Erweiterung der Integrativen Kita Regenbogen
Inklusion - ein großer Gewinn
Von Nicole Sowa
Lachen-Speyerdorf.Mit einem symbolischen Spatenstich fiel am letzten Freitag der Startschuss für den Anbau und damit die Erweiterung der Integrativen Kindertagesstätte Regenbogen der Lebenshilfe Neustadt im Adamsweg in Lachen-Speyerdorf.
Bedingt durch die Corona-Pandemie fand die Veranstaltung in kleinem Kreis statt. Die Lebenshilfe freut sich, dass durch diese Maßnahme die Inklusion, also der gemeinsame Alltag von Kindern mit und ohne Beeinträchtigung in ihrer Kita weiterentwickelt werden kann. Zurzeit werden dort insgesamt 47 Kinder betreut. In vier heilpädagogischen Gruppen werden 32 Kinder gefördert, die eine spezielle Unterstützung benötigen. In einer integrativen Gruppe werden zehn sogenannte Regelkinder gemeinsam mit fünf Kindern mit Beeinträchtigung betreut. Nach der Fertigstellung des Anbaus soll eine Fördergruppe in zwei integrative Gruppen aufgeteilt werden. Dadurch werden für die Zukunft 22 weitere Regeplätze in und für Lachen-Speyerdorf geschaffen. Die Gruppenzahl erhöht sich auf sechs, die Platzzahl auf 69. Da der Bedarf an Förderplätzen weiterhin vorhanden ist, war es dem Jugend- und Sozialamt der Stadt Neustadt wichtig, diese Plätze alle zu halten. Durch die neu gewonnenen Regelplätze verbessert sich das Zahlenverhältnis der Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen zueinander.
In dem Anbau - der Rohbau wird von der Firma Hauser aus Mußbach erstellt - werden zwei Gruppenräume mit jeweils einem Nebenraum entstehen. Weiterhin wird es eine Toilette und einen Ruheraum für die Kleinen geben. Auch der Snoezelraum, der sich bislang im Keller befand und nicht mehr genutzt werden kann, wird in die neuen Räume verlegt. Nach der Fertigstellung des Anbaus werden im alten Gebäudetrakt noch einige Umbaumaßnahmen notwendig werden.
Die Bauphase wird zudem genutzt, das 42 Jahre alte Gebäude energetisch zu sanieren, eine Außendämmung wird angebracht und eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach soll das Gebäude insgesamt ökologisch und ökonomisch aufwerten. Alle diese Maßnahmen werden ca. 1,2 Millionen Euro Kosten. Da durch diese Erweiterung für den Jugendamtsbezirk Neustadt 22 neue Ganztagsplätze mit Mittagessen geschaffen werden, beteiligt sich die Stadt an der Finanzierung mit insgesamt 845.000 Euro für Bau und Ausstattung. Die Lebenshilfe erstellt den Anbau eigenverantwortlich in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden auf ihrem eigenen Gelände. Die restlichen Kosten muss der Verein durch Spenden und Zuwendungen aufbringen.
„Ohne diese städtische Zuwendung hätten wir das Projekt nicht in Angriff nehmen können, insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Lebenshilfe aktuell den Bau und die Finanzierung des Wohnhauses für 24 erwachsene Menschen mit hohem Betreuungsbedarf im Harthäuserweg stemmen muss. Aber wenn sich die Chance ergibt, muss man zugreifen“, so Heinz Busch, Vorsitzender der Lebenshilfe Neustadt in seiner kurzen Ansprache. Und so kommt es zu einer Win-Win-Situation: die Stadt erhält 22 neue Regelplätze und die Lebenshilfe kann ihr Ziel „Inklusion von Anfang an“ ausbauen.
Dies bestätigte auch Thorsten Völcker, Abteilungsleiter beim Jugendamt als Vertreter der Stadt in seiner Ansprache. Er betonte ebenfalls, dass die Kita Regenbogen als einzige integrative Einrichtung schon eine Besonderheit in Neustadt sei. In seinem Grußwort hob Ortsvorsteher Claus Schick die jahrelange gute Zusammenarbeit zwischen Ortsgemeinde und Lebenshilfe hervor und freute sich ebenfalls über die zusätzlichen Kita-Plätze. Architekt Thomas Ritzer erläuterte die Planungsphase und die gab einen Überblick über die vorgesehenen Räumlichkeiten.
Für alle Kinder mit und ohne Behinderung ist die gemeinsame Betreuung und Förderung im Alltag ein großer Gewinn. Die Kinder mit Beeinträchtigung schauen sich vieles von den nicht behinderten Kindern ab. Alle Kinder erkennen, dass es Kinder mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedürfnissen gibt. Gegenseitiges Rücksichtnahme und Unterstützung im Kindergartenalter ist ein wichtiger Baustein für die lebenslange Sozialkompetenz.
Autor:Nicole Sowa aus Neustadt/Weinstraße |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.