Mobile Arztpraxen: „KV initiativ“ informiert Kommunen über Mobile Arztpraxis
Rheinland-Pfalz. Die Veranstaltungsreihe „KV initiativ“ der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) ging gestern in Mainz mit der Vorstellung der Mobilen Arztpraxis in die nächste Runde. Das Instrument für ad hoc entstehende Versorgungsengpässe funktioniert nur in Zusammenarbeit mit den Kommunen. Daher nutzten über 50 Kommunalvertreterinnen und Kommunalvertreter die Möglichkeit zu erfahren, was hinter den beiden Mobilen Arztpraxen der KV RLP steckt und welche Aufgaben einer Stadt, Gemeinde oder Verbandsgemeinde bei einem Einsatz zukommen.
Im Mittelpunkt von „KV initiativ“ standen diesmal die Mobilen Arztpraxen der KV RLP. Die zwei wie Hausarztpraxen ausgestatteten 3,5-Tonnen-Fahrzeuge kommen dort zum Einsatz, wo kurzfristig eine Praxis ohne eine Nachfolgeregelung schließt und viele Patientinnen und Patienten ohne Versorgung dastehen. „Es ist wichtig zu verstehen, dass die Mobilen Arztpraxen kein langfristiges Versorgungskonzept, also keine Dauerlösung darstellen“, informierte der Vorstandsvorsitzende der KV RLP, Dr. Peter Heinz, die teilnehmenden Kommunen. „Wir haben damit ein Instrument geschaffen, das in einer Region Versorgungslücken über einen bestimmten Zeitraum überbrückt. Zeitgleich arbeiten wir selbstverständlich daran, auch langfristige Lösungen zu finden.“
KV RLP und Kommune schließen Kooperationsvereinbarung
Wann eine der beiden Mobilen Arztpraxen wo zum Einsatz kommt, ist von bestimmten Kriterien abhängig, die bei „KV initiativ“ erläutert wurden. Steht ein Einsatzort fest, schließt die KV RLP eine Kooperationsvereinbarung mit der entsprechenden Kommune. „Wir informieren über den Einsatz auf unserer Website, sorgen dafür, dass die Patientinnen und Patienten ihre Termine vereinbaren können und natürlich, dass die Mobile Arztpraxis mit dem bei der KV RLP angestellten medizinischen Personal vor Ort ist und die Behandlungen vornimmt“, erläuterte Dr. Heinz. Besetzt ist ein Fahrzeug immer mit einer Ärztin bzw. einem Arzt sowie einer bzw. einem Medizinischen Fachangestellten. Die Kommunen sorgen etwa für den Strom- und Wasseranschluss, für die sanitären Anlagen sowie einen Warte- und barrierefreien Behandlungsraum.
Unterstützung durch Ministerium und Kassen
Dass die Mobilen Arztpraxen nun an den Start gehen können, ist auch ein Ergebnis der guten Zusammenarbeit zwischen der KV RLP und dem Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz (MWG). Das MWG hat 50 Prozent der Investitionskosten der beiden Fahrzeuge übernommen. Auch die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse und die IKK Südwest unterstützen das Projekt. Ministerialdirektor Daniel Stich vom MWG, Udo Hoffmann, Beauftragter des Vorstands der AOK, und Daniel Schilling, Vorstandsmitglied der IKK, waren genauso bei „KV initiativ“ dabei wie die Geschäftsführende Direktorin des Städtetags Rheinland-Pfalz, Lisa Diener, und Gianna Pagliaro, Referentin des Gemeinde- und Städtebunds Rheinland-Pfalz. Sie zeigten den Teilnehmenden auf, welche Vorteile die Mobile Arztpraxis sowohl für die Patientinnen und Patienten, aber auch für die einzelne Kommune bietet.
Hand in Hand
„Die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung wird immer mehr zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe. Daher ist es uns wichtig, mit den Kommunen im stetigen Austausch zu bleiben“, sagte Dr. Heinz. Bereits in der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass gerade, wenn es zu kurzfristigen Versorgungsengpässen kommt, die Zusammenarbeit mit den Kommunen vor Ort von besonders hoher Bedeutung ist. Aktuell ist die Situation in Rheinland-Pfalz noch recht gut, aber die zukünftige Versorgungslage wird herausfordernd. Daher gilt es, Hand in Hand zu arbeiten.
Das Instrument der Mobilen Arztpraxis kam bei den anwesenden Kommunalvertreterinnen und Kommunalvertretern gut an: „Es ist ein wichtiges Puzzleteil für eine gute ambulante Versorgung – ein innovatives Projekt, die künftig noch mehr brauchen wird“, ist der Erste Beigeordnete des Landkreises Mayen-Koblenz, Pascal Badziong, überzeugt. „Wir als Landkreis werden die Mobile Arztpraxis nun bei unseren Verbandsgemeinden und Städten bekanntmachen.“
Tipps für gute Versorgung
Neben den Informationen zur Mobilen Arztpraxis bekamen die Teilnehmenden von „KV initiativ“ Tipps mit auf den Weg, wie man Versorgungsengpässe vermeiden beziehungsweise wie man ihnen entgegenwirken kann. Dafür sind die Mitarbeitenden des Ressorts Beratung der KV RLP die richtigen Ansprechpersonen. Denn alle waren sich einig: Die beiden Mobilen Arztpraxen sind ein tolles Instrument. Am besten wäre es aber, wenn sie gar nicht zum Einsatz kommen müssten.red
Weitere Informationen:
Weitere Informationen zur Mobilen Arztpraxis finden Interessierte auf der Website der KV RLP unter: www.kv-rlp.de/707070
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
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