Kultur in Hambach
Schick informiert sich bei Theater in der Kurve
Wer die Tür unter dem Schriftzug „Eingang“ öffnet, steht sofort mitten im Bühnenraum. Ein großes Foyer benötigt das „Theater in der Kurve“ in Hambach nicht, hier sind die Besucherinnen und Besucher gleich mitten drin im Geschehen. Links die Bühne und rechts renovierte Kirchenbänke im Zuschauerraum. „Eine gute Idee“, wie Claus Schick findet, dem auch gleich die eingebauten Halter für ein Wein- oder Schorleglas auffallen. Am vergangenen Dienstag besuchte der Landtagsabgeordnete (SPD) das Hambacher Theater im Rahmen seiner „Sommertour“. Wenn gerade keine Sitzungen in Mainz sind, sei es ihm wichtig, wichtige Einrichtungen in der Region besser kennen zu lernen, so Schick.
Das Theater-Team nimmt die Möglichkeit gerne wahr, mit Schick, der auch Mitglied des Kulturausschusses im Landtag ist, über kulturpolitische Themen und Herausforderungen zu sprechen. Zunächst informieren die Theatergründer Hedda Brockmeyer und Heinz Kindler über die Entstehungsgeschichte und Entwicklung des kleinen Theaters in Hambach. Leni Bohrmann, die erste Vorsitzende des Theater- und Kulturfördervereins Hambach e.V. erläutert die Struktur und Aufgabenverteilung zwischen Theater und Förderverein, der es dem Team ermöglicht, auch zahlreiche Angebote für interessierte Laien-Schauspieler und Jugendliche zu machen.
„Wir sehen es als unsere Aufgabe an, Hambacher Kultur nach außen zu tragen und Kultur in Hambach zu fördern“, sagt Brockmeyer zur Motivation des engagierten Teams. Ein Anspruch, der bei Schick auf offene Ohren stößt, ist es doch ehrenamtlich auch Ortsvorsteher von Lachen-Speyerdorf. Schnell ergibt sich eine Diskussion über die Möglichkeiten, auf den Weindörfern Vorstellungen anzubieten und Angebote an die Schulen vor Ort zu machen.
Nach elf Jahren szenischer Dorfführung wolle man im Bereich Amateurgruppe neue Konzepte unter professioneller Anleitung angehen und Aufführungen organisieren. Auch die Jugendgruppen sollen nach der Corona-Pause wieder belebt werden. Zahlreiche Bilder im Foyer hinter dem Bühnenraum zeugen davon, dass das Theater eine Neustadter Talentschmiede ist. Etliche der Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Jugendprogrammen sind heute als professionelle Schauspielerinnen und Schauspieler aktiv. „Wir bieten hier eine Plattform, sich auch mal auszuprobieren. Und zwar in allen Disziplinen; Schauspiel, Regie, Technik und Marketing ", sagt Bohrmann und weist auf das Jugendprogramm „kopfüber“ in diesem Herbst hin.
Im Bereich des professionellen Theaterprogramms zeigt das Theater in der Kurve eine Mischung aus eigenen Produktionen und passenden Aufführungen von Künstlern aus dem Netzwerk freier Schauspieler und Theater. Das Publikum komme hauptsächlich aus Neustadt und der näheren Umgebung und nehme das Programm sehr gut an, berichtet Kindler. Möglich sei dieses Kulturangebot auch durch die Förderung des Landes, sagt Brockmeyer im Hinblick auf ihren Besucher aus dem Landtag. Ohne Landesförderung sei weder das professionelle Theater noch die Jugendarbeit des Vereins umsetzbar. Auf Nachfrage von Schick stellt sie allerdings fest, dass die Förderung der staatlichen Theater im Verhältnis deutlich stärker gefördert würden. Das sei in Ordnung, allerdings könnte eine Unterstützung dieser Häuser für die freien Theater dieses Missverhältnis ausgleichen, findet das Hambacher Team.
Schick zeigt sich beeindruckt vom Programm und vom Engagement des Teams rund um das Theater in der Kurve in Neustadt und versprach, bald auch in der Kirchenbank mit Rieslinghalter im Zuschauerraum Platz zu nehmen.
Autor:Andreas Böhringer aus Neustadt/Weinstraße |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.