Radrennen ’MittelgebirgeClassique’ startet und endet in Neustadt
Schlaflos im Sattel

Christoph Fuhrbach auf der Vortour „MittelgebirgeClassique“:   | Foto: Markus Kroell
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  • Christoph Fuhrbach auf der Vortour „MittelgebirgeClassique“:
  • Foto: Markus Kroell
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Neustadt.Am 29. Mai 2022 fällt in Neustadt der Startschuss für eine außergewöhnliche sportliche Premiere: Bei der „MittelgebirgeClassique“ handelt es sich um das erste Ultra-Langstreckenradrennen dieser Art, das in Deutschland startet und endet. Die landschaftlich attraktive Strecke wird im steten Auf und Ab über die wichtigsten Pässe des Pfälzerwaldes, des Schwarzwaldes und der Vogesen führen. Dabei müssen insgesamt 1.065 Kilometer und rund 22.000 Höhenmeter bewältigt werden.

Von Markus Pacher

„Wir hoffen, dass bei der Erstausgabe von ’MittelgebirgeClassique’ sowohl viele erfahrene Ultralangstreckenfahrer*innen als auch Neulinge am Start sein werden. Über die Teilnehmenden, die vielleicht bereits in 55 oder weniger Stunden ins Ziel einlaufen, freuen wir uns genauso, wie über diejenigen, die doppelt so lange brauchen“, betont Markus Kroell, der gemeinsam mit Christoph Fuhrbach, international bekannt durch seine Erdumradlung im Jahre 1998/99 und seinem 2010 in Wyhlen (Südbaden) aufgestellten Höhenmeter-Weltrekord, die Idee entwickelt und ausgetüftelt hat. Kennengelernt haben sich die 58 und 50 Jahre alten Neustadter vor einem Jahr beim Training auf der Totenkopfstraße unweit der Kalmit. Zum Organisationsteam gehören außerdem die beiden bekannten Extremradsportler Christian Englert (56) und Martin Waldenberger (49).

Self supported Bike-Race

Bei der „MittelgebirgeClassique“ handelt es sich um ein sogenanntes „Self supported Bike-Race“, also um ein Radrennen, bei dem jeder völlig auf sich allein gestellt ist. Das fängt mit der Verpflegung an, geht über die Organisation der Unterkünfte und endet bei den Reparaturen. Auf die Einrichtung einer umfänglichen Logistik etwa im Sinne von Kontroll- und Verpflegungsstellen wird dabei bewusst verzichtet, wie überhaupt das ganze Rennen unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit steht und man jeden Ansatz von Materialschlacht meidet.

Power Nap statt Hotelübernachtung

Ein wenig erinnert das in vielerlei Hinsicht strapaziöse Rennen in Anspielung auf den Hollywood-Filmklassiker an eine verrückte „Schlaflos im Sattel“-Aktion, denn die Spitzenfahrer werden weitgehend durchfahren und die Methode des Power Nap bevorzugen, also auf Hotelübernachtungen verzichten, sondern lediglich ab und zu ein mehr oder weniger langes Nickerchen einlegen.

Auch nachts wird geradelt

Im Zuge des Kampfes um die Minuten wird dabei bis spät in die Abendstunden hinein und teils auch in der Nacht fleißig gestrampelt. Bei der Beschreibung der Route geraten die beiden Neustadter in Begeisterung: „Eine unglaublich attraktive Strecke“, schwärmt Fuhrbach. „Landschaftlich ist das der Hammer“, ergänzt Kroell. Das Besondere dabei: 200 von 1.065 Kilometern führen durch den Pfälzerwald. So geht es im ersten Teil von Neustadt über die Kalmit, Lolosruhe und Drei Buchen über die Weinstraße nach Klingenmünster, wo über Silz und Böllenborn bei Wissembourg die französische Grenze überschritten wird. Schlussetappe der „MittelgebirgeClassique“ ist die Fahrt von Bremendell im Elsass nach Ludwigswinkel und über Salzwoog, Hinterweidenthal, Münchweiler, Clausensee, Leimen und Johanniskreuz nach Elmstein.

GPS-Tracker ist Pflicht

Im Startgeld inbegriffen ist die Ausstattung sämtlicher Rennteilnehmer*innen mit einem GPS-Tracker. Dabei handelt es sich um eine Art Mini-Computer, der in jeder Sekunde aufzeigt, wo es lang geht, dabei die genauen Fahrzeiten, Geschwindigkeiten, Positionen, Pausen etc. registriert. Über die Website dotwatcher.cc kann jeder Radsportinteressierte, der über einen Internetzugang verfügt, alles über die Streckenstatistik erfahren, zum Beispiel wo und wie schnell sein Favorit gerade fährt, mit welcher Durchschnittsgeschwindigkeit er bisher unterwegs war, wann, wo und wie lange er Pause gemacht hat etc..

Finisherparty am Hambacher Schloss

Gestartet wird pünktlich am 29. Mai um 6 Uhr. Wo genau, ist noch nicht ganz sicher. Zur Debatte steht der öffentliche Parkplatz beim Weingut Isler in Diedesfeld oder der Neustadter Marktplatz. Tags zuvor, am 28. Mai, erfolgen Anmeldung, Briefing, Bike-Check und ein gemeinsames Essen. Zugelassen sind alle muskelangetriebenen Fahrräder. Alle, die das Rennen innerhalb der vorgegebenen Zeit absolviert haben, können an der Finisherparty mit Siegerehrung am Mittwoch, 2. Juni, 20 Uhr, am Hambacher Schloss teilnehmen. Um die Kosten des Non-Profit-Projekts decken zu können, hoffen die Organisatoren auf mindestens fünfzig Anmeldungen, zugelassen sind 100 Teilnehmer*innen. Im Startgeld in Höhe von 200 Euro inbegriffen sind ein gemeinsames Essen, die Ausstattung mit einem GPS-Tracker und die Finisherparty.

Weitere Infos & Anmeldung

www.mittelgebirgeclassique.de

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Christoph Fuhrbach auf der Vortour „MittelgebirgeClassique“:   | Foto: Markus Kroell
Frühstücksgespräch mit Markus Kroell und Christoph Fuhrbach.   | Foto: Markus Pacher
Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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