Doppeltes Jubiläum von Landesbehörden mit Sitz in Neustadt
SGD Süd feiert ihr 20. Jubiläum

Die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd feiert in diesem Jahr ihr 20. Jubiläum.  | Foto: Stadtarchiv Neustadt
  • Die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd feiert in diesem Jahr ihr 20. Jubiläum.
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Neustadt. Doppeltes Jubiläum von Landesbehörden mit Sitz in Neustadt: 75 Jahre Erste Regionalverwaltung und 20 Jahre Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd. Vom Oberregierungspräsident Dr. Hermann Heimerich bis zu Präsident Prof. Dr. Hannes Kopf.

Die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd feiert in diesem Jahr ihr 20. Jubiläum. Grund genug, für SGD Süd – Präsident Hannes Kopf einen Blick auf seine „Vorgänger“ und die früheren Verwaltungsstrukturen zu werfen. Schließlich wurde hier vor 75 Jahren die sogenannte „Mai-Regierung“ - auch „Regierung Heimerich“ genannt - gebildet. Der Historiker Dr. Walter Rummel, Leiter des Landesarchivs Speyer, betont, dies sei die erste von Deutschen geführte Regionalverwaltung nach dem 8. Mai 1945 im Gebiet der späteren Länder Rheinland-Pfalz und Saarland gewesen.
Wenige Tage nach der Kapitulation vom 8. Mai 1945 wurde durch die amerikanische Militärregierung hier im Westen ein erster größerer Verwaltungsbezirk gebildet. Errichtet wurde ein Oberpräsidium „Saarland-Pfalz-Südhessen“, dem die Funktion einer „Provinzialregierung für Saar, Pfalz und Rheinhessen“ zukam, mit dem Sitz Neustadt an der Weinstraße. Zum Oberpräsidenten und Leiter der Provinzialregierung wurde der spätere Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Hermann Heimerich bestellt, wobei erwähnenswert ist, dass die Geschäfte des Regierungspräsidenten der Pfalz vom Oberregierungspräsidium in Personalunion wahrgenommen wurden. Am 1. Juni wurde das Gebiet durch Anschluss der Regierungsbezirke Trier und Koblenz zur Verwaltungseinheit „Mittelrhein-Saar“ erweitert. Die neue Behörde hieß nunmehr „Oberregierungspräsidium Mittelrhein-Saar“ mit Sitz in Neustadt an der Weinstraße.
Mit der Festlegung der Stadt Neustadt als Sitz des Oberpräsidium bzw. des Regierungspräsidenten wurde für die Pfalz das Ende einer langen Tradition eingeleitet. Rund 130 Jahre zuvor, im Jahre 1816, war Speyer Sitz der neu eingerichteten Regierung der Pfalz für diesen linksrheinischen Teil Bayerns.
Im Gefolge der Übernahme der heutigen Gebiete des Landes Rheinland-Pfalz und des Saarlandes durch eine französische Besatzung am 10. Juli 1945 kam es zur Bildung einer neuen Verwaltungsstruktur, weil die neue Militärverwaltung die Regierungsbezirke Koblenz, Saarbrücken und Trier abtrennte. Die Verwaltung der Pfalz und des Regierungsbezirks Rheinhessens erfolgte nun unter der Behördenbezeichnung „Oberregierungspräsidium Hessen-Pfalz“.
Mit der Gründung des Landes Rheinland-Pfalz durch die französische Besatzungsmacht am 30. August 1946, der Einsetzung einer provisorischen ersten Landesregierung an 2. Dezember1946 und der Verabschiedung der Landesverfassung durch den ersten gewählten Landtag am 18. Mai 1947 verlor das Oberpräsidium den Status der höchsten Verwaltungsbehörde sowie die Zuständigkeit für Rheinhessen, wurde aber als Leitung einer Provinzialregierung der Pfalz in der Stellung einer staatlichen Mittelinstanz bestätigt. Neustadt blieb Sitz dieser Behörde. Als Folge dieser Entscheidung erhielt die Dienststelle die Bezeichnung „Provinzialregierung der Pfalz“. 1949 erfolgte im Rahmen der Angleichung an die Bezeichnung der Mittelinstanzen der übrigen Regierungsbezirke des Landes die Umbenennung des Oberpräsidiums in ein Regierungspräsidium Pfalz.
Anfang 1952 entschied die Landesregierung, dass in Neustadt ein neues Dienstgebäude gebaut wird. Die feierliche Indienststellung des Neubaus am 12. März 1955 fand im Beisein des Ministerpräsidenten Peter Altmeier und seiner Kabinettsmitglieder, kirchlicher Würdenträger, Vertreter des Bundes- und Landtages sowie zahlreichen Vertretern der damaligen amerikanischen und französischen Besatzungsmächte statt. Heute hat die Struktur- und Genehmigungsdirektion ihren Hauptsitz in diesem Gebäude, das inzwischen unter Denkmalschutz steht.
Mit dem Zusammenschluss der beiden Regierungsbezirke Pfalz und Rheinhessen im Rahmen der Verwaltungsmodernisierung 1968 lautete die neue Bezeichnung „Bezirksregierung Rheinhessen-Pfalz“. Diese Bezeichnung wurde beibehalten bis zur Auflösung der Bezirksregierungen.
Aufgrund des Verwaltungsorganisationsreformgesetzes wurde mit Wirkung vom 1. Januar 2000 die Bezirksregierung Rheinhessen-Pfalz aufgelöst und die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd mit Hauptsitz in Neustadt errichtet.
Der amtierende SGD Süd-Präsident Prof. Dr. Hannes Kopf kann daher den Oberregierungspräsidenten Dr. Hermann Heimerich zu Recht als seinen „Vorgänger“ bezeichnen. Nach Dr. Otto Eichenlaub (1945-1947) wurden die Geschäfte durch Oberregierungsvizepräsident Dr. Franz Pfeiffer wahrgenommen (1948 – 1951). Pfeiffer wurde von 1951 - 1966 Regierungspräsident. Es folgten Hans Keller (1966 - 1983), Dr. Paul Schädler (1983-1991), Rainer Rund (1991-1999), Dr. Klaus Weichel (2000-2007), Prof. Dr. Hans-Jürgen Seimetz (2007-2018). Seit 1. Januar 2019 ist nun Prof. Dr. Hannes Kopf Präsident der SGD Süd. Die geplante 20-Jahr-Feier für Bürgerinnen und Bürger in Neustadt an der Weinstraße mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer und einigen Vorgängern von Präsident Kopf kann leider wegen den aktuellen Corona-Einschränkungen nicht stattfinden.
Wer aber den kleinen historischen Diskurs vertiefen möchte, findet mehr in den folgenden hier verwendeten Quellen.*
*Quellen: Ulrich Springorum, Entstehung und Aufbau der Verwaltung in Rheinland-Pfalz nach dem Zweiten Weltkrieg (1945-1947); Werner Schineller: „Die Regierungspräsidenten der Pfalz“, Schriftenreihe der Bezirksgruppe Neustadt im Historischen Verein der Pfalz; Waldemar Gollan: „Neustadt an der Weinstraße – Sitz der Bezirksregierung Rheinhessen-Pfalz“; Hans-Jürgen Seimetz: „Die Pfalz: Verwaltungs- und Raumstrukturen“ in „Die Pfalz – Geographie vor Ort, Michael Geiger (Hrsg.)“. cd/ps

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Autor:

Christiane Diehl aus Neustadt/Weinstraße

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