Kinderschutzbund baut auf Ehrenamt
Die Lobby für Kinder

Glücklich vereint am runden Tisch - die komplette Vorstandschaft des 178 Mitglieder zählenden Vereins „Kinderschutzbund Neustadt - Bad Dürkheim“: Ulrike Nickel, Martin Pfeil, Sabine Jahn-Riehl, Eckhard Franke, Corinna Röber-Kaminsky, Monika Lang, Monika McCoy, Gudrun Hackemann, Irmtraud Heym (nicht im Bild Andreas Leininger) Foto: ps
  • Glücklich vereint am runden Tisch - die komplette Vorstandschaft des 178 Mitglieder zählenden Vereins „Kinderschutzbund Neustadt - Bad Dürkheim“: Ulrike Nickel, Martin Pfeil, Sabine Jahn-Riehl, Eckhard Franke, Corinna Röber-Kaminsky, Monika Lang, Monika McCoy, Gudrun Hackemann, Irmtraud Heym (nicht im Bild Andreas Leininger) Foto: ps
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Von Markus Pacher

Neustadt. „Das Ehrenamt ist überall präsent“, beurteilt Monika Lang die glückliche Situation in Neustadt. Zu den segensreichen Einrichtungen vor Ort zählt der Verein „Kinderschutzbund Neustadt - Bad Dürkheim“, in dem sich fast 200 Mitbürger*innen ehrenamtlich engagieren.

15.390 Ehrenamtsstunden

Ungeachtet des Umstandes, dass die für Mai anberaumten Feierlichkeiten zum 30-jährigen Jubiläum coronabedingt leider ausfallen mussten, zeigen sich die 178 Mitglieder des Vereins zuversichtlich. So konnte nach einer längeren Durststrecke der „Normalbetrieb“ wieder weitgehend aufgenommen und die Räumlichkeiten in der Moltkestraße 4 für den Publikumsverkehr wieder geöffnet werden.
Begleiteter Umgang, Beratungsstelle, Kinder- und Jugendtelefon, Elternbesuchsdienst, Lernpaten - das sind die fünf großen Eckpfeiler des Kinderschutzbundes. Ohne die ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen wären dieses Angebote nicht möglich. 15.390 Ehrenamtsstunden zählt die stolze Statistik im vergangenen Jahr. Der Verein setzt den professionellen Rahmen für ihre Arbeit: Vorbereitende Schulungen, regelmäßige Supervisionen und Fortbildungen machen die „Ehrenämtler“ fit für die Praxis. Zwölf davon engagieren sich im Bereich Begleiteter Umgang. Er bietet Trennungs- oder Scheidungskinder die Möglichkeit, sich in den Räumen des Kinderschutzbundes unter Aufsicht mit einem Elternteil zu treffen und Zeit mit ihm zu verbringen. „Ein weiterer großer Aspekt in diesem Bereich sind Pflegekinder, für die wir ein Treffen mit ihren leiblichen Eltern organisieren“, informiert Monika Lang.
In allen Fällen werden mit den Beteiligten individuelle Lösungswege erarbeitet, die einen möglichst konfliktfreien Umgangskontakt mit dem Kind und den Umgangsberechtigen ermöglichen.
Über die Presse, soziale Medien, Flyer, Besuch von Krankenhäusern und Arztpraxen macht der Kinderschutzbund auf seine Angebote aufmerksam. Im Gegensatz zur Arbeit des Jugendamtes sieht der Verein seine Aufgaben vor allem im Präventivbereich. Mit möglichst niederschwelligen Angeboten möchte man familiären Stresssituation entgegenwirken und frühzeitig Hilfe leisten, bevor es zur Eskalation kommt. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Beratungsstelle des Kinderschutzbundes, die es sich zur Aufgabe nimmt, das familiäre Umfeld zu stabilisieren, wenn es einmal aus den Fugen zu geraten droht.

Elternbesuchsdienst

In diesem Sinne leistet auch der Elternbesuchsdienst eine wichtige und frühe Hilfe. Er richtet sich an Schwangere, Familien sowie Alleinerziehende mit Kindern im Alter bis zu drei Jahren und hilft, die in besonderen Belastungssituationen befindlichen Betroffenen bei der Bewältigung von Alltagsproblemen durch den Besuch der ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen unterstützt.

Nummer gegen Kummer

Monika Lang selbst ist seit zwanzig Jahren ehrenamtlich im Bereich Kinder- und Jugendtelefon tätig. Anonym und kostenlos kann die „Nummer gegen den Kummer“ angewählt werden, ein Angebot, das sehr häufig wahrgenommen wird. Vom Streit mit den Eltern bis zum Kindesmissbrauch reicht das Spektrum der zumeist zwischen 6 und 25 Jahre alten Anrufer*innen, denen Monika Lang ein offenes Ohr schenkt und mit gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen Lösungsstrategien entwickelt.

Lernpaten

„Keiner darf verloren gehen“ lautet das Motto der Lernpaten, die Grundschulkinder mit besonderem Betreuungsbedarf und Problemen unterstützen. Die ehrenamtlichen Lernpaten nehmen sich Zeit, während eines Besuchs in der Schule das Selbstvertrauen der Kinder zu stärken, mit ihnen zu lernen, zu spielen und zu lesen, um damit ihre Chancen auf eine gute Entwicklung zu verbessern. „Die Resonanz der Lehrerschaft auf unser Angebot ist überwiegend positiv. Im Gespräch mit den Lehrer*innen erfahren wir, wo Bedarf ist und wie wir helfen können“, so Monika Lang.
Und die Finanzierung? Sie erfolgt zu einem Drittel über kommunale Förderung und Landesmittel, der große Rest über Spenden- und Verkaufsaktionen, allen voran dem Flohmarkt des Kinderschutzbundes im Klemmhof.
Wer den Kinderschutzbund in seiner Arbeit unterstützen möchte - es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, die über Geldspenden, eine Mitgliedschaft, ehrenamtliche Mitarbeit über Benefizveranstaltungen bis hin zu Sachspenden für die Flohmärkte reichen. Für letztere sucht der Verein übrigens noch dringend Räumlichkeiten, „am besten in der Nähe des Klemmhofs“, wie Monika Lang betont. pac

Kontakt

Deutscher Kinderschutzbund Neustadt - Bad Dürkheim e.V., Moltkestraße 3, 67433 Neustadt, www.kinderschutzbund-nw-duew-de, Telefon 06321 80055, buero@kinderschutzbund-nw.duew.de.

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Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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