BriMel unterwegs
Vernissage „Klaviatur der Farben“ von Birgit Weinerth
Neustadt/Weinstraße: Am 3. Februar eröffnete der ArtShop in der Neustadter Zwerchgasse 5 die Ausstellung der Böhl-Iggelheimer Künstlerin Birgit Maria Weinerth. An diesem Abend war Vernissage und mega gut besucht. Birgit Weinerth hatte die Corona-Auflagen zur Entzerrung der Menschenmasse optimal gelöst indem sie im Außenbereich vor dem ArtShop ein Opening machte mit Sekt, Glühwein, Brezeln und süßen Backwaren. Nach der Eröffnungsfeierlichkeit durften eine festgelegte Anzahl an Personen mit Maske in die Galerie mit vielen unterschiedlichen Werken von ihr. Es gibt sowohl Gegenständliches als auch Abstraktes zu sehen.
Gegensätzlicher könnte es fast nicht sein. Aber eines haben alle gemeinsam, nämlich die kraftvolle Wirkung der von Birgit Weinerth bewusst eingesetzten Farben. Und falls Sie keine Zeit hatten, an diesem Abend dabei zu sein, dürfen sie gerne bis 19. Februar zu den Öffnungszeiten Do-Sa 10 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr oder sonntags nach Vereinbarung vorbeischauen.
Die Ausstellung wird durch den Erlös aus dem Verkauf des Rotary-Adventskalenders 2020 unterstützt. Die Spende des Rotary Clubs Neustadt an der Weinstraße ermöglicht eine Reihe von 12 Ausstellungen im ArtShop des Kunstvereins. An diesem Abend waren jedoch kein Vertreter der Rotarier anwesend.
Zur Künstlerin: Birgit Weinerth wurde 1963 in Speyer geboren und trug praktisch das künstlerische Gen bereits in sich. Das Schulfach „Kunst“ während der Gymnasialzeit war ein Lieblingsfach und das verfeinerte sie bis ins Jahr 2010 als Autodidaktin. Sie probierte zahlreiche Techniken aus und blieb letztendlich bei der Acrylmalerei hängen. Seitdem ist viel passiert. Ausschlaggebend für ihren Weg war ein Malkurs im offenen Atelier des Schifferstadter Künstlers Martin Eckrich. Von da an belegte sich zahlreiche Malexkursionen im In- und Ausland und wurde mehrfach ausgezeichnet.
Am Abend der Vernissage standen ihr ihre besten Freundinnen aus der Schulzeit zur Seite, die sich selbst als Fans bezeichneten: Susanne Porr, Anne Greth, Barbara Weiß und Sabine Diven, die auch als Sängerin und Moderatorin tätig war. Birgit Weinerth begrüßte herzlich jeden Ankömmling. Es kamen etliche interessante Gespräche zustande und alle kunstinteressierten Besucher lobten ihre Werke, die natürlich schon im Vorfeld besichtigt werden konnten. Sabine Diven war in ihrem Element und hielt nicht nur eine „kurze Rede, keinen Sinn“, wie sie es nannte, sondern führte auch sehr unterhaltsam durch den Abend. Sie sei erstaunt, dass ihre Freundin Birgit jetzt auch noch Tiere malen würde. Noch überraschter war sie, dass tatsächlich so viele gekommen sind. Birgit Weinerth hatte schon internationale Ausstellungen und sei Mitglied im Kunstverein. Auch Wolfgang Glass vom Neustadter Kunstverein fand ein paar herzliche Worte für die ausstellende Künstlerin. Diese freute sich und dankte, dass sie neben den interessanten Gemäldeausstellungen in 2021 an dem besonderen Projekt der Familie Weiß mitwirken durfte. Sie entwarf das Logo für die Geschäftsidee „My-Sweet-Haardt-Tours“. Mit dem bald darauf gegründeten Unternehmen bietet Reiner Weiß inzwischen geführte Wanderungen, Radtouren oder Motorradtouren nach persönlichen Wünschen und Vorstellungen in der Pfalz an.
Seit 40 Jahren sei sie nun mit ihren Klassenkameradinnen befreundet und freue sich, dass sie heute hier dabei seien. Sie werde drei Bilder der Ausstellung von Sabine Diven musikalisch oder auch mit Worten interpretieren lassen. Das Äfflein wurde mit Verschmitztheit und Frechheit dargestellt und erinnere sie an eine moralische Begebenheit. Und so gab es zu dem Lied „Die Affen rasen durch den Wald“ ein kleines Open-Air-Konzert mit dem mitsingenden Publikum. Mit den Farben spielen sei ein Experimentieren mit dem Zufall. Und so wurde das zweite Werk „The Game“, das „Flyer-Titelbild“, interpretiert. Es lässt eine Deutung zu, dass es ein Würfelbecher mit Würfeln sei, die durch die Luft fliegen. Sabine Diven bezog das Publikum mit ein indem sie fragte, ob jemand eine andere Idee habe. Eine war, dass es ein Theatervorhang oder Verschlag sei. Man philosophierte über Menschen, dass der Mensch nur malen würde, wenn er in voller Bedeutung ein Mensch ist und hier sei die Bedeutung die Malerei. Birgit Weinerth beschreibt mit dem Satz „Das ganze Leben ist ein Spiel“ die Bedeutung ihres Werkes. Im dritten interpretierten Bild sah man fünf Linien aus bunten Hölzern, die eine besondere Bedeutung haben, nämlich als Klangfarben in der Musik. Auch der rote Fleck habe eine besondere Bedeutung. Und die Kugeln? Das Thema „Kugeln“ habe sie schon öfter aufgegriffen; sie seien voller Energie, die sie zum Ausdruck bringen. Das Bild könne man eigentlich je nach Lust und Laune waagerecht und senkrecht hängen; man interpretiert immer etwas anderes hinein, denn Wirkungen und Ausdruck in diesem Bild seien vielfältig.
Bevor es „häppchenweise“ in die Galerie ging zitierte Sabine Diven noch ein Gedicht von Eugen Roth, denn sie ist eine Poetin mit toller Stimme.
(mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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