Interview der Woche
Im Gespräch mit Pastor Happy Maunda

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Von Markus Pacher

Neustadt.Er stammt aus Sambia, heißt „Happy“ und ist „happy“. Die Rede ist von Happy Maunda, der nach seinem Abschluss in Theologie im August diesen Jahres in Neustadt gelandet und dort als Pastor bei der Freien Christengemeinde Max18 angestellt ist. Wir sprachen mit dem charismatischen Prediger über seine Liebe zu Jesus und den Heiligen Geist und seine Berufung als Pastor.

??? Herr Maunda, mal ganz im Ernst, Happy ist doch nicht ihr richtiger Name?
Happy Maunda: Doch, durchaus, das ist seit meiner Geburt mein Vorname, dem sich allerdings in Anlehnung meiner Groß- und Urgroßväter - wie in meinem Stamm so üblich - weitere Namen anschließen. Mein vollständiger Name lautet: Happy Memory Maiwako Arroa Basela Chimkumbutso Kwesekan Kondwa Maunda.

??? Eine essenzielle Frage vorweg: Worin unterscheidet sich die Freie Christengemeinde eigentlich von der traditionellen Kirche?
Happy Maunda: Es ist unsere besondere Beziehung zum Heiligen Geist. Er nimmt eine wichtigere Rolle bei uns ein, als bei den Protestanten oder Katholiken. Wir erleben ihn sehr viel stärker und er gibt uns viel Kraft. Darum hat auch das Pfingstfest und seine Bedeutung der Aussendung des Heiligen Geistes eine große Bedeutung für uns.

??? Und darum ist die Freie Christengemeinde auch unter der Bezeichnung Pfingstgemeinde bekannt.
Happy Maunda: Ja, genau.

??? Welcher Erlebnis hat sie dazu bewogen, ihr Leben dem Heiligen Geist zu widmen?
Happy Maunda: Ich stamme aus einer Pastorenfamilie und kam bereits während meiner Jugend in Sambia mit der Freikirche in Berührung. Im Alter von 13 Jahren geschah dann etwas, das mein Leben veränderte. Berufsbedingt mussten wir umziehen. Auf der Fahrt zu unserem neuen Wohnort hatten wir eine Autopanne und wurden bei einem Freund meines Vaters untergebracht. Dort knüpfte ich Kontakt zur 11-jährigen Tochter des Hauses. Sie erzählte mir von ihrem Glaube und ihrer besonderen Beziehung zum Heiligen Geist und wie sie während einer Kinderfreizeit für sich entschieden hatte, nicht nur an ihn zu glauben, sondern ihn auch in ihr Leben einzuladen und sich ihm voll anzuvertrauen. Am 25. Februar 1996 hatte ich mich dazu entschieden, es ihr gleichzutun und ganz bewusst Jesu in meinem Herzen Raum zu geben. Das war ein besonderer Moment, der mich mit viel Freude erfüllt und mich „Happy“ gemacht hat.

??? Und wie lange hielt dieses „Glück“ an?
Happy Maunda: Leider nicht sehr lange, denn ein Jahr später erkrankte ich an einem schweren Magengeschwür. Ich litt unter furchtbarer Angst. Mein Vater hat mich im Krankenhaus besucht und mir gesagt, dass Gott zu mir reden werde. Am nächsten Tag hatte ich eine Begegnung mit dem Heiligen Geist, der mir eine Art Bildschirm vor die Nase hielt, auf dem stand: „Your life in my hands“. Mein Vater zog wenig später einen Zettel aus seiner Jackentasche, auf dem die gleichen Worte standen. Dieses Ereignis hat einen starken Glaube in mir freigesetzt. Nach einer Endoskopie stellten die Ärzte einige Monate später verwundert fest, dass ich vollständig geheilt war.

??? Fassten Sie damals schon den Entschluss, Pastor zu werden?
Happy Maunda: Das Entscheidende ist wohl, von Gott berufen zu sein. Wie kann ich so leben, dass mein Leben in der Gesellschaft einen Sinn macht, war eine Frage, die ich mir immer wieder stellte. Irgendwie entwickelte sich wohl schon früh der Wunsch in mir, Menschen zu beschützen und zu behüten, also der zentrale pastorale Gedanke. So schlich ich schon als vierjähriges Kind vor dem Auftritt meines Vaters auf die Kanzel, um zu predigen. Und immer wieder hörte ich: Du bist ein Pastor, das ist deine Berufung.

??? Seit wann sind sie in Deutschland und wie kam es dazu?
Happy Maunda: Ursprünglich wollte ich der Sprache wegen nach England, denn in Sambia ist ja Englisch aufgrund seiner kolonialen Vergangenheit Amtssprache. Aber irgendwie wollte ich unbedingt die deutsche Sprache lernen und so ich entschied ich mich, nach Deutschland zu gehen. Dort verdiente ich in der Lagerlogistik mein Geld. Nach einem Gespräch mit einem Pastor in meinem Wohnort in Hamburg entschloss ich mich, ein Theologieausbildung in Angriff zu nehmen und erhielt eine Zusage von dem Theologischen Seminar Erzhausen (ehemals Beröa). Leider bekam ich von der Ausländerbehörde keine weitere Aufenthaltsgenehmigung mehr und so kehrte ich nach Sambia zurück. Dort leistete ich mehrere Jahre lang Jugendarbeit und Seelsorge, bevor ich 2013 wieder in Deutschland landete.

??? Das klingt sehr spannend. Wie kam es dazu?
Happy Maunda: Wie es der Zufall so will, lernte ich in Sambia meine Frau, eine gebürtige Hannoveranerin, kennen. Unseren ersten gemeinsamen Gottesdienst hielt übrigens der bekannten Evangelist Reinhard Bonnke. Mit meiner Frau zog ich dann nach Hannover und begann mein Theologiestudium, das ich berufsbegleitend parallel zu meiner Erwerbstätigkeit absolvierte.

??? Und wie verschlug es sie nach Neustadt.
Happy Maunda: Nach meinem Abschluss im letzten Jahr stieß ich auf ein Angebot der Freien Christengemeinde in Neustadt, die nach mehrjähriger Vakanz nach einem neuen Pastor suchten. Nachdem wir die Gemeinde und die Mitarbeiter näher kennenlernen durften und wir uns gegenseitig sehr sympathisch fanden, stand der Entschluss fest, nach Neustadt zu ziehen. Es passte einfach alles perfekt.

??? Haben Sie ihre Entscheidung zwischenzeitlich bereut?
Happy Maunda: Nein, auf keinem Fall. Wir fühlen uns sehr wohl hier und auch für meine 4 und 6 Jahre alten Kinder war es genau der richtige Zeitpunkt für einen Ortswechsel.

??? Eine letzte Frage noch: Wie groß ist ihre Gemeinde und wer kann ihre Gottesdienste besuchen?
Happy Maunda: Unsere Gemeinde besteht aus etwa 80 Mitgliedern. Bei uns im ehemaligen Anwesen des Sektgutes Carstens ist jedermann herzlich willkommen, egal welcher Konfession und Glaubens und auch Menschen, die keiner Kirche angehören. Wir sind ja schließlich Freikirche, d. h. jeder hat die Freiheit, in unsere Gottesdienste zu kommen und Gott zu erleben.

Kontakt & weitere Infos

office@fcnw.de
www.max18.de
Telefon 06321 32020
Die Gottesdienste finden immer sonntags um 10 Uhr in der Maximilianstraße 18 statt.

Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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