Grundschüler*innen der Hans-Geiger-Schule für den Deutschen Multimediapreis mb21 nominiert
Schüler*innen überzeugen mit einem Roboter Zoo
Neustadt. „In unserem Zoo gibt es keine Gitter für die Tiere“, stellen Jule und Hanna das neueste Projekt der AG „Entdecken – Erfinden – Selbermachen“ der Hans-Geiger-Schule aus Neustadt, das in einer Kooperation mit der Neustadter AG „Jugend forscht“ entstanden ist, vor. Gemeinsam mit den anderen Teilnehmern der AG präsentieren sie ihre Tiere in einem Video für den Deutschen Multimediapreis 2020, für den das Projekt nominiert worden ist. Es ist ein ganz besonderer Zoo, den die Jungforscher da im Film zeigen. Jedes Tier hat hier seine besonderen Talente. Das Faultier Phil ist ein Kuscheltier, dem Hannah und Hanna Leben eingehaucht haben. „Wenn man sich ihm nähert, tanzen seine Arme und sein Kopf“, berichten die beiden.
Kleine Motoren und Annäherungssensoren haben die Grundschülerinnen so programmiert, dass das Faultier sich bewegen kann. „Wir haben den Mikro-Controller „Calliope Mini“ eingesetzt, um zu lernen wie Eingangssignale in Aktionen verwandelt werden können“, beschreibt Sergej Buragin, der Leiter und geniale Kopf der AG „Jugend forscht“ das Lernziel des Projektes.
Margarete Hoffmann, die Schulleiterin der Hans-Geiger-Grundschule hatte im Frühsommer 2019 gemeinsam mit der Lehrerin der 4. Klasse, Ulrike Anslinger bei ihm angefragt, ob man nicht in einem gemeinsamen Projekt erste Schritte zum Verständnis von Robotik und Programmierung vermitteln könne. „Mit den Tierprojekten konnten wir diese komplexen Themen spielerisch aufbereiten“, so Buragin. Valentin Willmann, der seitens der AG „Jugend forscht“ einige der Tierprojekte mitbetreut hat, ergänzt: „Dabei war es nicht nur wichtig die Projekte umzusetzen, sondern auch zu lernen, wie
eine solche Arbeit strukturiert präsentiert wird.“ So sei auch die Idee zu diesem Film entstanden, der die Tiere und den Weg zu ihrer Entstehung anschaulich macht. Während Phil tanzen kann, lässt das Krokodil von Jule und David die Augen leuchten, wenn es in eine ihm unbequeme Lage gekippt wird. Der Bär Balu kann sogar sprechen. „Er kann dich durch ein Labyrinth leiten und sagt dir, ob du richtig oder falsch gehst“, erklärt Richard.
„So ganz einfach geht das nicht“, ergänzt sein Teamkollege Johannes. „Wir mussten vorher bei Calliope alle Anschluss-Pins testen, also welche für welche Aufgaben passen. Dafür haben wir ein Testprogramm geschrieben“, erzählt er im Film. Vollständig wird der besondere Zoo, den die Schüler unter der Betreuung ihrer Klassenlehrerin Ulrike Anslinger erfunden haben, durch den „Sonnenfrosch Günther“. Martha und Michael haben seine Geschichte dokumentiert: „Er wollte am Strand baden gehen, da entdeckte er den ganzen Müll und aus den alten Kartons und Tetrapacks hat er sich ein Lichtspiel gemacht“. Das gemeinsame Projekt mit den Grundschülern bewertet Sergej Buragin positiv: „Die Tierprojekte haben bei den regionalen Jugend-forscht-Wettbewerbern Preise gewonnen, noch wichtiger aber ist die Begeisterung, mit der die Jungforscher sich in die Arbeit mit Hard- und Software gestürzt haben“. Diese Begeisterung ist auch in dem Film zu spüren, den die Schüler*innen in den Räumen der Neustadter AG „Jugend forscht“ produziert haben. Doch mit dem Film ist die Freude am Experimentieren noch längst nicht abgeschlossen. Mit dem Beginn des neuen Schuljahres
haben sich die Schüler*innen neue technische Herausforderungen gesucht. Man wird sicher noch hören von den Neustadter Jungforschern der Hans-Geiger-Schule.
„Das Projekt verbindet eine kreative Idee mit kindgerechten und doch komplexen technischen Möglichkeiten“, begründet die Wettbewerbs-Jury die Nominierung für einen der Preise im Gesamtwert von 11.000 Euro.
Welche Auszeichnung der Roboter Zoo erhält, erfahren die Schüler*innen erst bei der Preisverleihung am 14. November, ab 18 Uhr. In diesem Jahr findet sie zum ersten Mal online statt und wird als Live-Stream im Internet ausgestrahlt. Auch das Programm des Medienfestivals, das am 14. und 15. November in Dresden stattfinden sollte, wird aufgrund der Corona-Pandemie ins Netz verlegt. „Wir werden auch in diesem Jahr allen Gewinner*innen die Möglichkeit geben, ihre ausgezeichneten Projekte einem breiten Publikum vorzustellen. Zusätzlich wird es ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Indie Game-Forum, Workshops und Panels geben“, verspricht Hannes Güntherodt, Projektleiter des Wettbewerbs beim Medienkulturzentrum Dresden. „Wir freuen uns, das Medienfestival damit auch für die Besucher*innen öffnen zu können, die bislang nicht die Möglichkeit hatten, vor Ort in Dresden dabei zu sein“, ergänzt Thomas Hartmann, Projektleiter beim deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum. Detaillierte Informationen zum Programm des Medienfestivals werden Ende Oktober auf der Website des Wettbewerbs veröffentlicht.
Der Deutsche Multimediapreis mb21 wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie der Landeshauptstadt Dresden gefördert. Veranstalter sind das Deutsche Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF) sowie das Medienkulturzentrum Dresden. cd/ps
Autor:Christiane Diehl aus Neustadt/Weinstraße |
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