Hambacher Demokratie-Preisträger stehen fest
Neustadt. Im Rahmen der Veranstaltung „1832. Das Fest der Demokratie“ (23. bis 26. Mai 2024) verleiht die Stadt Neustadt an der Weinstraße zum zweiten Mal den „Hambacher Freiheitspreis 1832“ und den „Johann-Philipp-Abresch-Preis“ an Personen bzw. Initiativen, die sich um die Demokratie verdient gemacht und „Mut zur Freiheit“ gelebt haben und bis heute leben.
Der „Hambacher Freiheitspreis 1832“ wird in diesem Jahr an Dr. Irina Scherbakowa verliehen für ihr anhaltendes persönliches und politisches Engagement als Gründungsmitglied der russischen Menschenrechtsorganisation „Memorial“ als Wissenschaftlerin, die sich um Aufarbeitung, Aufklärung und Aussöhnung bemüht, und als international bekannte Streiterin für Menschenrechte. Sie gilt heute zurecht als das Sprachrohr der Freiheitsbewegung in Russland.
Bei der Namensgebung des Preises wurde bewusst ein markanter Titel mit einer überregionalen Strahlkraft gewählt. Die Bedeutung des Hambacher Festes im Jahr 1832 wie auch die Bekanntheit des Hambacher Schlosses sollen dem Preis durch das Anklingen im Titel von Beginn an eine angemessene Bedeutung verleihen. Die Benennung des „Freiheitspreises“ greift die freiheitlichen Hambacher Traditionen auf – insbesondere Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit.
Der „Johann-Philipp-Abresch-Preis“ wird in diesem Jahr dem in Neustadt ansässigen Verein für Bildung und Integration für das langjährige Engagement im Bereich der Deutschförderung für Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund verliehen. Die Vereinsarbeit trägt in besonderem Maße zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in Neustadt bei, weil junge Menschen und Erwachsene durch das Erlernen der deutschen Sprache in unsere Stadt integriert werden.
Benannt ist dieser Preis nach dem Neustadter Kaufmann Johann Philipp Abresch, der 1832 jene schwarz-rot-goldene Fahne mit sich führte, die beim Hambacher Fest auf dem Turm der Schlossruine wehte und fortan zum deutschen Nationalsymbol für Einheit, Freiheit und Demokratie wurde. Ausgezeichnet werden Projekte, Initiativen und Organisationen bzw. Einzelpersonen aus Neustadt an der Weinstraße, die sich für gesellschaftlichen Zusammenhalt, kulturelle und politische Teilhabe oder Projekte der Demokratiebildung und Demokratieförderung einsetzen. Es sollen also – ganz im Sinne der Namensgebung – lokale „Bannerträger der Demokratie“ ausgezeichnet werden.
Oberbürgermeister Marc Weigel: „Aktuell ist es so wichtig wie lange nicht mehr, auf die Errungenschaften unserer Demokratie aufmerksam zu machen und entsprechendes Engagement zu würdigen. Es ist uns eine besondere Ehre, Dr. Scherbakowa mit dem Hambacher Freiheitspreis für ihren unermüdlichen Einsatz für Menschenrechte auszuzeichnen. Ebenso wichtig ist uns auch
die Anerkennung des lokalen Engagements des Vereins für Bildung und Integration, der hier vor
Ort seit Jahren vielfältige Integrationsarbeit leistet.“
Die erstmalige Verleihung beider Preise fand am 29. Mai 2022 im Rahmen eines Festaktes im Festsaal des Hambacher Schlosses statt. Als erster Preisträger wurde Bundespräsident a. D.
Joachim Gauck für sein anhaltendes persönliches wie auch politisches Engagement und seinen
Beitrag zur Stärkung freiheitlicher und demokratischer Werte mit dem Hambacher Freiheitspreis ausgezeichnet. Der Johann-Philipp-Abresch-Preis ging im Jahr 2022 an die Neustadter Schubert-Schule, die sich für die Demokratiebildung starkmacht. Im gleichen feierlichen Rahmen werden auch in diesem Jahr beide Preise verliehen. Die Preisverleihung findet am Freitag, 24. Mai 2024, um 19 Uhr statt und wird live übertragen. Stifterin beider Preise ist die Sparkasse Rhein-Haardt. Stadt Neustadt
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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