Thomas Nast - ein Pfälzer zeichnet amerikanische Geschichte

Schnecke - Uncle Sam | Foto: Thomas Nast

Neustadt. Wenige Wochen nach der Präsidentschaftswahl in den USA steht der in Landau geborene und 1846 in die Vereinigten Staaten von Amerika ausgewanderte Thomas Nast im Mittelpunkt eines Vortrags am Donnerstag, 28. November, 16 Uhr, im Festsaal des GDA Wohnstifts, Haardter Straße 6, 67433 Neustadt. In den USA gilt er als Vater der politischen Karikatur. Mehrmals hat er Präsidentschaftskandidaten seiner republikanischen Partei im Wahlkampf unterstützt, so auch Abraham Lincoln, mit dem er persönlich bekannt war. Hans-Joachim Schatz, ehemals Rektor der Thomas-Nast-Grundschule in Landau und Mitglied des dortigen Thomas-Nast-Vereins, schildert die Kindheit Nasts in Landau, die Übersiedlung in die Vereinigten Staaten und die Stationen auf seinem Weg zu einem berühmten Karikaturisten. An ausgewählten Illustrationen erläutert der Referent Nasts Kampf gegen Korruption, Wettrüsten und Umweltverschmutzung und sein mutiges Eintreten für die benachteiligten nicht weißen Minderheiten.
Berühmtheit erlangte der Pfälzer Auswanderer zudem durch seine Santa Claus Illustrationen, von denen Schatz eine Auswahl zeigt und hierzu eigene Gedichten aus seinem Santa Claus-Büchlein vorträgt.

Thomas Nast zählt zu den bedeutendsten pfälzischen Auswanderern, die in den Vereinigten Staaten von Amerika eine neue Heimat fanden. 1840 als Soldatenkind in der ehemaligen Roten Kaserne in Landau geboren, verließ er die Pfalz als Sechsjähriger mit Mutter und Stiefschwester wegen finanzieller Not der Familie. Die Metropole New York wurde sein neues Zuhause. Der Vater Nasts, "Hautboist" des Königlich-Bayerischen Infanterieregiments, reiste einige Jahre später nach und fand eine Anstellung in einem renommierten New Yorker Orchester. In der Schule entdeckten Lehrer das große zeichnerische Talent von Thomas. Im Alter von 22 Jahren erhielt Nast eine Anstellung bei der bedeutenden New Yorker Wochenzeitung „Harpers Weekly“. Hier begann seine Karriere. Nast gilt als Vater der politischen Karikatur in den USA. Er beeinflusste mit seinen Werken das politische Geschehen als Mahner und Moralist, als unerbittlicher Streiter für Recht und Gerechtigkeit. Zahlreiche seiner über 2000 Illustrationen haben in ihren Aussagen auch heute noch Gültigkeit.

Hans-Joachim Schatz, Edenkoben, ehemals Rektor der Thomas-Nast-Grundschule Landau und Mitglied des Thomas-Nast-Vereins Landau, berichtet in seinem Vortrag von der Kindheit Nasts in Landau, seiner Auswanderung in die USA und den Stationen, die ihn zu einem berühmten Künstler werden ließen.

Ausgewählte Illustrationen streifen diese Themenbereiche: Der amerikanische Bürgerkrieg - die beiden großen Parteien und ihre Tiersymbole Esel und Elefant- Unterstützung republikanischer Präsidenten- Kirche und Staat - Kampf mit spitzer Feder gegen Korruption, Wettrüsten und Umweltverschmutzung - Nasts Eintreten für benachteiligte Minderheiten, insbesondere für Menschen anderer Hautfarbe (Indianer, Chinesen, Schwarze).

Der Referent beleuchtet auch die bitteren Jahre des Künstlers in dessen zweiter Lebenshälfte bis zu seinem Tod im Jahr 1902, als er als Generalkonsul der Vereinigten Staaten in Guayaquil/Ecuador an Gelbfieber verstarb. Die heitere Kunst Nasts wird an zahlreichen Weihnachts- und Nikolausillustrationen sichtbar, von denen das Bild des Santa Claus mit Pelzmütze und Tonpfeife das bekannteste ist.

Eintritts-Tickets sind an der Rezeption im GDA Wohnstift erhältlich.red

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Autor:

Karin Hoffmann aus Ludwigshafen

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