Neujahrsempfang der Stadt Neustadt im Saalbau begeistert
Neujahrsempfang Neustadt. Ein kurzweiliges Showprogramm, interessante Interviews und eine nachdenkliche, vor allem aber optimistische Rede von Oberbürgermeister Marc Weigel waren die Zutaten des vom heimischen Publikum begeistert aufgenommenen Neujahrsempfangs 2024 der Stadt Neustadt am Freitagabend im Saalbau.
Von Markus Pacher
Einen grandiosen Auftakt bereitete der Auftritt des Tanzpaars Rita Schumichin und Justin Lauer von der Abteilung „Saltatio“ des TV Mußbach. Unter anderem hatte der Verein im vergangenen Jahr 21 Titel bei Landesmeisterschaften nach Neustadt geholt.
Holger Wienpahl entlockt Geheimnisse
Im humorvollen Interview entlockte der gewohnt souverän und charmant durchs Programm führende SWR-Fernsehmoderator Holger Wienpahl einige interessante Geheimnisse aus dem Berufs- und Privatleben der beiden Spitzensportler.
Als sehr persönlich entpuppte sich auch die Ansprache des Stadtoberhauptes. Man solle sich im neuen Jahr seinen Optimismus bewahren, auch wenn die Gesellschaft „sorgenvoller, pessimistischer und wütender geworden ist“. Scharfe Kritik übte Weigel an den auch in diesem Jahr wieder geplanten Gegendemonstrationen im Zuge des Hambacher Festes und des damit verbundenen „Missbrauchs des Symbols der Demokratie“.
1900 Flüchtlinge in Neustadt
Zurzeit beherbergt Neustadt 1900 Flüchtlinge, informierte Weigel und verwies auf die im letzten Jahr erfolgten Einbürgerungen „von Menschen, die unsere Sprache erlernt haben und ihren Lebensunterhalt aus eigener Kraft bestreiten“. Überhaupt funktioniere das Zusammenleben zwischen Migranten und Einheimischen in Neustadt sehr gut, betonte Weigel in seiner Neujahrsansprache.
Wie geht es mit der Hertie-Ruine weiter?
Zum Neustadter Dauerthema „Hertie-Ruine“ gab Weigel offen zu, dass er zu Beginn seiner Amtszeit „die Burg am liebsten abgerissen“ hätte. Nach wie vor sei man im ständigen Gespräch mit dem Eigentümer, der momentan, nach der Absage der Firma Wasgau, nach einem neuen leistungsfähigen Ankermieter suche. Ende Januar sei ein wichtiges Gespräch mit dem Investor Devello anberaumt, „mit dem Ziel, den jahrelangen Stillstand endlich zu beenden“ , so Weigel.
Es gibt auch Lichtblicke
Aber es gibt auch Lichtblicke: Bei den Objekten, die die Stadt selbst in der Hand hat, ist viel passiert. Unter anderem wurden acht Millionen Euro in Schulsanierungen investiert und auf der Hambacher Höhe ein besonders spannendes Bauprojekt durchgeführt: Für über vier Millionen Euro entstand dort eine neue katholische Kita mit 300 Plätzen. In zwei bis drei Jahren möchte die Stadt Neustadt diesbezüglich eine Vollversorgung gewährleisten, versprach Weigel.
Landesgartenschau bringt Schub für Neustadt
Die Landesgartenschau 2027 wirf ihre Schatten voraus: Allein in diesem Jahr fließen vier Millionen Euro in das Vorzeige-Projekt der Stadt Neustadt. Bei der Landesgartenschau handle es sich nicht um eine einmalige Veranstaltung, sondern um ein nachhaltiges Projekt“, dass „Neustadt einen großen Schub bringen wird“.
Umgestaltung Bahnhofsvorplatz
Als größtes Tiefbauprojekt in Neustadt bezeichnete Baudezernent Bernhard Adams die sechs Millionen teure Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes, der neben dem Marktplatz „zu einem Schmuckstück der Stadt“ werden soll. Der Zeitplan: Vier Bauabschnitte, Bauende Ende 2025. Bereits Mitte 2025 soll der Bahnhofsvorplatz erlebbar sein, hofft Adams.
Zeit der Geisterimmobilie ist vorbei
In Sachen Klemmhof, dem langjährigen Sorgenkind der Stadt, möchte die Stadt die weiteren Geschicke nunmehr selbst in die Hand nehmen und das heiß diskutierte Objekt zu einem Zentrum von Kultur, Tourismus und Veranstaltungsort umgestalten. Die Planung und Finanzierung sei bereits in trockenen Tüchern, der Umbau soll in diesem Jahr erfolgen und im Idealfall bis Weihnachten abgeschlossen sein. „Die Zeit der Geisterimmobilie ist vorbei“, äußerte sich Weigel hoffnungsvoll.
Ausgeglichener Finanzhaushalt
Im Vergleich stehe Neustadt den Finanzhaushalt betreffend solide da, so Weigel. Bereits das zweite Mal in Folge sei es gelungen, „den neuen Haushalt im Plan auszugleichen“.
Sympathieträger Puzzleband der Lebenshilfe
Zu den Höhepunkten des Abends zählte die schwungvolle Tanzakrobatik der Cheerleaders des FC 23 Hambach und last but not least der gemeinsame Auftritt des Mußbacher Chors Choriander und der Puzzleband der Lebenshilfe, die sich einmal mehr als die großen Sympathieträger der Stadt outeten und das Publikum zum Ausklang des Neujahrsempfangs aus den Stühlen rissen.
Emotional bewegend auch die per Videobotschaften vermittelten Neujahrsgrüße der sieben Partnerstädte Neustadts, allen voran der musikalische Gruß in Gestalt einer virtuellen Kooperation zwischen der Pfälzischen Kurrende und dem chinesische Partnerchor aus Quanzhou.
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Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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