„Geistige Nahrung“ in der Muttersprache für Erwachsene und Kinder
Pfälzer Bibelkekse als Hoffnungsspender
Neustadt. Manchmal kommt alles anders. Als Ende Januar 2020 Michael Landgraf im Rahmen eines Gottesdienstes in der Martin-Luther-Kirche Neustadt zum Bibelbeauftragten der Evangelischen Kirche der Pfalz ernannt wurde, hatte der Pfälzische Bibelverein ein Giveaway für die Gäste vorbereitet. Mehr als tausend „Pfälzer Bibelkekse“ wurden in Zusammenarbeit mit dem Mannheimer Wellhöfer-Verlag hergestellt. Sie enthielten 25 unterschiedliche Bibelsprüche „uff Pälzisch“ – beispielsweise: „Gugg, ich bin bei der un bass iwwerall uff dich uff, ganz egal, wo du hielaafscht“ (1 Mos 28,15).
Gedacht waren die Kekse dann für die Besucher des Neustadter Bibelmuseums. Die kleine Überraschung, hergestellt in einer deutschen Bäckerei, sollte schmackhaft Freude bereiten und einen biblischen Impuls zum Nachdenken bieten. Doch dann kam Corona, das Museum wurde geschlossen und das Team saß auf den Keksen.
Auch wenn Museen bald wieder öffnen können, wird das bei kleinen Häusern erst für Einzelbesucher gehen. Da die Kekse jedoch nicht lange haltbar sind, ließ sich das Museumsteam etwas einfallen. Zu Ostern wurden zunächst das Krisenteam der Stadt Neustadt und die Belegschaft des Krankenhauses Hetzelstift mit je 150 Bibelkeksen versorgt. Dann kam die Martin-Luther-Gemeinde Neustadt auf die Idee, bis Pfingsten Gottesdienste „to go“ anzubieten. Passanten erhalten vor der Kirchentür eine Tüte „geistige Nahrung“ für Erwachsene und Kinder. Schnell waren sich Gemeinde und Bibelmuseum einig, dass in diese Tüten auch ein Bibelkeks gehört. „Wir sind sehr dankbar über die kleinen Hoffnungsspender in der Muttersprache“, freut sich Pfarrerin Heike Sigmund. Der Leiter des Bibelmuseums, Michael Landgraf, hofft, dass bald auch wieder Gruppen kommen können. „Bis dahin haben wir neue Pfälzer Bibelkekse hergestellt“, verspricht er den zukünftigen Besuchern. cd/ps
Autor:Christiane Diehl aus Neustadt/Weinstraße |
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