Offizielle Einweihung des Lebenshilfe-Hauses am Harthäuserweg
„Wohnen heißt zu Hause sein“

"Haus am Harthäuserweg" - Hausbewohner Daniel Bretz bei der feierlichen Enthüllung des Namensschildes für das Wohnhaus. | Foto: Klaus Bretz
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  • "Haus am Harthäuserweg" - Hausbewohner Daniel Bretz bei der feierlichen Enthüllung des Namensschildes für das Wohnhaus.
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Neustadt-Böbig. Darauf hat die Lebenshilfe Neustadt über viele Jahre hingearbeitet und nach zweijähriger Bauphase ist es endlich soweit: Im Garten des Wohnhauses am Harthäuserweg wurde am Freitag, 17.09.2021 die Eröffnung offiziell mit Bewohnern, Mitarbeitern, Spendern und Stiftern sowie einigen Ehrengästen gefeiert.

Das Haus ist ein „Meilenstein für die Lebenshilfe und die Stadt Neustadt“, gratuliert Oberbürgermeister Marc Weigel den Beteiligten nach der Besichtigung des Hauses. „Es ist eine gute Nachricht für unsere Stadt, das 24 Menschen mit Behinderung in diesem Haus ein gutes, ein selbstbestimmtes, ein selbständiges Leben führen können.“

„Was lange währt, wird endlich gut“ fasst Architekt Thomas Ritzer den Planungs- und Bauprozess zusammen. Nicht nur ausdauernd, auch flexibel musste die Lebenshilfe Neustadt bei Planung und Bau ihres neuen Wohnhauses für Menschen mit Behinderung sein. Denn aus den angedachten fünf Projekt-Jahren für ein Haus für 16 Menschen mit Beeinträchtigungen sind schließlich fast zehn Jahre bis zur Fertigstellung geworden. Auch wurde auf Bitten des Sozialministeriums größer gebaut als anfangs geplant. 24 Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen finden im „Haus am Harthäuserweg“ nun ein neues Zuhause.
Die dreigeschossige Wohnanlage am Harthäuserweg bietet 24 Zimmer in vier barrierefreien, familienähnlichen Wohngemeinschaften (zwei Vierer- und zwei Achter-WGs). Jede der vier WGs verfügt über einen großzügigen Wohn- und Essbereich und vier bzw. acht Einzelzimmern mit eigenem Bad.

Michael Wirth ist einer der neuen Hausbewohner. Er sprach im Namen der Bewohner und Bewohnerinnen ein Grußwort an die Festgesellschaft. Der 30-Jährige wohnt nun seit drei Monaten im neuen Wohnhaus. „Ich habe mich hier schon gut eingelebt“. Mutter Anke Wirth gesteht noch Probleme mit dem Ablöseprozess zu haben. Es sei schon eine Umstellung, dass ihr Sohn ausgezogen sei, aber das wird wohl allen Familien so gehen.

Festgäste und Redner honorierten den Kraftakt der Lebenshilfe Neustadt dieses Projekt in die Realität umzusetzen. „Das größte Glück ist die Freude an einem gelungenen Werk“, erkennt Barbara Jesse, Vorsitzende des Lebenshilfe-Landesverbandes an. „Dieses Projekt in die Realität umzusetzen, war ohne Zweifel ein Kraftakt. Unter anderem, weil die Umsetzung in eine Zeit fiel, in der in Deutschland coronabedingt nichts mehr ging. Aber es war ein lohnender Akt, weil er langfristig so viel Gutes und so viel Wichtiges bewegt hat.“ Denn ´Wohnen heißt zu Hause sein´. Das hat auch für Menschen mit Behinderung mit ihren Angehörigen und Familien eine ganz zentrale Bedeutung. „Sie leisten hier einen wertvollen Beitrag zur Selbstbestimmung und zur gleichberechtigen Teilhabe am Leben in der Gesellschaft“, führt Jesse aus.

Menschen mit Behinderung ein Leben im Quartier zu ermöglichen, ist ein großes Anliegen der Lebenshilfe Neustadt. Die Beeinträchtigungen der neuen Bewohnerinnen und Bewohner sind vielfältig: Menschen mit Autismus-Spektrums-Störung, Menschen mit geistiger Behinderung, Menschen, die auf den Rollstuhl angewiesen sind. Ein Großteil der Bewohner braucht viel Unterstützung im Alltag. Eine gute Infrastruktur mitten im Wohngebiet ist eine gute Voraussetzung für eine gelungene Inklusion. „Mittendrin und doch ruhig“, beschreibt Heinz Busch, Vorstandsvorsitzender der Lebenshilfe Neustadt, die Lage des Hauses im Stadtteil Böbig, zwischen Wohnhäusern, Schulen und Kita.

Das Haus, deren Bewohner eine individuelle Betreuung brauchen, wäre ohne eine Vielzahl an Unterstützern so nicht möglich gewesen.
„Gemeinsam sind wir stark und nur gemeinsam schaffen wir es, solche Projekte umzusetzen“, stellte Meike Leupold von der Dietmar Hopp Stiftung stellvertretend für die vielen Unterstützer fest und gratulierte der Lebenshilfe herzlich zu ihrem besonderen Haus für besondere Menschen und individueller Betreuung. Die Dietmar Hopp Stiftung hat mit 200.000,- Euro dazu beigetragen, dass auch das Außengelände so eingerichtet werden kann, dass es den besonderen Bedürfnissen der Bewohner gerecht werden kann.

Der offizielle Teil der Einweihungsfeier, mit vielen Reden und Gratulationen, wurde aufgelockert von einer gut gelaunten inklusiven „Puzzle“-Band, die mit ihren Songs für Stimmung und Tanzbedarf unter den Gästen sorgten. Und sie verkörperten mit ihren Beiträgen wie „99 Luftballons“ und „We will rock you“ viel Lebensfreude und einmal mehr das inoffizielle Bandmotto: „Die pure Lust am Leben“.

"Haus am Harthäuserweg" - Hausbewohner Daniel Bretz bei der feierlichen Enthüllung des Namensschildes für das Wohnhaus. | Foto: Klaus Bretz
Stellvertretend für alle neuen Mieter begrüßte Michael Wirth die Festgäste. | Foto: Klaus Bretz
Für Stimmung sorgte die inklusive Band "Puzzle". | Foto: Klaus Bretz
Foto: Klaus Bretz
Autor:

Nicole Sowa aus Neustadt/Weinstraße

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