Blutspendetermin mit Typisierung für den dreijährigen Naveen
Neustadt. Der DRK Stadtverband Neustadt und der DRK Blutspendedienst West bieten am nächsten Blutspendetermin, 4. Dezember, die Möglichkeit einer zusätzlichen Typisierung als Stammzellspender über die Stefan-Morsch-Stiftung. Die DRK-Vereine unterstützen damit das Engagement von Rotkreuzschwester Tanja, in deren Freundeskreis ein dreijähriges Kind an Blutkrebs erkrankt ist. Bisher konnte kein passender Spender für den kleinen Naveen gefunden werden.
Der gemeinsame Termin ist Baustein des Typisierungsaufrufs der DRK Schwesternschaft Rheinpfalz-Saar e.V., die aktuell breit angelegt über Schulen, Kindergärten, Vereine und Pflegeschulen um die Registrierung als Stammzellspender bittet. Der DRK Stadtverband sagte sofort zu, die Typisierungsaktion am Blutspendetermin zu organisieren. „Jeder Blutspendetermin ist wichtig, denn eine Spende kann bis zu drei Menschenleben retten“, betont Tassilo Willrich, Vorsitzender des DRK Stadtverband Neustadt. „Dass wir die Typisierung unterstützen, ist für uns selbstverständlich. Bereits in der Vergangenheit gab es erfolgreiche Aktionen mit der Stefan-Morsch-Stiftung, und jeder neue Spender kann potenziell der passende für den kleinen Naveen sein – oder einen anderen Menschen, der gegen Blutkrebs kämpft oder die Diagnose noch erhalten wird.“
Eine Stammzelltransplantation ist häufig die einzige Aussicht auf Heilung bei Blutkrebserkrankungen. Doch jeder Zehnte findet keinen passenden Stammzellspender. Dieser Zehnte ist Naveen bisher. Unter hochdosierter Chemotherapie kämpft er aktuell um mehr Zeit. Dass er deutsch-indische Wurzeln hat, erschwert das Finden eines geeigneten Spenders zusätzlich. „Ich musste helfen“, stellt Rotkreuzschwester Tanja fest, die für Saarlouis bereits eine Typisierungsaktion im DRK Krankenhaus organisiert hat und ihre Schwesternschaft um Unterstützung bat, um weitere Menschen zu erreichen. Barbara Baltus als Vorsitzende handelte direkt. „Wir sind glücklich, dass wir so positive Reaktionen seitens der Neustadter Schulen, Kindergärten und Vereine erhalten. Viele haben sofort ihr Handy gezückt und sich registriert“, lobt sie. „Das dauert höchstens drei Minuten, danach kommt das TestKit nach Hause, wo man selbst den schmerzlosen Wangenabstrich durchführen kann.“ Nachdem die Probe bei der Stiftung eingegangen ist, wird sie im Labor analysiert und die Daten pseudonymisiert ins Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland eingepflegt. Sollte ein passender Spender gefunden werden, ist die Stammzellspende in 90 Prozent der Fälle über das Blut möglich, ohne Punktion/Operation. Die gespendeten Stammzellen bildet der Körper innerhalb von ca. zwei Wochen nach.
Der gemeinsame Termin des DRK Blutspendedienst West, des DRK Stadtverbands Neustadt und der Stefan-Morsch-Stiftung soll potenziellen Spendern einen Ansprechpartner vor Ort bieten und beides sinnvoll verbinden. Ob Blutspende, Typisierung oder beides ist jedem selbst überlassen. Die Möglichkeit, vor Ort zu helfen, bietet sich am 4. Dezember zwischen 15 und 19.30 Uhr, Robert-Stolz-Straße 30-36 (Berufsbildende Schule), Infos unter https://www.drk-blutspende.de/blutspendetermine/termine/328058.
Kostenlos über die Stefan-Morsch-Stiftung typisieren lassen kann sich jeder Gesunde zwischen 17 (Einverständnis der Eltern) und 40 Jahren. Ältere Personen und Frauen mit mehr als zwei Schwangerschaften bittet die Stiftung um Übernahme der Kosten von 40 Euro, da junge Menschen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit als Spender ausgewählt werden. [bev/red]
Weitere Infos
Alle wesentlichen Informationen sowie Zugang zur Registrierung unter https://stefan-morsch-stiftung.com/typisierung/
Autor:Eva Bender aus Neustadt/Weinstraße |
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