Energiekrise
Stadionbad geht mit niedrigeren Temperaturen in Betrieb

Schwimmbad Symbolbild.  | Foto: Rawpixel.com/stockadobe.com
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Neustadt. Wie die Stadtverwaltung Neustadt vergangene Woche mitgeteilt hat, hat der Stadtrat weitere Maßnahmen beschlossen, mit denen in kommunalen Liegenschaften Energie eingespart werden soll. Unter anderem werden die Luft- und Wassertemperaturen in der Traglufthalle Stadionbad, die auch in dieser Saison in den Winterbetrieb gehen wird, reduziert. Das Maßnahmenbündel soll drei Millionen Kilowattstunden Gas einsparen.
Die Maßnahmen im Einzelnen: Die Wasser- und Lufttemperaturen in der Traglufthalle des Stadionbads werden gegenüber den Vorjahren um jeweils drei auf 23 bzw. 26 Grad reduziert. Das ermöglicht eine Gaseinsparung von mehr als 800.000 kWh. Zuvor wurde diskutiert, ob die Traglufthalle, die den Schwimmbetrieb im Winter ermöglicht, überhaupt aufgebaut wird. Oberbürgermeister Marc Weigel empfahl den Aufbau insbesondere mit Blick auf den Vereins-, Leistungs- und Schulsport. Bei nur einer Gegenstimme stimmte der Stadtrat zu. Sollte sich die Energiekrise verschärfen, kann das Schwimmbad umgehend wieder außer Betrieb genommen und die Traglufthalle abgebaut werden.
Soweit technisch möglich, wird nachts die Straßenbeleuchtung auf das gesetzlich zwingende Maß reduziert. Bei den Ampeln geschieht dies ohnehin. Diese werden zwischen 20 und 21 Uhr abgeschaltet, an drei neuralgischen Stellen um Mitternacht.
Die städtischen Gebäude und Baudenkmäler werden nicht mehr von außen angestrahlt.
Die Verwaltung prüft, wie die Flutlichtnutzung in Sportstätten optimiert und reduziert werden kann. Um den Sport zu unterstützen, wird aber nicht grundsätzlich auf Flutlicht verzichtet.
Die Heizperiode in öffentlichen Gebäuden beginnt so spät wie möglich und nicht wie üblich spätestens zum 1. Oktober. Dann werden Arbeitsräume, Saalbau, Fest- und Turnhallen bei Nutzung auf maximal 19 Grad geheizt. In Räumen, die nicht dem Aufenthalt dienen (zum Beispiel Flure), wird die Temperatur auf das zum Gebäudeschutz notwendige Maß reduziert. Kitas und Schulen bleiben von den Temperaturreduzierungen ausgenommen.
Zur Heizungsoptimierung wird in allen städtischen Gebäuden ein hydraulischer Abgleich durchgeführt. Teilweise ist dies bereits erfolgt.
Eine Dienstanweisung regelt zahlreiche verpflichtende Energiesparmaßnahmen in den städtischen Dienstgebäuden. Dazu gehören das Abschalten von Durchlauferhitzern an Handwaschbecken sowie das Verbot von zusätzlichen Heizlüftern.
Die Homeoffice-Regelungen der Verwaltung werden angepasst. Zwischen Weihnachten und Neujahr werden Schließtage geplant.
Zuletzt hatte der Stadtrat am 8. August zahlreiche von der Verwaltung vorgeschlagene Energiesparmaßnahmen beschlossen, die zum Teil bereits umgesetzt wurden. Einige Punkte wurden und werden an die vom Bund erst später verabschiedete und seit 1. September geltende Kurzfristenenergieversorgungssicherungsmaßnahmenverordnung (EnSikuMaV) angepasst.
Hintergrund ist, dass infolge stark reduzierter Gaslieferungen aus Russland im Winter eine Energieknappheit droht. Um entgegenzuwirken, soll in der gesamten EU Gas eingespart werden. Auch Neustadt leistet seinen Beitrag. Die Maßnahmen werden in dem von Oberbürgermeister Marc Weigel einberufenen Verwaltungsstab „Energiekrise“ koordiniert, dem Vertreter von verschiedenen Verwaltungsteilen und Stadtwerken angehören.
Auf der städtischen Homepage gibt es unter www.neustadt.eu/energiekrise zahlreiche Infos, von Energiespartipps bis hin zur privaten Notfall-Vorsorge. cd/ps

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Autor:

Christiane Diehl aus Neustadt/Weinstraße

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