Flurbereinigung abgeschlossen
Duttweiler Weinberge neu geordnet
Im November 1999 nahm Marc Weigel als Besitzer eines kleinen Weinbergs an der Aufklärungsveranstaltung zur Einleitung der Flurbereinigung in Duttweiler teil. 23 Jahre später kann er jetzt am Abschluss teilnehmen, führte der Oberbürgermeister gut gelaunt aus. Dazu hat er auch allen Grund, denn bei den letztendlich fünf verschiedenen Verfahren gab es insgesamt kaum Einwände, die Teilnehmer haben die Notwendigkeit erkannt und alle an einem Strang gezogen.
Dass es überhaupt so weit kam, liegt an den von Napoleon erlassenen Erbgesetzen, die zu einer immer weiter kleingliedrigen Struktur führte wie Norbert Schindler als Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz erklärte.
Die Fäden hielt von Anfang an Reinhard Bossert in der Hand, der zum Abschluss alle Beteiligten von Ministerium über DLR (Dienstleistungszentrum ländlicher Raum), ADD (Aufsichts-und Dienstleistungsdirektion), Stadtverwaltung oder VTG (Verband der Teilnehmergemeinschaften) bis zu den Baufirmen noch einmal bei der Feierstunde in Duttweiler begrüßen durfte. Er bescheinigte allen eine reibungslose, gut funktionierende und unkomplizierte Zusammenarbeit, kurzfristig auftretende Hemmnisse seien ebenso kurzfristig wie flexibel gelöst worden.
Auch an Naherholung und Starkregen gedacht
Insgesamt wurden 206 ha Fläche neu geordnet und zu effektiv zu bewirtschaftenden Einheiten zusammengefügt. Um diese zu erreichen, wurden auch zehn Kilometer Wirtschaftswege neu gebaut oder erneuert. Diese stehen auch Bevölkerung und Touristen bei deren Freizeitaktivitäten zur Verfügung, auch wenn dies hin und wieder zu Konflikten führe, wie sich Bossert vorsichtig ausdrückte. Im Zuge der Flurbereinigung wurden auch Rast-, Ruhe- und Aussichtsflächen geschaffen, um Besuchern ein Angebot zur Naherholung zu machen. Auch zur Starkregen- und Hochwasservorsorge tragen die Winzer mit der Anlage von Regenrückhaltebecken bei.
Gemeinsinn bringt den Erfolg
Eine Flurbereinigung ist nach den Worten von Staatssekretär Andy Becht auch im Sinne der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes ein Instrument moderner Agrarpolitik, die das Land in Duttweiler mit 900.000 € von insgesamt 1,5 Millionen € Gesamtkosten unterstützte. Zu diesem Betrag kommen noch die individuellen Kosten der Winzer für die Neuanlage dazu.
Becht war begeistert vom Gemeinsinn in Duttweiler und appellierte, dass angesichts von zukünftigen großen Problemen wie wiederkehrende Dürre, Arten- und Pflanzenschutz dieser auch über Gemarkungsgrenzen gelebt werde. Er habe großen Respekt vor dem reibungslosen Ablauf der Duttweiler Flurbereinigung, ebenso wie auch vom Bau der Windmaschinen zum Schutz gegen die Fröste im Frühjahr, der parallel in Eigenregie durchgeführt wurde. Der rheinland-pfälzische Staatssekretär ließ sich die vermutlich in dieser Größe einzige Anlage im deutschen Weinbau ausführlich erklären und vor Ort in den Duttweiler Weinbergen demonstrieren.
Autor:Gerhard Syring-Lingenfelder aus Neustadt/Weinstraße |
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