Verbrannte Orte: Ausstellung über Bücherverbrennung
Neustadt. Am 14. Mai 2024 jährte sich die Bücherverbrennung auf dem Rathausplatz in Neustadt zum 91. Mal. Aus diesem Anlass präsentiert die Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt zusammen mit der Stadt Neustadt die Ausstellung „Verbrannte Orte“ in den Räumen des Rathauses.
Die Eröffnungsrede hielt der Vorsitzende des Fördervereins der Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt Kurt Werner. Zu Beginn verlas er die Namen ausgewählter Kulturschaffender, deren Werke im Mai 1933 öffentlich auf den Plätzen verbrannt wurden. In vielen Städten war dies das Werk der nationalsozialistischen Studentenschaft, diese Aufgabe übernahm in Neustadt die Hitlerjugend und der Bund Deutscher Mädel. Aus den erhaltenen Presseberichten der gleichgeschalteten Presselandschaft zeichnete Kurt Werner den Ablauf des Tages nach. Weiter führte er am Beispiele der Bibliothek von Ludwig Manderschied aus, wie sich der Kampf gegen das kulturelle Erbe auch nach den Verbrennung fortsetzte.
„Wir sollten auch jetzt und heute und hier wachsam sein, und uns in der Demokratiestadt Neustadt mit dem historischen Erbe des Hambacher Schlosses und an Aktivitäten gegen Zensur und Fake News beteiligen.“ Im Namen der Stadt begrüßte der Leiter des Fachbereichs Bildung, Kultur und Sport Constantin Beck-Burak die Anwesenden. Er führte die Geschichte der Bücherverbrennungen im Laufe der vergangenen Jahrhunderte aus. Nach einem Hinweis darauf, dass diese Eröffnung der Auftakt der Demokratiewoche 2024 darstellt, lud er zu einem ersten Rundgang durch die Ausstellung ein. Bereits um 18 Uhr fand auf dem Marktplatz das Friedensgebet der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Neustadt mit dem Titel „Erst brennen Bücher, dann die Menschen!“ statt. Dieses wurde von Vertretern der christlichen Kirchen mit Unterstützung durch „Hetzel und die Stifte“ und einer szenischen Darstellung durch Daniela und Peter Miklusz begangen.
Die Ausstellung wird für vier Wochen zu den Öffnungszeiten des Rathauses Neustadt für die Öffentlichkeit zugänglich sein. red/mp
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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