Geschichte besonders emotional und hautnah erlebt und vermittelt werde.

Natürlich ging Wieland in seiner Gedenkrede auch auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker ein, für das die Sudetendeutschen am 4. März 1919 demonstriert hatten, vertrauend auf das 14-Punkte-Programm des amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson vom Januar 1918, wo es unter Punkt 10 heißt, das „den Völkern Österreich-Ungarns, deren Platz unter den Nationen wir geschützt und gesichert zu sehen wünschen, die freieste Gelegenheit zu autonomer Entwicklung zugestanden werden soll“. Das Selbstbestimmungsrecht der Völker sei selbstverständlich ein wertvolles Grundrecht, doch bleibe es ein zweischneidiges Schwert, so der überzeugte Europäer.

So wird es nach Meinung von Wieland immer einen Grundkonflikt zwischen einer nach innerstaatlicher Rechtsordnung geregelten Entwicklung eines Landes und dem Selbstbestimmungsrecht der Völker geben und benannte dabei die Entwicklung in Spanien mit Katalonien und in Großbritannien mit Irland, wo infolge des Brexit der „grünen Insel“ wieder unruhige Zeiten wie in der Vergangenheit drohen könnten. Dabei empfahl der Europapolitiker der deutschen Politik, bei internationalen Konflikten in Bezug auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker stets beratend in Erscheinung zu treten. Rainer Wieland, der wegen der noch gültigen Benes-Dekrete gegen den Beitritt Tschechiens zur Europäischen Union stimmte, betonte dabei auch, dass das Recht die Macht habe und nicht die Macht das Recht. Deshalb müsse manche geschichtliche Entwicklung der vergangenen 30 Jahre auch unter dem Blick des Grundkonflikts zwischen den Interessen der betroffenen Staaten und dem Selbstbestimmungsrecht der Völker gesehen werden.

Jedes Land in Europa habe seinen Platz auf der Landkarte und kein Land ist etwas Besseres als das Andere, doch jedes Land sei etwas Besonderes, so der Europapolitiker Wieland zum Abschluss seiner Gedenkrede, der damit dem aufkeimenden Nationalismus in Europa eine klare Absage erteilte und in einem gesunden Patriotismus die Zukunft der Europäischen Union sieht. (hel)

Feierstunde der Landesgruppe Baden- Württemberg der Sudetendeutschen Landsmannschaft zum Jahrestag des „4.März 1919“ am 10.März 2019 im „Haus der Heimat“ in Stuttgart :
 v. l. n. r: Paul Nemeth MdL, der CDU-Fraktionsvorsitzende, Stadtrat Alexander Kotz, Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper, die Landesvorsitzende des Bundes der Vertriebenen, Stadträtin Iris Ripsam MdB a.D., Gedenkredner Rainer Wieland MdEP und Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Landesobmann Klaus Hoffmann, Konrad Epple MdL, Dr. Christiane Meis, der Sprecher der Südmährer, Franz Longin MdL a.D., SL-Kreisobfrau Waltraud Illner und der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Sing-, Tanz- und Spielkreise e.V. und des Landesverbandes der Heimat und Trachtenverbände in Baden-Württemberg e.V., Reinhold Frank.	 | Foto: Helmut Heisig
Feierstunde der Landesgruppe Baden- Württemberg der Sudetendeutschen Landsmannschaft zum Jahrestag des „4.März 1919“ am 10.März 2019 im „Haus der Heimat“ in Stuttgart :
Gedenkredner Rainer Wieland MdEP, Vizepräsident des Europäischen Parlaments
 | Foto: Helmut Heisig
Autor:

Jo Wagner

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Ausgehen & GenießenAnzeige
Karlsruhe Aktivitäten: Auch im Advent bietet die MS Karlsruhe beliebte Ausflüge an. | Foto: Thomas Adorff
2 Bilder

Karlsruhe Aktivitäten: Erlebnisse mit dem Rheinschiff

Leinen los und mit der MS Karlsruhe Sehenswürdigkeiten entdecken. Aktivitäten und Erlebnisse locken auch im Herbst und Winter. Karlsruhe Aktivitäten. Die Tage werden am Ende des Sommers immer kürzer, die Temperaturen draußen kühler. Die reizvolle Stimmung an Bord der MS Karlsruhe bleibt einzigartig. Oben auf dem Deck den zunehmend frischeren Fahrtwind zu spüren und in der Dunkelheit das Spiel der Lichter in den vorbeigleitenden Dörfer und Städte auf der badischen, pfälzischen oder elsässischen...

Wirtschaft & HandelAnzeige
Digitale PR Karlsruhe: Bruno Williams berät seine Kunden rund um Online-PR, Social Media Ads und Display Ads im Content-Umfeld der Wochenzeitung WOCHENBLATT mit wochenblatt-reporter.de und der Tageszeitung DIE RHEINPFALZ mit rheinpfalz.de.  | Foto: Bruno Williams

Digitale PR Karlsruhe: Mit Mediawerk Südwest in die Zeitung

Karlsruhe: Digitale PR über Gaststätten und Geschäfte wird in der Google-Suche schnell gefunden und erscheint im Umfeld der Zeitung.  Ansprechpartner für erfolgreiche digitale Media-Lösungen in Karlsruhe ist Digital Sales Manager Bruno Williams. Er berät seine Kunden rund um Online-PR, Social Media Ads und Display Ads im Content-Umfeld der Wochenzeitung WOCHENBLATT mit ihrem Online-Portal wochenblatt-reporter.de und der Tageszeitung DIE RHEINPFALZ mit ihrem Online-Portal rheinpfalz.de.  Events...

Online-Prospekte aus Karlsruhe und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ