Liederabend von Mareike Morr und Christine Rahn
Zigeunerlieder in der Parkvilla Mußbach
Mußbach. Am Sonntag, 26. Januar, findet um 17 Uhr ein musikalisches Spektakel in der Parkvilla des Herrenhofs statt.
Der Liederabend „Zigeunerlieder“ von Mareike Morr und Christine Rahn ist ganz der volkstümlichen Liedkunst gewidmet. u. a. sind Volksliedvertonungen von Maurice Ravel, Benjamin Britten, György Ligeti und Luciano Berio im Konzert zu erleben. Der französische Komponist Maurice Ravel greift in seinen „Chants populaires“ volkstümliche Melodien verschiedener Kulturen auf. In seiner Musik vereinen sich dabei Raffinement und Klangsinnlichkeit mit satztechnischer Präzision und formaler Strenge. Zur Vielseitigkeit des musikalischen Schaffens des englischen Komponisten Benjamin Britten zählt auch die Jahrzehnte währende Beschäftigung mit englischen Folksongs – insgesamt sieben Bände mit eigenen Adaptionen traditioneller Songs legte er vor. Die Gesangslinien in diesen Miniaturen werden zwar aus der Vorlage übernommen, vor allem die Begleitung aber kündet von Brittens ganz eigener Tonsprache. Der ungarische Komponist Györgi Ligeti ist weltweit anerkannt als einer der führenden Komponisten der Moderne. Ligeti war ein Abenteurer der Form und des Ausdrucks und ein großer Visionär der Neuen Musik.
Mareike Morr und Christine Rahn haben 5 Lieder aus seinem umfangreichen Schaffen ausgewählt die auf einen ungarischen Dichter des 19. Jahrhunderts mit Namen Janos Arany zurückgehen. Nach Italien führt das Konzertprogramm mit Luciano Berio, der vier altitalienische Volkslieder in meisterhaften Sätzen für Frauenstimme und Klavier vertont hat. Berio zählt zu den bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Dabei hat er seine musikalischen Vorgänger nie aus dem Auge verloren, was nicht zuletzt auch in seinen Volksliedbearbeitungen zum Ausdruck kommt. Und nun zu Johannes Brahms, seine berühmten Zigeunerlieder, die dem heutigen Konzert den Titel geben, gehörten Ende des letzten Jahrhunderts in Deutschland zu den beliebtesten Werken im Bereich der Hausmusik und sind bis heute nicht minder populär.
Die Pianistin Christine Rahn ist als versierte Kammermusikerin und Liedbegleiterin bekannt und geschätzt. Sie wird für ihren guten Klangsinn, sowie ihre große Flexibilität im Zusammenspiel mit ihren Partnern hoch gelobt. Christine Rahn studierte an den Musikhochschulen Karlsruhe und Hannover sowie am Conservatoire nationale supérieure de musique et de danse in Paris bei Sontraud Speidel, Roland Krüger, Jan Philip Schulze und Anne Le Bozec die Fächer Klavier und Liedgestaltung. Zusätzliche Impulse bekam sie in Meisterkursen u. a. von Tabea Zimmermann, Jörg Widmann, Irwin Gage und - bei der Schubertiade Schwarzenberg 2013 – von Justus Zeyen und Thomas Quasthoff. Und ist Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe. 2016 gründete sie in ihrer Heimatstadt Calw das Festival Glasperlenspiele Calw – Festival für Liedkunst, das sie auch künstlerisch leitet.
Mareike Morr, Mezzosopran, studierte zunächst Klavier bei Karl-Heinz Kämmerling an der Hochschule für Musik und Theater Hannover, ehe sie ihr Gesangsstudium bei Carol Richardson-Smith und später bei Christiane Iven aufnahm. Ihr Studium schloss sie mit drei Diplomen ab: Operngesang, Gesangs- und Klavierpädagogik. Als Solistin im Bereich Lied und Oratorium trat sie bei verschiedenen Festivals auf. Sie machte Rundfunkaufnahmen mit Liedern von György Ligeti, Aribert Reimann und Wolfgang Rihm. 2010 erschien ihre erste CD. Seit der Spielzeit 2008/09 gehört sie zum festen Ensemble der Staatsoper Hannover und seit dem Sommer 2016 ist sie zu Gast bei den Bayreuther Festspielen, wo sie im „Parsifal“ und der „Walküre“ besetzt ist. Seit Sommersemester 2019 hat sie eine Professur für Gesang an der Hochschule für Musik in Freiburg inne.
Das Konzert steht unter der künstlerischen Leitung von Bezirkskantor Simon Reichert und wird von der Neustadter Stiftskantorei organisiert. pac/ps
Karten
Papierschatulle in Mußbach, Telefon 06321 60360. Die Konzertkasse in der Parkvilla ist ab 16.15 Uhr geöffnet.
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.