52 Ukraine-Geflüchtete in Neustadt aufgenommen
Flüchtlings-Hilfe
Neustadt. In Neustadt an der Weinstraße haben bislang 52 Geflüchtete aus der Ukraine ein Quartier erhalten. Dabei handelt es sich vornehmlich um Frauen mit Kindern sowie ältere Menschen.
35 Personen haben – zumeist aufgrund verwandtschaftlicher Beziehungen - eine Bleibe in Privathaushalten gefunden. In städtischen Wohnungen und Gemeinschaftsunterkünften sind 17 Personen untergebracht. Die ersten fünf Geflüchteten wurden am Mittwoch, 2. März, von der Stadtverwaltung einquartiert. In den kommenden Tagen und Wochen wird mit vielen weiteren Personen gerechnet.
„Angesichts der schrecklichen Bilder aus der Ukraine und des sehr bedrohlichen Ausmaßes dieses Krieges ist es gut, dass wir als Stadt Neustadt mit großem Engagement vielen Flüchtenden helfen können. Stolz macht auch die große Hilfsbereitschaft der Neustadterinnen und Neustadter“, sagt Oberbürgermeister Marc Weigel.
Dem Aufruf der Stadtverwaltung, kostenfreien Wohnraum zu melden, sind bereits viele Bürgerinnen und Bürger gefolgt. Rund 100 Angebote gingen ein. Hierbei handelt es sich um die unterschiedlichsten Unterkünfte von einem Zimmer bis hin zu Ferienhäusern. Die Angebote werden sukzessive auf ihre Eignung hin überprüft. Wichtig ist der Stadtverwaltung eine adäquate Unterbringung der Menschen, zumal es sich fast ausschließlich um Frauen mit Kindern und ältere Menschen handelt. Auf die Unterbringung in Turnhallen soll nach Möglichkeit verzichtet werden.
Aktuell verfügt die Stadt mit rund 120 entsprechend geeigneten Plätzen („Betten“) noch über ausreichende Unterbringungsmöglichkeiten. Mit Hochdruck arbeitet die Stadtverwaltung an weiteren Kapazitäten.
Belegungen gibt es bereits in den städtischen Unterkünften in der Landwehrstraße und in der Böhlstraße. Darüber hinaus gibt es Kapazitäten in der Amalien- und der Talstraße. Nach Abschluss von Renovierungsarbeiten kann auch die Gemeinschaftsunterkunft im Mandelring (Ortsteil Haardt) ab kommender Woche genutzt werden.
Menschen, die nicht privat unterkommen oder nicht über einen biometrischen Reisepass verfügen, müssen grundsätzlich zunächst in der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes in Speyer aufgenommen werden. Zu einem späteren Zeitpunkt werden sie dann auf die Kommunen verteilt.
Betreut werden von der Stadtverwaltung auch jene Geflüchtete, die selbständig in Privatquartieren unterkommen. Beispielsweise erhalten sie bei Bedarf einen Krankenschein, mit dem sie Ärzte konsultieren können. Geflüchtete oder deren Gastgeber werden gebeten, sich beim Amt für Soziale Hilfen, Telefon 063218551433 oder per E-Mail unter soziale-hilfen-sozialamt@neustadt.eu zu melden. Besonders schnell und unbürokratisch kann zur Überbrückung auch mit Beträgen aus den eingegangenen Geldspenden geholfen werden.
Obligatorisch ist für alle Geflüchteten die Meldung bei der Ausländerbehörde unter 06321 8551488 oder auslaenderbehoer-de@neustadt.eu.
Standardmäßig erhalten alle Geflüchteten Corona-Schnelltests. Mit dem Gesundheitsamt ist vereinbart, dass auch kostenlose PCR-Tests durchgeführt werden können.
Ebenso gibt es für alle Menschen ein unkompliziertes Impfangebot im Neustadter Landesimpfzentrum (Telekom-Hochhaus, Chemnitzer Straße). Benötigt werden Ausweispapiere und – falls vorhanden - der Impfpass. Personen, die Impfungen mit einem nicht in der EU zugelassenen Impfstoff erhalten haben, können vier Wochen nach der letzten Impfung mit einem in der EU zugelassenen Impfstoff geimpft werden. Im Impfzentrum, wie auch in anderen Bereichen der Stadtverwaltung, stehen russisch-sprachige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung.
Die Stadtverwaltung hat montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr die Hotline 06321 8551891 geschaltet. Dort können Hilfsangebote gemeldet und allgemeine Fragen zur Ukraine-Hilfe gestellt werden. Schriftliche Anfragen sind unter ukrainehilfe@neustadt.eu möglich. Umfangreiche Infos gibt es zudem unter www.neustadt.eu/ukraine. Die Infos dort werden sukzessive erweitert.
Geldspenden können unter dem Verwendungszweck „Spende für Ukraine“ an das Konto der Stadtkasse bei der Sparkasse Rhein-Haardt, IBAN: DE58 5465 1240 0000 0015 03, überwiesen werden. Die Gelder werden entweder bei Bedarf vor Ort verwendet oder an Hilfsorganisationen weitergeleitet. Bisher gingen rund 11.000 Euro ein.
Sachspenden werden von der Stadtverwaltung nicht entgegengenommen. Entsprechende Privatinitiativen werden unter www.neustadt.eu/ukraine genannt. cd/ps
Autor:Christiane Diehl aus Neustadt/Weinstraße |
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