Festival risonanze erranti: Alte und neue Musik in Haardt

Verena Usemann  | Foto: red
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Neustadt. Am Sonntag, 24. September, 18 Uhr, fällt der Startschuss für die vierte Auflage des „Festival risonanze erranti“ . Dem in Neustadt lebenden Dirigenten, Komponisten, Pianisten und Cellisten Peter Tilling ist es einmal mehr gelungen, für seine dreiteilige Konzertreihe hochkarätige Interpreten gewinnen zu können, die mit einem spannenden Programm aufwarten werden.
Ungewohnte Klänge aus dem 9. Jahrhundert werden beim Eröffnungskonzert in der Protestantischen Kirche Haardt zu Gehör gebracht, wenn die renommierte Sopranistin Verena Usemann Lieder der byzantinischen Äbtissin Kassia präsentiert. Neben Verena Usemann zählt der in Haßloch aufgewachsene Komponist Stefan Pohlit zu den Protagonisten des Festivals, diesmal vertreten mit zwei Kompositionen, darunter eine Uraufführung in Gestalt seines iranisch-persischer Taleshi Folk Song für Mezzosopran und Ensemble.
Sieben international arrivierte Spitzenmusiker bilden diesmal den Klangkörper des „ensemble risonanze erranti“, darunter die weltweit gefragte Bratscherin Andra Darzins, der aus Berlin kommende Bassklarinettist Theo Nabicht und die aus Paris anreisende Harfenistin Virigine Tarêtte. Gleich einem roter Faden zieht sich das Thema „Orient“ durch das Eröffnungskonzert. Es geht dabei um Engel wie in der Uraufführung des Stücks „Sorkh“ (übersetzt „Rot“), in dem der spanische Komponist José M. Sanchez-Verdu eine flammende Engelsvision in Töne bannt. Eine weitere Uraufführung steht mit dem von der jungen iranischen Komponistin Nastaran Yazdani geschaffenen Werk „Abhã: the waters“ an.
Beim zweiten Konzert des Festivals am Freitag, 29. September, um 19 Uhr, am gleichen Ort, stehen diesmal Streichtrios von Paul Hindemith und Max Reger zu Ehren deren 60. Todestags und 150. Geburtstags im Fokus. Peter Tillings Mitstreiter sind Andreas Willwohl vom Mandelring Quartett und der Geiger Stefan Arzberge.
Erstmals zählt ein Akkordeonist zu den Gastinterpreten. Der Ungar Marcell Csuka wird neben der „Sequenz XIII per Accordeon solo“ von Luciano Berio mit weiteren Überraschungen aufwarten, wie Tilling verspricht. Last but not least erklingt mit dem Streichtrio „12-Ton-Dauer-Komplexe“ von Jefim Golysheff (komponiert 1914) die erste, einige Jahre vor Schönberg geschaffene Zwölftonmusik überhaupt.
Noch eine Weile hin ist es bis zum dritten Konzert des Festivals am 8. Dezember, 19 Uhr, in der Parkvilla im Herrenhof Mußbach, wenn sich mit der Aufführung des Liederzyklus „Das Marienleben“ von Paul Hindemith in der zweiten Fassung von 1948 für Tilling ein seit seiner Jugend gehegter Lebenstraum erfüllt. Den Gesangspart übernimmt die in der Alten-Musik-Szene etablierte Sopranistin Johanna Winkel.
Der Eintritt zu den ersten beiden Konzerten ist frei, um Spenden wird gebeten. Karten für das Konzert im Herrenhof zu 20 Euro (Schüler frei) können über festivalrisonanzeerranti@yahoo.com reserviert werden. mp

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Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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