Spektakuläres Wetterphänomen im Pfälzerwald - vom Nebel ins Licht
Inversionswetterlage. Ein sensationelles Naturschauspiel können Wanderer und Spaziergänger in diesen Stunden entlang des Haardtrandes erleben. Während die Weinstraße und die Rheinebene sich unter einer dichten Nebeldecke versteckt, herrscht oberhalb 300 Metern Meereshöhe blauer Himmel und strahlender Sonnenschein.
Vom Nebel ins Licht
Vom Nebel ins Licht, von der Düsternis in die Sonne. Und das mitten am Tag. Die Fahrt von Maikammer zur auf 673 Meter gelegenen Kalmit führt innerhalb weniger Minuten mitten hinein in das von unterschiedlichsten Lichtstimmungen geprägtes Naturspektakel. Gefühlte 1.000 Scheinwerfer werfen ihr Licht gleichzeitig durch den dichten Buchenwald und sorgen für eine märchenhaft-mystische Stimmung. Am Gipfel angekommen reicht der Blick über die unter einer dichten Wolkendecke versteckten Rheinebene zur Hornisgrinde, dem nördlichsten Eintausender des Schwarzwaldes.
Fernsicht genießen und Sonne tanken
Eine traumhafte Perspektive, die momentan zahlreiche Ausflügler genießen, nicht nur um die sagenhafte Fernsicht zu genießen, sondern um ausgiebig Sonne und Wärme zu tanken.
Typisch für die sogenannte Inversionswetterlage ist nämlich der Umstand, dass es oben in den Bergen wärmer ist als unten im Tal. Eine Wetterlage, die vor allem im Herbst häufiger auftritt. Der Begriff leitet sich von dem lateinischem Wort „inversio“ ab, was soviel wie „Umkehr“ bedeutet. In unserem Fall handelt es sich um „umgekehrte“ Luftschichten.
Inversion: Oben wärmer als unten
Das heißt, die oberen Luftschichten sind ausnahmsweise einmal wärmer als die unteren. "Da der Luftdruck mit der Höhe abnimmt, nimmt normalerweise auch die Temperatur mit der Höhe ab. Bei einer Inversion befindet sich aber eine wärmere Luftschicht über einer kühleren, so dass die Temperatur ab einer bestimmten Höhe wieder ansteigt“, erklärt der Dipl.-Meteorologe Christian Herold und spricht von einer weitern Inversionsart, der sogenannten Absinkinversion: „In Hochdruckgebieten sinken Luftschichten großflächig von höheren Schichten in tiefere ab. Beim Absinken steigt der Luftdruck und die Luft wird zusammengedrückt. Dadurch erwärmt sich die Luft. Die Temperatur eines Luftpaketes wird umso höher, je weiter es absinkt. So erwärmen sich Luftpakete, die aus niedrigen Atmosphärenschichten absinken weniger stark, als Luftpakete, die aus der oberen Atmosphäre kommen. Dadurch verändert sich die Temperaturschichtung mit der Höhe. Besonders im Winter bildet sich dann oft ein scharfer Temperaturgradient mit warmer und sehr trockener Luft in der Höhe und kühlerer feuchterer Luft am Boden.“ mp
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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