Ausgleichsfläche in Mußbach zerstört
Unerlaubtes Mulchen
Mußbach. In Mußbach am Ende der Straße „Schießmauer“ haben bisher Unbekannte eine komplette Ausgleichsfläche gemulcht. Das hat Dr. Wolfram Husemann der städtischen Umweltabteilung mitgeteilt. „Mähzeitpunkt frühestens im August nach Abschluss der Hauptblüte und maximal einmal jährlich Mähen und auf Teilbereichen der Fläche alternierend Altgrasbestände überjährig belassen.“ Das war die Vereinbarung mit der Umweltabteilung der Stadt, nachdem der Familie Husemann das städtische Grundstück am Scheidweg zur Pflege überlassen wurde.
Bei dieser Fläche handelt es sich um eine städtische Ausgleichsfläche, auf der unter anderem Gebüsch- und Strauchgruppen vorgesehen sind. Die ursprünglich vorhandenen Pflanzen wurden vor einiger Zeit entfernt und im Frühjahr durch neue Sträucher wie Schneeball, Kirsche, Felsenbirne oder Rose ersetzt und mit weißen Stöcken markiert.
Am Mittwoch dieser Woche wurde entdeckt, dass große Teile der Fläche von Unbekannten gemulcht und die Neupflanzungen weitgehend zerstört wurden. „Dies ist ein unrühmliches Beispiel dafür, wie selbst ernannte „Saubermacher“ sich an fremdem Eigentum vergehen und Bemühungen zunichtemachen, der Natur in unserer aufgeräumten und totgepflegten Landschaft etwas mehr Raum zu geben“, kommentiert Wolfram Husemann den Vorfall. Auch Thomas Baldermann, Leiter der Umweltabteilung, zeigt sich bestürzt. „Naturschutz ist gelebte Rücksichtnahme für Wildtiere und -pflanzen. Es ist traurig, dass es in der heutigen Zeit, in der jeder die Not der Kleinstlebewesen in der Flur von der Biene zur Heuschrecke kennt, immer noch Menschen gibt, die einfach so gedankenlos Lebensräume zerstören, weil ihnen die Optik offensichtlicher wichtiger ist als das Leben.“
Die Umweltabteilung wird nun Erkundigungen einziehen, um den Verursacher zu ermitteln und sicherzustellen, dass sich ein solches Verhalten nicht wiederholt. An dieser Stelle weist die Abteilung darauf hin, dass die Stadt über viele weitere Ausgleichsflächen in der Flur verfügt, für die allesamt ein Verbot des „Mit-Mulchens“ gilt, weil dort viele bedrängte Arten leben. Wer daher mit Maschinen in der Flur unterwegs ist, sollte sich, bevor er fremde Flächen „pflegt“, auf der Homepage der Stadt vergewissern, dass es sich nicht um solche Naturschutzflächen handelt: https://www.neustadt.eu/B%C3%BCrger-Leben/Natur-Umwelt/Biodiversit%C3%A4t/
Zudem bittet die Umweltabteilung um Hinweise zu den Verursachern unter umwelt@neustadt.eu. bev/ps
Autor:Eva Bender aus Neustadt/Weinstraße |
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