Hans Schröter verstorben
Lokale und globale Themen im Blick
Am 3. Februar 2022 verstarb Hans Schröter im Alter von 86 Jahren. Der 1935 in Gotha geborene Jurist und Richter war seit 1962 Wahlpfälzer und lebte mit seiner Frau Gudrun und drei Töchtern zuletzt auf der Hambacher Höhe. Durch seine 1991 gegründet Stiftung und dem damit verbundenen Einsatz war er lokal und global viele Jahrzehnte gemeinnützig aktiv. Dafür wurde ihm 2006 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Konkret unterstützte er die Initiative Lichtblick seit ihren Anfängen, ob bei Umbauten, der Fahrzeugbeschaffung oder bei Sonderaktionen. Eine weitere Institution, die Schröter förderte, war der Pfälzische Bibelverein e.V. und das Erlebnis-Bibelmuseum. Er war von 1968 bis 1980 stellvertretender Vorsitzender des Vereins und unterstützte sowohl den Bau des heutigen Bibelhauses in der Stiftsstraße, als auch die Anschaffungen von Vitrinen, die Durchführung von Sonderausstellung und internationale Projekte, beispielsweise in Ghana, Bolivien, Jordanien und Österreich. Für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit in diesem Bereich wurde Hans Schröter das Bibelkreuz in Gold durch die Deutsche Bibelgesellschaft verliehen. Wichtig war ihm auch ein Krankenhaus der Sankt Josef-Schwestern in Kenia, das er mit seiner Frau mehrfach besuchte. Gefördert wurden dort medizinische Geräte sowie die Gebäudeerhaltung und der Bau eines Brunnens für die Wasserversorgung.
43 Jahre war Schröter als Mitglied des Lions Clubs Neustadt an der Weinstraße aktiv, über ein Jahrzehnt als Pressbeauftragter und 1986 bis 1987 als dessen Präsident. 2006 verfasste er eine Festschrift zum 50jährigen Bestehen des Clubs mit. Außerdem setzte er sich für den internationalen Austausch mit Frankreich ein, da in Dijon die Wurzeln des Neustadter Clubs liegen. Hier verband er sein Engagement mit der Vorstandstätigkeit in der Deutsch-Französischen Gesellschaft, bei der er sich um die Partnerschaft Rheinland-Pfalz und Burgund verdient gemacht hat.
Ganz dem Demokratiegedanken verpflichtet war er 1986 Mitbegründer der Hambach-Gesellschaft für Historische Bildung und Forschung, deren Vorsitzender er zeitweise war. Zuvor hatte er zur 150-Jahrfeier des Hambacher Fests 1982 ein Theaterstück sowie ein Drehbuch für einen Fernsehfilm verfasst, zu dem ihn der damalige Programmverantwortliche des SWR, Gustav-Adolf Bähr, gewinnen konnte. Dass Schröter literarische Begabungen hatte, stellte er auch in Buchform unter Beweis. Er war einer der Autoren des Bandes „Pflanzet die Freiheit“ zum Hambacher Fest, der bei der Pfälzer Verlagsanstalt erschien. Außerdem verfasste er Bücher wie „Schwurgerichtssache Karl Anton Braun“, über den er auch in der Buchreihe „Pfälzer Lebensbilder“ schrieb.
Die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung ist am Dienstag den 8. Februar 2022 um 14:30 Uhr auf dem Neustadter Hauptfriedhof.
Foto: Linzmeier-Mehn.
Autor:Michael Landgraf aus Neustadt/Weinstraße |
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