Junge Leute übernehmen Lebensmitteleinkäufe in Neustadt
Einkaufshelden
Von Markus Pacher
Neustadt. Gerade in Corona-Zeiten nimmt das Ehrenamt eine wichtige Rolle ein. Zu den Helden unserer Gesellschaft zählen die „Einkaufshelden“. Mittlerweile gibt es deutschlandweit über 10.000 Menschen, die Einkäufe für alte, kranke und schwache Menschen übernehmen. Auch in Neustadt gibt es „Einkaufshelden“, die sich ehrenamtlich und unbürokratisch der Initiative angeschlossen haben. Ins Rollen gebracht hat die Hilfsaktion der 27-jährige Winzer Hans-Christoph Stolleis im März letzten Jahren im Zuge der ersten Corona-Welle.
240 Einkaufshelden
„Während eines Berlin-Besuchs bei Freunden hat mich ein Aushang in einem großen Mietshaus auf die Idee gebracht, auch bei uns hilfsbedürftigen Menschen die Erledigung von Einkäufen anzubieten“, berichtet Hans-Christoph Stolleis über die Geburtsstunde der Initiative zum Schutze und zur Unterstützung von Risikogruppen vor dem Coronavirus. „Im persönlichen Gespräch mit Freunden und Bekannten, über Whatsapp- und Facebookaufrufe hatten wir im Nu etwa 80 Leute beisammen, die sich spontan dazu bereit erklärten, die Initiative zu unterstützen“, so Hans-Christoph Stolleis. Als Mitglied der Jungen Union und des Neustadter Stadtrates sind ihm die Sorgen und Nöte des älteren Teils der Bevölkerung vertraut. Unterstützt werden der Jungwinzer und das „Einkaufshelfer“-Team dabei von Anika Jeffries, die als Koordinatorin für die kommunalen Unterstützungsangebote für Ältere und Menschen mit Einschränkungen unter anderem das ehrenamtlichen Engagement in Sachen „Corona“ begleitet und bei Fragen rund um das Thema ein wichtiger Ansprechpartner ist.
Hilfe bei Impfterminen
Mittlerweile haben sich 240 Freiwillige der Initiative angeschlossen. Achtzig Menschen nahmen bislang die Hilfe in Anspruch, „darunter Hochbetagte, Rollstuhlfahrer und Risikogruppen, also zum Beispiel Menschen mit Lungenvorerkrankungen“, wie Stolleis erläutert. „Für uns selbst ist das ja mit keinem Riesenaufwand verbunden, wenn wir parallel zu unserem eigenen Einkauf Besorgungen für unsere Nachbarn übernehmen“. Neue Freundschaften seien dabei entstanden - man lerne sich näher kennen und für die älteren Herrschaften stelle der Besuch der jungen Leute eine schöne Abwechslung im Alltag dar. „Gerade zur Weihnachtszeit gab es viel positive Rückmeldungen auf unser Engagement“, berichtet Hans-Christoph Stolleis.
Neben der Grundidee, gefährdete Personen mit Lebensmittel zu versorgen, damit diese nicht einer Ansteckungsgefahr ausgesetzt werden müssen, gibt es keinerlei Vorgaben, was eine mögliche Ausweitung der Nachbarschaftshilfe anbelangt. So kann es durchaus auch mal vorkommen, dass die „Einkaufshelden“ mit dem Hund des Hilfesuchenden Gassi gehen oder ein Medikament in der Apotheke abholen. „Das hängt ganz davon ab, wie sich die Beziehung entwickelt und in welchen Bereichen besonders Not am Mann ist“, informiert Hans-Christoph Stolleis.
Neu im Angebot der „Einkaufshelden“ ist die Unterstützung bei der Terminvergabe für die Impfungen - eine gute Sache, denn viele Seniorinnen und Senioren sind technisch mit der Antragsstellung übers Internet oder der Hotline-Terminvergabe überfordert und dafür oftmals nicht genügend ausgerüstet. Auch hier haben sich rasch 20 bis 25 junge Leute gefunden, die den älteren Herrschaften Beistand leisten, freut sich Hans-Christoph Stolleis.
Wer die Hilfe der Einkaufshelden in Anspruch nehmen möchte kann einfach die Nummer 06321 670454 wählen und sein Anliegen vortragen. Die Kontaktdaten werden dann von der Initiative aufgenommen und aus ihrem Helfernetzwerk ein Einkaufsheld, meist aus der Nachbarschaft des Anrufers, vermittelt. „Wir stellen dann den Kontakt zwischen beiden her und helfen bei der erstmaligen Organisation des Einkaufs“, verspricht Hans-Christoph Stolleis. pac
Kontakt:
Hotline 06321 670454
Hans-Christoph Stolleis
Kurpfalzstraße 99
Telefon 06321 65 91
Mobil: +49 (0)151 7085 3778
E-Mail: hc.stolleis@gmail.com.
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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