Absage aller städtischen Veranstaltungen
Weihnachtsmarkt schließt

In der Eröffnungswoche war die Neustadter Weihnachtswelt noch (fast) in Ordnung. Jetzt hat die Stadtverwaltung die Notbremse gezogen und den Weihnachtsmarkt geschlossen. Foto: Markus Pacher
  • In der Eröffnungswoche war die Neustadter Weihnachtswelt noch (fast) in Ordnung. Jetzt hat die Stadtverwaltung die Notbremse gezogen und den Weihnachtsmarkt geschlossen. Foto: Markus Pacher
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Neustadt. Angesichts der aktuellen Corona-Situation sagt die Stadt Neustadt an der Weinstraße nach eingehender Lageberatung mit dem Krankenhaus Hetzelstift sowie im Krisenstab der Stadtverwaltung alle städtischen Veranstaltungen ab Mittwoch, 1. Dezember 2021, ab. Damit endet auch der Weihnachtsmarkt der Kunigunde vorzeitig. Die Buden schließen am Dienstag, 30. November, um 18 Uhr.

Zuletzt hatte bei dem am 22. November eröffneten Weihnachtsmarkt die 2G-Regel gegolten. Es wurden also nur geimpfte oder genesene Personen eingelassen. Dies in Kombination mit Masken- und Abstandsgeboten sollte für eine Minimierung des Ansteckungsrisikos sorgen. Die Besucherinnen und Besucher haben sich an diese Regeln gehalten; alle Konzepte haben gegriffen. Die Stadtverwaltung ist auch davon überzeugt, dass Weihnachtsmärkte und andere Veranstaltungen keine Pandemietreiber sind. Dennoch sieht sich die Stadt aufgrund der aktuellen Corona-Situation gezwungen, ein klares Signal zu setzen: Für den Schutz des Gesundheitssystems sind deutliche Kontaktbeschränkungen unabdingbar.
Darum hatte auch das Neustadter Marienkrankenhaus Hetzelstift gebeten. Die Auslastung der Intensivstation war dabei ebenso ursächlich, wie die Verlegung von Intensivpatienten aus Bayern in die Pfalz, verbunden mit der Nachricht, dass die Omikron-Variante in Nachbarbundesländern und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in der Pfalz angekommen ist.
Ärzte und Pflegekräfte seien am Limit. Ohne drastische Kontaktreduzierungen befürchtet man im Hetzelstift in absehbarer Zeit die Intensivbetreuung auch für Notfälle nicht mehr sicherstellen zu können. In Neustadt ist die Inzidenz innerhalb weniger Tage sprunghaft auf über 600 gestiegen. Dies nährt die Sorge, dass sich die Lage in den kommenden zwei Wochen weiter deutlich verschlechtern kann.
Oberbürgermeister Marc Weigel: „Wir haben in Abwägung aller Vor- und Nachteile lange versucht, Normalität zu ermöglichen, im Interesse aller, die schon unter den ersten Wellen gelitten haben. Das heutige Lagebild bringt uns zur Erkenntnis, dass das nicht mehr möglich ist. Wir müssen bei der dringend notwendigen Reduzierung von Kontakten vorangehen, so schwer es ist.“
Neben dem Weihnachtsmarkt werden in Neustadt daher auch alle anderen städtischen Kulturveranstaltungen im Dezember abgesagt. Davon zuerst betroffen sind in der Villa Böhm die „Villa Vibes“ (6.12.) und das Treppenhauskonzert (11.12.) sowie im Saalbau das Schauspiel „Schtonk!“ (9.12.). Bereits gekaufte Eintrittskarten können bei der entsprechenden Vorverkaufsstelle zurückgegeben werden. Weitere Infos gibt die Kulturabteilung unter Telefon 06321 855-1404.
Am Vorverkaufsstart 13. Dezember für städtische Veranstaltungen ab Januar 2022 wird aktuell festgehalten. Ab dann gibt es Karten für alle Aufführungen der zweiten Hälfte des Saisonprogramms 2021/2022 – inklusive einer Corona-Ausfall-Absicherung. Sollte eine Veranstaltung abgesagt werden, werden Tickets problemlos erstattet.
Von einer generellen Absage bislang nicht betroffen sind von privaten Veranstaltern organisierte Events, die auf der Grundlage der aktuellen Corona-Landesverordnung noch zulässig sind. Dazu gehören einige Saalbau-Veranstaltungen oder auch der Betrieb der Eisbahn am Bahnhofsvorplatz. Durch das aktuelle Bundes- und Landesrecht sind diese erlaubt und können von der Stadt Neustadt ohne hinreichende Rechtsgründe nicht kurzfristig unterbunden werden. Hier müssen die Veranstalter selbst entscheiden.
Neben dem Hinwirken auf Kontaktbeschränkungen sieht die Stadtverwaltung die wichtigsten Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung im Impfen und Testen.
Bei einer von der Stadt organisierten Sonderimpfaktion konnten am Freitag, 26. November, 600 Impfungen vergeben werden. Außerdem betreibt die Stadt mit eigenem Personal das Neustadter Landesimpfzentrum, wo aktuell täglich 750 Impfungen stattfinden. Seit der vom Land erlaubten Wiedereröffnung haben so bisher weit mehr als 2000 Impfungen im Telekom-Hochhaus, Chemnitzer Straße, stattgefunden. Die Terminvergabe erfolgt über www.impftermin.rlp.de sowie die Corona-Hotline des Landes: 0800 57 58 100.
In Sachen Testen unterstützt die Stadt die Planungen des Deutschen Roten Kreuzes, eine vierte DRK-Teststation in Neustadt aufzubauen. Zur Ausweitung des Testangebots ist das DRK weiterhin auf der Suche nach Personal. Wer in einem Testcenter helfen möchte, wendet sich bitte per E-Mail an: bewerbung@drk-neustadt.de.
Gemeinsam mit weiteren Anbietern, wie privaten Unternehmen, Arztpraxen und Apotheken, soll das Testangebot in Neustadt aufgrund der aktuell hohen Nachfrage weiter ausgebaut werden.
Festhalten will die Stadt zudem an ihrem seit Frühjahr bestehenden Angebot, dass alle Kinder der städtischen Kitas zweimal wöchentlich durch das DRK in den Einrichtungen getestet werden.
Mehr Informationen rund um Corona, Impfen, Testen, Ansprechpartner und Adressen finden sich unter www.neustadt.eu/COVID-1 9. bev/ps

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Autor:

Eva Bender aus Neustadt/Weinstraße

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