Interview der Woche
Lions Distrikt Governor Sevilay Huesman-Koecke

Distrikt Governor Sevilay Huesman-Koecke vor der Delegiertenversammlung der Lions im Landauer Alten Kaufhaus 2022
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Hambach. Sevilay Huesman-Koecke aus Wörth am Rhein übergab am 19. Juni 2022 auf dem Hambacher Schloss ihr Amt als Governor der Lions im Distrikts 111 Mitte-Süd an ihre Nachfolgerin Christiane Keller-Krische aus Nieder-Olm. Sie war damit ein Jahr lang für die Lions-Aktivitäten in Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Südhessen verantwortlich und für über 4.000 Mitglieder zuständig. Der internationale Präsident Douglas X. Alexander hat sie mit der Leadership-Medal ausgezeichnet, der zweithöchsten Lions-Auszeichnung weltweit. Wer ist sie, was hat sie erlebt und wo sieht sie ihre Zukunft bei der Organisation?

Sevilay Huesman-Koecke, Pfälzisch hört sich der Name nicht an …
Bei meinem Hintergrund musste ich ja bei den Lions landen (lacht). Geboren und aufgewachsen bin ich in Achern am Fuße des Schwarzwaldes, aber meine Eltern stammen aus der Türkei. Im Studium hat es mich nach Karlsruhe und dann nach Mainz verschlagen, wo ich meinen Mann Alexander kennenlernen durfte. Der hat vor 15 Jahren in Wörth eine Rechtsanwaltskanzlei eröffnet und seither lebe ich mit fast direktem Zugang am Bienwald. Der Lions Club Wörth-Kandel, dem ich seit 2009 angehöre, hat viel dazu beigetragen, dass wir uns hier in der Südpfalz wohl fühlen. Wir fanden Menschen, die ähnliche Visionen haben, und das in weltweiter Perspektive. Das passt gut zu meinem Beruf, ich da ich in einer internationalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft für die strategische Geschäftsentwicklung in Gesundheitswesen und Pharma in sechs Ländern zuständig bin.

Was motiviert sie, sich im Lions-Club einzubringen?
Ich sehe die Lions als eine Wertegemeinschaft, der beides wichtig ist: Werte und Gemeinschaft. Als ich eintrat, war ich die erste Frau in meinem Club. Gemeinsam haben wir uns hier weiterentwickelt. Heute ist es selbstverständlich, dass ich das Amt der Governor an eine Frau weitergebe. Was mir persönlich wichtig ist: ein Ehrenamt muss mit einer sinnstiftenden Tätigkeit verbunden sein. Das habe ich bei den Lions entdeckt. Daher bin ich auch seit vielen Jahren im Kabinett, in vielen Funktionen. So betreute ich den Austausch mit unseren Partnerdistrikten in Frankreich und in der Türkei. Als Kabinettssekretär steuerte ich die Aktivitäten im Distrikt mit. Gerade wurde ich als Stiftungsrätin der Stiftung der Deutschen Lions gewählt. Mein Herz brennt für diese Arbeit.

Wie sieht so ein Jahr als Governor konkret aus?
Mein Wunsch war es, nach der Corona-Zeit viele Clubs zu besuchen und den Austausch zu fördern. Jede(r) Governor darf sich ein Motto wählen und meins war: „Menschen verbinden – Zukunft gestalten“. Ich sehe mich als Botschafter für unsere Zukunftsthemen wie Umwelt und eine gerechtere Welt. Unsere ethischen Grundsätze sind klar: wir sind divers, auf ein gutes Zusammenleben der Völker ausgerichtet und wir wollen Lebenskompetenzen fördern. Das sind die Grundsäulen, auf denen Lions stehen – und das seit 100 Jahren. Ich habe meine Position nie als die eines Chefs gesehen, sondern wir haben kollegiale Strukturen im Kabinett, die es leicht machen, den Staffelstab weiterzugeben. Dennoch werde ich mich weiter für Themen stark machen, die ich begonnen habe. Einen Impuls konnte ich mit Move für the Planet setzen, wo wir konkret Spendengelder einwarben und Menschen für Umweltthemen sensibilisierten. Zum Übergang meines Governorjahrs hatte ich einen Club in Istanbul mitgegründet. Und mir war der Kontakt zu unserer Jugendorganisation, den Leos wichtig.

Ihr Jahr war ausgerechnet eins, das von drei Krisen bestimmt war …
Aufgrund der Covid-Pandemie wurden im letzten Winter viele Clubabende abgesagt, an denen ich teilnehmen wollte. Die Flutkatastrophe hat mich erreicht, als ich dienstlich in der Türkei war. Hier zeigte sich, wie sich Lions selbst organisieren. Alle waren aktiv, von der Distriktebene über die Zonen bis in die Clubs vor Ort. Es hat sich organisch entwickelt, teils bilateral, oder wie bei den Leos sind viele deutschlandweit angereist und haben geholfen. Die Ukraine war ab März unser Hauptthema, unser Europa-Beauftragter Roman Jansen-Winkeln war hier sehr engagiert. Auch hier haben wieder viele Clubs schnell reagiert, oft autark, obwohl es eine Unterstützungsstruktur auf Distrikt- und Bundesebene gibt. Hier sehe ich die Herausforderung, sich zu verbinden, damit wir die Stärke einer gemeinsamen Aktion entdecken.

Wie geht nun nach dem Governor-Jahr weiter?
Das Feuer ist nicht erloschen. Ich werde mich in der Stiftungsrolle und bei Move für the Planet weiter einbringen. Außerdem bin ich ja als Immediate Past Distrikt Governor noch im Vorstand. Ich möchte aber auch die ehemaligen Distrikt-Governors in eine Gemeinschaft zusammenbringen und deren Erfahrungen bündeln. So können wir jeder Person beistehen, die neu in die Aufgabe hineinwachsen will und den Wissensschatz allen Lions im Distrikt zur Verfügung stellen.

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Autor:

Michael Landgraf aus Neustadt/Weinstraße

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