Dreißig Neuaufnahmen und drei Ehrungen
Mitgliederzuwachs bei der Weinbruderschaft der Pfalz
„Wir sind sehr dankbar über das anhaltend große Interesse an unserer Vereinigung“, freut sich Oliver Stieß, der Ordensmeister der Weinbruderschaft der Pfalz und Präsident aller deutschsprachigen Weinbruderschaften. Dreißig Neuaufnahmen aus ganz Deutschland sowie aus den Niederlanden verzeichnet die Weinbruderschaft im Corona-Jahr, zwei mehr als im Jahr zuvor. Aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens kommen die, die sich dem „Weingewissen der Pfalz“ anschließen wollen. Darunter sind Ärzte, Lehrer, Kaufleute oder auch Kreishandwerksmeister Thomas Liedy und dessen Bruder Gerhard, deren Vater Gerd bereits seit Jahrzehnten aktiv der Verbindung angehört. Auch Kulturschaffende wie der Kunstschmied Matthias Dreßler oder der Musiker Willi Brausch, der gerade mit dem Kulturförderpreis der Sparkassenstiftung ausgezeichnet wurde, sind neu dabei. Der jüngeren Generation gehören der Wein- und Kulturbotschafter Ralf Schad wie auch der Regisseur und Grafik-Designer Tino Latzko an, der mit seiner in Neustadt ansässigen Kreativ-Produktionsfirma Screenday bundesweit Erfolge feiert. Warum er der Verbindung beitritt? „Die Weinbruderschaft der Pfalz leistet einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung des Pfälzer Kulturgutes. Gerade in der Zeit, in der Traditionen verloren gehen, unterstütze ich gerne eine solche Traditionsgemeinschaft durch Mitgliedschaft und mit meinen Fähigkeiten.“ Latzko ist auch Produzent für den zumindest regional bekanntesten neuen Weinbruder: Dr. Christian „Chako“ Habekost. Beide hatten mit ihren Bürgen Harald Schmidt aus Neustadt und Ordenskanzler Karl-Heinz Bauer aus Eisenberg im Sommer an einer Veranstaltung auf dem römischen Weingut Weilberg teilgenommen (Foto). Ein weiterer „Promi“-Zugang ist Dr. Jos Hessels, Bürgermeister von Echt-Susteren, der Niederländischen Partnerstadt von Neustadt an der Weinstraße. Er hatte die Weinbruderschaft im Rahmen der Unterzeichnung der Partnerschaftsverträge der beiden Städte im Jahr 2019 kennengelernt.
Aufgenommen werden die Aspiranten der Weinbruderschaft traditionell am Ordenstag im Neustadter Saalbau. Diese große Mitgliederversammlung des rund tausend Mitglieder zählenden Vereins findet in der Regel Anfang November statt und musste 2020 wegen Corona abgesagt werden. Die Rede der Aspiranten hätte der ehemalige Württembergische Ministerialdirigent in der Stuttgarter Staatskanzlei Dr. Eckhart Seifert gehalten, der auch zu den Neuen zählt. Im Rahmen des Ordenstages wären auch drei Ehrungen vorgenommen worden. Die Weinbrüder Rudolf Litty, Axel Schäfer und Jürgen Stock erhielten nun persönlich für ihr ehrenamtliches Engagement die Verdienstmedaille der Weinbruderschaft am Bande. Ob der Ordenstag 2020 im Januar wie geplant zumindest im kleinen Kreis nachgeholt werden kann, ist abhängig von der Lage. „Wir werden unsere Neuen auf alle Fälle würdig in den Kreis der Gemeinschaft aufnehmen, auch wenn es erst im Frühjahr der Fall sein sollte“, verspricht Ordensmeister Oliver Stieß.
Autor:Michael Landgraf aus Neustadt/Weinstraße |
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