Gestaltung des Landesgartenschaugeländes
Beim landschaftsarchitektonischen Wettbewerb überzeugt
Neustadt. Der erste Meilenstein geschafft: Das Atelier Loidl Landschaftsarchitekten aus Berlin überzeugt beim „Realisierungswettbewerb Landesgartenschau 2027 Neustadt an der Weinstraße“.
Das Planungsbüro Atelier Loidl aus Berlin ist der Sieger des landschaftsarchitektonischen Wettbewerbs zur Gestaltung des Landesgartenschaugeländes in Neustadt an der Weinstraße. Ziel des Wettbewerbs war es, ein nach-haltiges Konzept für ein ökologisch und sozial integriertes Naherholungsgebiet zu erstellen, das einen sinnstiftenden und nachhaltigen Mehrwert für die Stadt mit sich bringt. Im Beisein von Oberbürgermeister Marc Weigel wurde der Gewinner-Entwurf am Dienstag, 6. Dezember, im Saalbau bekanntgegeben.
Die Stadt Neustadt an der Weinstraße ist Ausrichterin der Landesgartenschau im Jahr 2027. Das Landesgartenschaugelände liegt im Nordosten der Stadt. Es bietet die Chance, einen parkartigen Grünzug mit unterschiedlichen Nutzungen zu gestalten, der künftig als „Sprung ins Grüne“ von der Altstadt bis in die freie Landschaft führen wird. Gegenstand des landschaftsarchitektonischen Wettbewerbs war somit, die freiraumplanerische Gestaltung des circa 23 Hektar großen Wettbewerbsgebiets als dauerhafter Landschaftspark. Eine hohe Nutzungs- und Aufenthaltsqualität sowie eine nachhaltige ökologische Aufwertung der vorhandenen Naturräume sollte bei der Konzeptionierung berücksichtigt werden. In der Gestaltung waren die Planungsbüros frei. Freiräume konnten erhalten bleiben oder aufgewertet werden. Auch eine komplette Neuausrichtung in Bezug auf Ökologie und Nutzung war möglich. Die Gestaltung, beispielsweise von Schaugärten oder Veranstaltungsflächen war nicht Teil des Wettbewerbs.
Neben der Gestaltung des Landschaftsraums sollte auch die Aufwertung des Sozialraums im Konzept berücksichtigt werden. Denn nicht zuletzt wird die Landesgartenschau 2027 einen wesentlichen Beitrag zur sozialen Stadtentwicklung leisten: Barrieren im Stadtgebiet werden verschwinden, neue Verbindungen und kurze Wege für Fußgängerinnen und Fußgänger und Radfahrende entstehen. Die angrenzenden Stadtteile Branchweiler und Böbig, beide ehemals, beziehungsweise aktuell im Programm “Soziale Stadt„, erhalten in der Dauernutzung des Geländes dringend benötigte Freiräume mit Sport- und Freizeitangeboten.
Insgesamt 20 Landschaftsarchitekturbüros haben sich beworben, von denen final 15 Büros ihre Ideen zur Gestaltung des Geländes eingereicht haben. Am Wettbewerb teilnehmen konnten Landschaftsarchitekten oder Stadtplaner in Teams, beziehungsweise Arbeitsgemeinschaften mit Landschaftsarchitekten. Das für den Wettbewerb als Planungsgrundlage vorgegebene Budget (=Baukostenvorgabe) betrug 12.800.000 Euro (brutto). Von Anfang an war klar, die beste Idee soll gewinnen. Daher wurden die eingereichten Konzepte, Pläne und Skizzen in einem anonymen Verfahren vom Preisgericht ohne Beteiligung der Planungsbüros gesichtet und bewertet.
Der Entwurf des Planungsbüros Atelier Loidl überzeugte die Jury durch eine sehr starke und überzeugende Grundstruktur und Gesamtordnung für den Park: Dichte Auenwälder bilden wohlproportionierte Freiflächen und Raumabfolgen. Besonders gut gelungen sind die räumlichen Verbindungen zwischen den verschieden Landschaftsräumen durch ein klug ausgebildetes Wegenetz. Die Hügelkuppe wird mit einer Art Naturtribüne als gebautem Landschaftselement überhöht, die einerseits den Blick nach Neustadt in Szene setzt, andererseits einem kleinen Café Platz bieten soll. Als weitere wichtige Qualitäten des Konzepts hob die Jury das kreislauforientierte Materialkonzept und die konsequente Umsetzung des Prinzips „Cradle to Cradle“ hervor.
Daher empfiehlt das Preisgericht das Konzept des Büros Atelier Loidl nun -vorbehaltlich des Ergebnisses des nachfolgenden Verhandlungsverfahrens -mit den weiteren Planungen zu beauftragen. Das Preisgeld ist mit 55.000 Euro dotiert.
Weitere Preisträgerinnen und Preisträger sind:
2. Preis relais Landschaftsarchitekten, Berlin
3. Preis Franz Reschke Landschaftsarchitektur, Berlin
4. Preis HUTTERREIMANN Landschaftsarchitektur, Berlin
„Ich bin von der Kraft, die vom Gewinner-Entwurf ausgeht, überzeugt“, so Oberbürgermeister Marc Weigel. „Die Landesgartenschau wird der Stadt einen Schub geben und die Stadt enorm weiterentwickeln“, fügte er hinzu. Das Konzept des Planungsbüros Atelier Loidl hat laut Oberbürgermeister Marc Weigel die Vorgaben am besten umgesetzt und ein vielseitiges Angebot an Sport- und Freizeitaktivitäten sowie Naturerlebnissen geschaffen.
Ausgelobt wurde der Wettbewerb von der Stadt Neustadt an der Weinstraße. Mit der Vorbereitung, Koordination und Durchführung des Verfahrens wurde das Büro a:dk beauftragt.
Die Arbeiten werden von Montag, 12. bis Dienstag, 20. Dezember, im Klemmhof (Eingang gegenüber des Elwedritsche-Brunnens) ausgestellt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind von Montag bis Freitag , jeweils von 12 bis 19 Uhr und Samstag, von 10 bis 14 Uhr.
Führungen werden am Freitag, 16. Dezember und Montag, 19. Dezember, jeweils um 17 Uhr angeboten. Hierfür ist eine Anmeldung per Mail (info-lgs@neustadt.eu) erforderlich. Staatsekretär Andy Becht wird die Wettbewerbsergebnisse im Rahmen seines Besuchs am Donnerstag, 15. Dezember, um 18 Uhr im Klemmhof, Marstall 1, vorstellen.
cd/ps
Autor:Christiane Diehl aus Neustadt/Weinstraße |
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