Neuer Glanz und alte Geschichten
Türmerwohnung wird renoviert
Neustadt. Die Türmerwohnung der Stiftskirche wird ab 2024 für 100.000 Euro renoviert und neu eingerichtet. Am Samstag, 9. Dezember, startet im Rahmen des Marktkonzertes in der Stiftskirche eine Spendenaktion.
Die Türmerwohnung der Stiftskirche wurde seit vielen Jahrzehnten nicht mehr instandgesetzt. Mittlerweile sind fast alle Fenster marode, an manchen Stellen haftet der Putz nicht mehr, die Farben der Türen blättern ab, Tapeten lösen sich von der Wand, Treppenstufen sind nicht mehr fest verankert und elektrische Leitungen entsprechen nicht mehr dem modernsten Sicherheitsstandard. Deshalb müssen dringend umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgeführt werden.
Darüber hinaus ist eine museale Ausgestaltung mit unterschiedlichen „Zeitreisen“ geplant: Der Raum im 1. Obergeschoß soll seine ursprünglich barocke Erstfassung erhalten, verbunden mit Schautafeln und einigen noch erhaltenen Utensilien des letzten Türmers Heinrich Hayn (Fahne, Leuchte, Tröte). Im Obergeschoss sollen Räume mit Originalmöbeln wie zu Zeiten Hayn’s (1950er Jahre) und des letzten Bewohners Ulrich Loschky (1970er Jahre) ausgestattet werden, der bis in die 90er Jahre dort gelebt hat.
Die zweigeschossige barocke Türmerwohnung der Stiftskirche wurde 1736 errichtet und ist vollständig erhalten. Bundesweit gibt es laut Wikipedia nur noch wenige. Das macht sie zu etwas
Besonderem.
Jährlich führen 8 Turmführer:innen fast 2.000 Interessierte die 184 Stufen nach oben, um ihnen die spannenden Geschichten des letzten Türmers Heinrich Hayn zu erzählen. Sie dürfen unter die größte Gussstahlglocke der Welt schlüpfen und einen herrlichen Ausblick über die Dächer Neustadts genießen. Die Baußnahme soll die historische Türmerwohnung noch mehr ins Bewusstsein der Neustadter Bürger und Gäste rücken und sie attraktiver machen.
Oberbürgermeister Marc Weigel unterstützt dieses Vorhaben und meint: „Dieses Projekt ist aufgrund meiner persönlichen Verbindung ein Herzensanliegen. Bei der herausragenden Bedeutung der Stiftskirche ist es für einen Neustadter Oberbürgermeister allerdings auch Ehrensache.“ Die Baumaßnahme, die 2024 beginnen soll, wird schätzungsweise 100.000 Euro kosten. Sie wird überwiegend durch Spenden finanziert. Der Bau- und Förderverein hat sich bereit erklärt, diese Aktion in den nächsten Jahren zu unterstützen. Dazu werden Flyer versendet und ausgelegt, die die Bevölkerung einladen, nicht nur Geld, sondern auch Innenraumgegenstände und Erinnerungen zu spenden.
Die Fundraisingaktion startet offiziell am Samstag, 9. Dezember, um 12 Uhr, im Anschluss an das Marktkonzert in der Stiftskirche. Mitglieder des Presbyteriums und des Bau- und Fördervereins stehen für Rückfragen an einem Infostand bereit.
Wer die Aktion finanziell unterstützen möchte, kann gerne einen Betrag auf folgendes Konto
überweisen; eine Spendenquittung wird ausgestellt: Vereinigte VR-Bank Kur- und Rheinpfalz, Speyer, Bau- und Förderverein Stiftskirche NW, IBAN: DE13 5479 0000 0001 8875 80.mp/red
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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