Der Traum von der Hambacher Seilbahn könnte wahr werden
Mit der Gondel zum Schloss
Hambach.Anfangs belächelt, später heiß diskutiert, jetzt als machbar und sinnvoll erklärt. In Sachen „Seilbahn zum Hambacher Schloss“ ist man der Corona-Krise zum Trotz dieser Tage einen Schritt weiter gekommen.
Von Markus Pacher
Wie Jan Burgers von der Bürgerinitiative Seilbahn Hambach mitteilt, liegt das städtische Gutachten zum Seilbahnprojekt mit positiven Ergebnissen vor. Die im letzten Jahr von der Seilbahninitiative erstellte Machbarkeitsstudie wurde demnach in allen Punkten durch die Gutachter bestätigt. Der Neustadter Stadtrat hat sich daraufhin mehrheitlich dafür ausgesprochen, das Seilbahnprojekt weiter zu verfolgen.
Zum Hintergrund: Die Idee ist der Bau einer Kabinenseilbahn, die von der Dammstraße Höhe Schwimmbad oder vom Platanenplatz am Alten Schulhaus zum unterhalb des Schlosses gelegenen Parkplatz am Ritterberg führt. Nachdem die Hambacher Seilbahninitiative der Stadt die Machbarkeitsstudie präsentiert hatte, entschied der Neustadter Stadtrat quasi als Voraussetzung, die Idee weiter zu verfolgen, die Expertise von einem externen Gutachter prüfen zu lassen.
Seilbahn macht technisch, wirtschaftlich und touristisch Sinn
Nun liegt das Resultat vor. Die Gutachter bestätigen darin, dass eine Seilbahn technisch, wirtschaftlich und touristisch Sinn macht. „Während unserer Recherchen haben wir festgestellt, dass eine Seilbahn kein Hirngespinst bleiben muss, sondern eine wirkliche und auch machbare Alternative zur Lösung der Verkehrsprobleme hier in Hambach
darstellt. Wir freuen uns, dass auch die Gutachter zu diesem Schluss gekommen sind“, sagt Jan Burgers.
Mittlerweile vom Tisch ist das ab 2017 diskutierte E-Shuttle-Projekt. Auch die Tunnellösung ist längst ad acta gelegt. Alle Projekte verfolgen bzw. verfolgten das gemeinsame Ziel, den Individualverkehr auf das Schloss abzuschaffen.
Langfristig räumen die Experten dem Seilbahn-Projekt gute Chancen ein, sofern der Individualverkehr vom und zum Schloss untersagt wird und ausreichend Parkraum geschaffen wird. „Für uns Anwohner wäre das eine große Entlastung, in Sachen Verkehrslärm, Verkehrsaufkommen und Feinstoffbelastung“, so Barbara Julier-Stoner von der Initiative.
Stadtrat will Projekt weiter verfolgen
In seiner letzten Sitzung sprach sich der Stadtrat mit nur einer Gegenstimme dafür aus, das Seilbahnprojekt weiter zu verfolgen. Der Hambacher Ortsbeirat hat das Projekt zwar nicht einstimmig unterstützt, aber mehrheitlich für sinnvoll beurteilt. Zu den Befürwortern des Baus einer Seilbahn zählt auch Ortsvorsteherin Gerda Bolz.
Shuttle-Bus als Übergangslösung
Im Falle rechtlicher Auseinandersetzungen könnte die Geschichte freilich zu einer Hängepartie werden. Aus diesem Grund hat der Stadtrat eine Busverbindung als Übergangslösung beschlossen, darin inbegriffen der Bau eines Parkhauses und die erforderlichen Verkehrssperrungen.
Ohne die Zustimmung der Bewohner entlang der Seilbahnstrecke - es handelt sich um etwa fünfzig Grundstücke - wird das Projekt allerdings Utopie bleiben, weiß Jan Burgers. Als nächsten Schritt möchte die Initiative daher mit den Betroffenen ins Gespräch kommen, bevor weitere Details zum Projekt ausgearbeitet und den Hambacher Bürger*innen vorgelegt werden. „Dann haben alle hier vor Ort die Gelegenheit, das Midi-Busprojekt genau kennenzulernen, sich ein Bild zu machen und sich aufgrund der Fakten dafür oder dagegen zu entscheiden. Dieser demokratische Prozess ist für die Akzeptanz des Gesamtprojekts von entscheidender Bedeutung“, so Ernst Weinbach von der Bürgerinitiative. pac
Weitere Infos
www.seilbahn-hambach.de
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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