Interview der Woche
Hildrun Siegrist von der Bürgerstiftung "Lebenswerte Stadt" in Neustadt
Von Markus Pacher
Neustadt. Vor neun Jahren wurde die Bürgerstiftung „Lebenswerte Stadt Neustadt“ ins Leben gerufen und hat in diesem Zeitraum sehr viel zur Verschönerung der Weinmetropole beigetragen. Markus Pacher sprach mit der Vorsitzenden der Stiftung, Hildrun Siegrist, über alte und neue Projekte und das ehrenamtliche Engagement zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt.
??? Frau Siegrist, zu welchem Zweck wurde die Bürgerstiftung gegründet, was sind ihre Ziele?
Hildrun Siegrist: Wir möchten die Stadt Neustadt noch lebenswerter machen, indem wir mit unseren Engagement und unseren Verbindungen und Kontakten zur Verbesserung der Lebensumstände in Neustadt beitragen wollen. Zum einen versuchen wir, mit unseren Projekten die Attraktivität des Stadtbildes zu verbessern, zum anderen möchten wir die Bereiche Bildung und Kultur unterstützen, zum Beispiel durch die Anschaffung von Geräten für Schulen.
??? Erzählen Sie uns von ihrem ersten großen Projekt. Wie fing alles an?
Hildrun Siegrist: Nachdem der Verein 2010 mit 25.000 Euro Stiftungskapital ins Leben gerufen wurde, sammelten wir Geld für unser erstes Projekt. Der Elwedritsche-Brunnen sollte eine neue LED-Beleuchtung bekommen. Eigens für dieses Projekt hat der Künstler Dr. Gernot Rumpf unter Verzicht auf sein Honorar Elwedritsche-Figuren kreiert. Mit dem Verkaufserlös konnten wir die Beleuchtung finanzieren. Aus dieser Erfolgsgeschichte entwickelten wir mit dem damaligen Geschäftsführer der Wirschaftsenwicklungsgesellschaft Thomas Hammann die nächste Idee, die Sanierung des Marktplatzbrunnens. Mit dem Erlös aus unserer Sandsteinkugel-Stifter-Aktion konnte auch dieses Projekt bewältigt werden, der Königsbrunnen restauriert und in seiner ursprünglichen Form wieder hergestellt und beleuchtet werden.
??? Welche Erfahrungen haben sie in all den Jahren bezüglich der Zusammenarbeit mit der Stadt gesammelt?
Hildrun Siegrist: Die Zusammenarbeit war und ist hervorragend. Wir hatten nie Probleme mit den Ideen, die wir an die Verwaltung herangetragen hatten. Vielleicht hängt es mit meiner jahrelangen Arbeit im Standesamt und den gewachsenen guten Beziehungen zum Rathaus zusammen. Oder auch an den Ideen selbst: So eine Sache wie der Marktplatzbrunnen ist bei vielen Neustadtern mit schönen Erinnerungen verknüpft - solche Projekte sind identitätsstiftend und werden gut angenommen.
??? Zu den jüngsten, erfolgreich durchgeführten Aktionen gehört die Neugestaltung des Spielplatzes im Kriegergarten und die am gleichen Ort vollzogene Sanierung des Friedenengels und des Bismarckbrunnens. Was steht als nächstes in Planung?
Hildrun Siegrist: Schon vor zwei Jahren entstand die Idee, dass sich die Bürgerstiftung des Schiller-Denkmals annehmen sollte, eine Initiative, die von Neustadter Bürgern an uns herangetragen wurde. Ursprünglich wollten wir nur das seit vielen Jahren im Dornröschenschlaf befindliche, am Viehberg beim Reisebüro Geiger versteckte Denkmal sanieren, woraus sich ein größeres Projekt, nämlich die Schaffung einer Parkanlage am Schillerstein, entwickelte. Dazu hat der Architekt Joachim Becker bereits Pläne erstellt, die unter anderem die Aufstellung von zwei Bänken, die Errichtung einer neuen Mauer und die Bepflanzung mit drei Bäumen sowie die Neugestaltung der Böschung vorsehen. Bis zum Frühjahr 2020 soll das Werk vollendet sein.
??? Wie wird dieses „Großprojekt“ finanziert?
Hildrun Siegrist: Wir sind immer wieder glücklich zu erfahren, wie groß das Interesse der Bürgerinnen und Bürger an „ihrer“ Stadt ist und hoffen auch diesmal wieder auf Hilfe und Unterstützung, um die Kosten von schätzungsweise 57.000 Euro stemmen zu können. Außerdem benötigen wir noch 2.000 Euro für unsere Arbeiten im Rosengarten. Hier möchte die Bürgerstiftung durch die Schaffung einer Rosenpergola dazu beitragen, dass der Neustadter Rosengarten seinen Namen wieder zu Recht trägt. Bereits jetzt erstrahlt er in neuem Glanze: Wege wurden erneuert und teils neu geführt, Bäume und Sträucher neu gepflanzt oder ausgeputzt.
Frau Siegrist, ich danke Ihnen für das Gespräch und drücke Ihnen die Daumen für ein weiterhin gutes Gelingen und für die Spendenbereitschaft der Neustadter Bürgerinnen und Bürger. pac
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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