Gedenkveranstaltung am Käthe-Kollwitz-Gymnasium
Ein Zeichen für den Frieden
Neustadt. Mit einer Gedenkveranstaltung haben die Schüler, Eltern und das Kollegium des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums in Neustadt am Freitag, 11. März an die betroffenen Menschen des Krieges in der Ukraine und in Russland gedacht. Die Schulgemeinschaft fand sich dazu nach Unterrichtsschluss auf dem Pausenhof des Gymnasiums ein, um ein Zeichen für Frieden zu setzen.
Einige Schülerinnen und Schüler berichteten von ihren Gefühlen und Ängsten. Daria Jung, Schülerin der 12. Klasse, berichtete wie soziale Medien, die bisher von Schülerinnen und Schülern zum Abtauchen und Entspannen genutzt wurden, tiefe und erschütternde Einblicke in das Leben vieler Millionen Menschen liefern. „Via Instagram, TikTok oder anderen Netzwerken erhalten wir hautnah einen Einblick in das aktuelle Leben der Betroffenen, der Opfer. Wir sehen wie ihre Häuser in Trümmern liegen, wie sie in ihren Bunkern oder unter Brücken einen weiteren Alarm abwarten und das Schlimmste ist, dass wir den Schmerz der Betroffenen sehen und spüren.“ Marieke Kärcher (ebenfalls 12. Klasse) machte deutlich, wie bedrückend sie die Hilflosigkeit gegenüber der großen Weltpolitik empfindet.
Im Jahr 2018 hatte die Schulgemeinschaft auf dem Marktplatz in Neustadt die Ernennung zur Europaschule des Landes Rheinland-Pfalz gefeiert. Zu diesem Anlass hatten Schülerinnen und Schüler große Transparente gestaltet, die ein Zeichen für den Zusammenhalt in Europa gesetzt haben. Was damals noch ein Blick in die europäische Geschichte war, ist nun ein Blick in die Gegenwart geworden. Auch deshalb wurden die „alten“ Transparente in der Kundgebung ein zweites Mal zum Einsatz gebracht und nun auch von außen deutlich sichtbar am Gebäude befestigt. Im Vorfeld hatten Schülerinnen und Schüler eine Vielzahl von Peace-Zeichen im Unterricht bemalt und verziert und gestalteten damit während der Veranstaltung den Pausenhof und anschließend das Schulhaus.
Vier Schülerinnen der Courage-AG brachten ihren innigen Wunsch zum Ausdruck, dass betroffene, geflüchtete Menschen wieder in ihre Heimat zurückkehren können. Gleichzeitig wünschen sich die Schülerinnen aber auch wieder ohne Ängste schlafen zu gehen.
Josepha Westwood und Nicole Komerloh machten als Schülerinnen des Wahlfaches Russisch deutlich, dass Nationalität und Herkunft kein Grund für Anfeindungen und Hass sein dürfen und viele Schülerinnen und Schüler mit russischen Wurzeln bestürzt und betroffen über die Handlungen des russischen Machthabers sind.
Auch der stellvertretende Schülersprecher Yann Berton wies in seinem Beitrag darauf hin, dass sich auch jüngere Schülerinnen und Schüler ein Ende der Kriegshandlungen wünschen. Gleichzeitig fordert er aber auch dazu auf aktiv zu werden und dabei nicht zu unterschätzen, wie auch kleine Gesten ein Zeichen setzen können. Dazu zähle auch ein offenes Ohr für die Sorgen anderer zu haben, einen Brief an Betroffene zu schreiben und so jede Gabe zu nutzen.
Die Vorsitzende des Schulelternbeirats, Frau Schiefner-Rohs, hatte die Eltern zu einer besonderen Art der Teilnahme eingeladen. Gemeinsam wurde ein Plakat an den Fenstern des Schulgebäudes angebracht. Dieses hatte Käthe Kollwitz hat vor knapp 100 Jahren für den mitteldeutschen Jugendtag gestaltet und dabei den Slogan „Nie wieder Krieg“ integriert.
Die Betroffenheit der ganzen Schulgemeinschaft nahm Schulleiter Stefan Vogt zum Anlass in seiner abschließenden Rede deutlich zu machen, wie wichtig es ist, sich für die Werte unsere Schule und unserer Region mit der Erinnerung an das Hambacher Fest zu engagieren. Dabei betonte er, dass Wladimir Putin vermutlich keine Angst vor der Nato, der EU oder der westlichen Welt habe. Vielmehr habe dieser eine große Angst vor unseren Werten und unserem Umgang mit Meinungs-, Rede- und Pressefreiheit und den damit verbundenen Freiheiten. cd/ps
Autor:Christiane Diehl aus Neustadt/Weinstraße |
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