OB Marc Weigel übergibt Spenden in Mayschoß
Fluthilfe für das Dorf Mayschoß

Neustadt. Einen Scheck über mehr als 226.000 Euro will Oberbürgermeister Marc Weigel am Samstag, 23. April, an das von der Flutkatastrophe im vergangenen Sommer schwer getroffene Dorf Mayschoß (Landkreis Ahrweiler) übergeben. Das Geld stammt von Neustadterinnen und Neustadtern, die über die Stadtverwaltung Geld für Mayschoß gespendet hatten. Auch bei zahlreichen Aktionen kamen beträchtliche Summen zusammen.
Die in Kürze von OB Weigel überreichte Endsumme steht jedoch noch nicht fest, da die Freiwillige Feuerwehr Neustadt mit einem zehntägigen Spendenlauf den Betrag weiter erhöhen möchte. Auch das städtische Spendenkonto ist weiterhin geöffnet.
In frühzeitiger Absprache mit der Gemeinde Mayschoß wurde der Zeitpunkt für die Übergabe der Neustadter Großspende ganz bewusst gewählt. Denn nun wird klar, wo nach den ersten staatlichen Hilfen, Versicherungsleistungen und anderen Spendengeldern noch Lücken bestehen. Nach Auskunft des Mayschoßer Beigeordneten Hartwig Baltes hakt es vor allem bei öffentlichen Mitteln für Privathaus-Sanierungen. Hilfen beim Hausrat habe es gegeben, für Gebäudeteile seien viele aber auf Spenden angewiesen. Ein Spendengremium in Mayschoß entscheidet nach einem ausgeklügelten Verfahren darüber, wer welche Mittel erhält. Dabei werden auch besondere Härtefälle berücksichtigt.
Gemeinsam mit der Gemeinde Mayschoß hat der Stadtvorstand von Neustadt beschlossen, dass die Neustadter Spenden jeweils zur Hälfte für private Haushalte sowie für einen gemeinnützigen Zweck eingesetzt werden.
Beim gemeinnützigen Zweck unterstützt Neustadt eine zentral im Dorf geplante Freizeitanlage für Kinder, Jugendliche und Familien. Vor der Flut diente die Fläche dem Sportverein. Künftig soll hier unter anderem Basketball und Boule gespielt werden können, geplant sind auch ein Bewegungsparcours und Grillplatz. Das Projekt soll die Dorfgemeinschaft und die Wohnqualität fördern – um auch so Mayschoß wieder fit für die Zukunft zu machen.
Mit dem Ziel, die bisherige Neustadter Spendensumme auf 250.000 Euro zu erhöhen, starten am Gründonnerstag, 14. April, vier Neustadter Feuerwehrmänner zu Fuß einen fast 300 Kilometer langen Spendenlauf nach Mayschoß. Bei der Ankunft am 23. April wird der gesamte Neustadter Spendenbetrag von Oberbürgermeister Marc Weigel symbolisch übergeben.
Die Feuerwehrkameraden laufen in zehn Etappen mit kompletter Schutzkleidung entlang des Rheins bis ins Ahrtal. Auf dem Weg und beim Besuch von mehr als 100 Feuerwachen, wo zum Teil auch übernachtet wird, wird Geld gesammelt. Wer die Aktion unterstützen möchte, kann nach wie vor auf das Spendenkonto der Stadtverwaltung einzahlen:
Sparkasse Rhein-Haardt,
IBAN: DE58 5465 1240 0000 0015 03,
BIC: MALADE51DKH,
Verwendungszweck: Katastrophenhilfe Mayschoß.
Über die Freiwillige Feuerwehr und andere Hilfskräfte ist die besondere Patenschaft zwischen Neustadt und Mayschoß auch entstanden. Schon kurz nach der Flutkatastrophe in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 war die Feuerwehr in Mayschoß wochenlagen im Einsatz, unterstützt vom Neustadter THW und DRK. Auch Privatpersonen und Handwerker sowie der Eigenbetrieb Stadtentsorgung (ESN) halfen im Winzerdorf an der Ahr.
Mayschoß war zunächst von der Außenwelt abgeschnitten, die Infrastruktur inklusive Strom-, Wasser- und Telefon-Versorgung zerstört. Die Neustadter Helferinnen und Helfer übernahmen eigenständig schwierigste Aufgaben, wie beispielsweise die Suche und Bergung von Opfern und das Leerpumpen von Gebäuden. Mit Hand, Schaufeln und schwerem Gerät wurde aufgeräumt, es wurden ein Hubschrauberlandeplatz und sanitäre Anlagen eingerichtet und betrieben und ein provisorisches Handynetz errichtet. Allein die Feuerwehr und das DRK leisteten mit mehr als 200 Helferinnen und Helfern über Wochen hinweg 18.000 Einsatzstunden.
Bei der Flutkatastrophe gab es im bis dahin 950 Einwohner zählen-den Mayschoß sechs Tote. 150 Häuser waren betroffen, rund 40 wurden oder werden noch komplett abgerissen. Das Dorf hofft, dass die Einwohnerzahl wieder auf 800 ansteigt, nachdem viele weggezogen waren.
Deutschlandweit entstand eine große Hilfsbereitschaft für das Ahrtal und die anderen vom Hochwasser betroffenen Gebiete. Die Neustadterinnen und Neustadter nutzten besonders intensiv die Spendenmöglichkeit über die Stadtverwaltung und die Feuerwehr. Auf dem städtischen Konto gingen auch viele Gelder von besonderen Aktionen ein. Beispielsweise gab es Benefiz-Konzerte in der Martin-Luther-Kirche und gespendet wurden die Einnahmen von Flohmärkten sowie von Aufführungen des Dornerei-Puppentheaters. Das Mo-dehaus Jacob organisierte eine Tombola, die Firma Globus verkaufte „NW-hilft-Brote“ und die Lokalredaktion der „Rheinpfalz“ versteigerte einen von Otto Waalkes gezeichneten Ottifanten. Als weitere Beispiele sind zudem Aktionen von „Pfalz.Herz“, der Strick-Stupp Lachen-Speyerdorf, der Goisemer Baschone und der Königsbacher Messdiener zu nennen. cd/ps

Autor:

Christiane Diehl aus Neustadt/Weinstraße

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