Du meine Seele, singe!
Jubiläumskonzert des Neustadter Figuralchors in Haardt
Haardt.„Du meine Seele, singe!“ lautet das Motto des Jubiläumskonzerts des Neustadter Figuralchors, der in diesem Jahr sein 15-jähriges Bestehen feiert. Bei freiem Eintritt steht am Samstag, 17. Juni, 19 Uhr, in und um die Protestantische Kirche Haardt nicht nur Musik auf dem Programm, wenn im Anschluss an das Konzert die Gäste anlässlich des runden Geburtstags zur Jubiläumsfeier in den Kirchhof eingeladen sind.
Von Markus Pacher
Ein sommerliches Konzert zum 15-jährigen Chorjubiläum, in Zeiten, wo auf den Schlachtfeldern in der Ukraine täglich Menschen sinnlos sterben - Chorleiter hat mit dem Neustadter Figuralchor anlässlich des Leids Werke vorbereitet, in denen Gottvertrauen und die Bitte um Frieden im Vordergrund stehen. So preisen die etwas 30 Sängerinnen und Sänger im ersten Programmteil am Beispiel weltlicher Gesänge die Kraft der Musik. Mit dem Lied „Nun fanget an“ von Hans Leo Hassler schlägt der Figuralchor die Brücke zu seinem ersten Auftritt am 31. Mai 2008, als seinerzeit das gleiche Werk zum Auftakt erklang. Im Mittelpunkt des Jubiläumskonzerts stehen neben weltlicher und sakrale Chormusiken aus der Renaissance und dem Barock, geistliche Werke von Heinrich Schütz und Felix Mendelssohn-Bartholdy. Instrumental unterstützt wird der Figuralchor von Bezirkskantor Simon Reichert an der Orgel, der an diesem Abend auch solistisch in Erscheinung treten wird.
Die Geburtsstunde des Neustadter Figuralchors schlug am 8. Januar 2007. Etwa ein Dutzend sangesfreudige Musikerinnen und Musiker folgten damals der Einladung von Markus Pacher und Fritz Burkhardt zu einer ersten Schnupperstunde im historischen, gegenüber der Hambacher Jakobuskirche gelegenen Anwesen des Dirigenten. Als Ziel schwebte den Initiatoren ein Kammerchor mit ausgewogenen Registerverhältnissen vor, bestehend aus etwas zwanzig ambitionierten musikerfahrenen Sängerinnen und Sängern, die das Interesse für Alte Musik, insbesondere der Vokalpolyphonie des 17. und 18. Jahrhunderts miteinander verbindet. Anfänglich dominierte der englische Komponist Henry Purcell die Chorarbeit, die in teils szenisch unterstützten Aufführungen seiner Semi-Opern gipfelten. Zugunsten der künftigen Flexibilität das Repertoire betreffend firmierte der „Purcell“-Chor bald unter dem neutraleren Namen „Neustadter Figuralchor“.
Mit seinen Auftritten in Kaiserslautern, Speyer, Ludwigshafen, Reinacker und Marmoutier (Elsass) erwarb sich der Neustadter Figuralchor in kurzer Zeit auch über die Grenzen Neustadts hinaus einen guten Ruf. Hatte man sich zunächst auf die Renaissance und die Barockzeit spezialisiert, wurden in jüngerer Zeit auch bedeutende Werke der Klassik und der Romantik wie z. B. das Mozart-Requiem, die Pauken-Messe von Haydn oder Schuberts Es-Dur-Messe bis hin zu Brahms- und Mendelssohn-Liedern und die Messe de pauvres von Eric Satie ins Repertoire aufgenommen. Von Anfang an profitierte der Chor dabei von Fritz Burkhardts intensiven Kontakten zur Alten-Musik-Szene. So steht dem Chor bei großen konzertanten Aufführungen von Messen und Oratorien das gleichfalls von ihm gegründete und geleitete, auf alten Instrumenten musizierende und den Geboten der historisch informierten Aufführungspraxis folgende „Ensemble 1800“ zur Seite. Darüber hinaus entstanden erfolgreiche Kooperationen mit dem Neustadter Bezirkskantor Simon Reichert, der die Aufführungen des Figuralchors als Organist und mit Sängerinnen und Sänger aus seinen eigenen Reihen immer wieder kongenial unterstützt. Zu den Höhepunkten der Zusammenarbeit mit Reichert zählte die Aufführung von „Haydns Schöpfung“ im September 2019 im Rahmen des „Alte-Musik“-Festivals „Neustadter Herbst“ im Saalbau Neustadt. Das bis dato größte Projekt des Figuralchors steht indes noch bevor und befindet sich bereits seit Anfang Januar dieses Jahres in Arbeit, wenn am 6. und 7. Januar 2024 an zwei Abenden das komplette Weihnachtsoratorium von Bach zur Aufführung gebracht wird.
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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