Tag 59-60: Transalp Wien-Nizza

Im wunderschönen Engadin

Transalp. Was gibt es Schöneres, als bei strahlendem Sonnenschein in luftigen Höhen ohne große Höhenverluste von Alm zu Alm zu marschieren. Kein einziges Mal unterschreiten wir bei unserem langem Marsch vom Rifugio di Fraelle nach Livigno die 2000er-Meter-Marke. Zunächst geht von See zu See, vom Lago die Cancano zum Lago di Giacomo. Dort genießen wir unseren zweiten Morgencafé, um nach einer weiteren Stunde zur leider nicht bewirtschafteten Trela-Alm zu gelangen. Von jetzt an sind wir nicht mehr allein. Der Almhund hat sich entschlossen, sich als Bergführer zur Verfügung zu stellen und uns die nächsten beiden Stunden bis zur nächsten Alm den Weg zu weisen.
Nach der Überwindung einer tiefen Talsenke gelangen wir in das pittoreske Bergdörfchen Trepalle mit seiner außergewöhnlichen, innen komplett mit Holz verkleideten Kirche San Anna. Endlich können wir in einem kleinem Café mit angeschlossenem Duty-Free-Shop wieder etwas auftanken und uns stärken für den Schlussspurt über den Passo d'Eira nach Livigno, wo wir völlig problemlos ein nettes günstiges Hotel finden und im Ristorante Cervo herrvorragend speisen. Bis zur Ankunft unseres jungen Begleiters Roman müssen wir und bis in die Abendstunden gedulden. Zeit um Wunden zu lecken und einen Ruhetag einzulegen, der uns erneut fast an die 3000er- Grenze führt, allerdings diesmal mit Unterstützung der Seilbahn Carosello, die uns in wenigen Minuten fast 1000 Höhenmeter nach oben katapultiert. Eine herrliche Höhen- Rundwanderung führt uns über den Lac Saein zur perfekt ausgestatteten Selbstversorgerhütte da li Resa. Zeit für ein am Holzofen zubereitetes spontanes Mittagessen à la Pasta Bolognese! Abends lockt das mondäne Livigno mit seiner endlosen Shopping- Meile zum Einkaufsbummel. Irgendwie erinnert das in über 1800 Metern Höhe gelegene Bergdorf mit seiner exklusivem Geschäften und uralten rustikalen Bauernhäusern an Zermatt. Erstaunlicherweise hat diese italienische Ski-Metropole trotz des Tourismus-Rummels nichts von ihrem Jahrhundertwende-Charme eingebüßt.

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