Lebensgefahr: Die zehn gefährlichsten Giftpilze und woran man sie erkennt

Fliegenpilz | Foto: Markus Pacher
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Pilze sammeln. Pilze sind wunderschön, aber zuweilen tödlich giftig. Auch im Pfälzerwald lauern allerorten die tödlichen Gefahren. Oftmals stehen sie in direkter Nachbarschaft zu wohlschmeckenden Speisepilzen und landen nicht selten im Korb unerfahrener Pilzsammler. Grundsätzlich sei allen Anfängern geraten, sich auf das Sammeln von Röhrenpilzen, im Volksmund gerne Schwammerl genannt,  zu beschränken. Tatsächlich gibt es unter diesen Pilzen keine Art, die tödliche Vergiftungen hervorruft. Allenfalls der Genuss des Satansröhrlings oder des Schönfußröhrlings verursacht Magenbeschwerden. Und auch wenn einmal ein Gallenröhrling in der Pfanne landet, liegt abgesehen von dem bitteren Geschmackserlebnis die Überlebenschance bei 100 Prozent. Nachfolgend eine Auswahl der giftigsten Pilze, deren Genuss man unbedingt vermeiden sollte.

Ranziger Trichterling | Foto: Strobilomyces, CC BY-SA 3.0 Wikimedia Commons
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Fliegenpilz

Der Fliegenpilz ist in vielen Teilen der Welt verbreitet und auch im Pfälzerwald häufig vertreten. Er wächst häufig in Symbiose mit Baumarten wie Fichten, Kiefern und Birken. Der Hut hat einen Durchmesser von 8 bis 20 Zentimeter, ist zunächst kugelig und faltet sich später zu einer gewölbten Form. Die Farbe variiert von leuchtend rot bis rot-orange, oft mit weißen Punkten bedeckt. Die Lamellen sind weiß bis cremefarben. Der Fliegenpilz ist giftig und enthält psychoaktive Substanzen wie Muscarin. Der Verzehr von Fliegenpilzen kann Halluzinationen, Übelkeit und Schwindel verursachen. In größeren Mengen genossen, kann der Fliegenpilz tödlich wirken. Der Fliegenpilz sollte keinesfalls verzehrt werden, da die Wirkung nicht kalkulierbar ist.

Grünling | Foto: Jymm, Public domain, Wikimedia Commons
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Grüner Knollenblätterpilz

Wahrscheinlich der giftigste Pilz überhaupt. Er enthält die tödlichen Amatoxine, die schwere Leberschäden verursachen können. Bereits der Verzehr kleiner Mengen kann tödlich sein. Der Grüne Knollenblätterpilz ist vor allem in Laub- und Mischwäldern zu finden, häufig in der Nähe von Eichen, Buchen und Nadelbäumen. Der Hut hat einen Durchmesser von 5 bis 12 Zentimeter, ist zunächst kugelig und später flacher. Die Farbe variiert von oliv- bis gelbgrün und hat oft eine glatte Oberfläche. Der Stiel hat eine knollige Basis und eine charakteristischen Ring. Das Fleisch ist weiß und verfügt über keinen ausgeprägten Geruch. Achtung: Beim Verdacht auf eine Vergiftung ist sofortige medizinsische Hilfe erforderlich.

Grüner Knollenblätterpilz | Foto: Amanita_phalloides_1.JPG: Archenzoderivative work: Ak ccm, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons
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Grünling

Der Grünling ist weltweit verbreitet, besonders in subtropischen und tropischen Regionen, aber auch bei uns häufig zu finden. Sein Hutdurchmesser beträgt zwischen 5 und 20 Zentimeter. Er ist kugelig, später gewölbt bis flach ausgebreitet. Die Oberfläche ist grünlich bis olivgrün. Der Stiel ist bis 15 cm hoch, zylindrisch, meist weiß bis cremefarben mit einer verdickten Basis, oft mit einem Ring ausgestattet. Der Grünling galt bisher als guter Speisepilz, greift aber nach neuesten Erkenntnissen bei kurz aufeinanderfolgendem Genuss das Muskelgewebe an und kann zu einer tödlichen Herzmuskelentzündung führen.

Pantherpilz | Foto: European_Panther.jpg: ccfarmer (Prst)derivative work: Ak ccm, CC BY-SA 3.0 Wikimedia Commons
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Pantherpilz

Der Pantherpilz ist weltweit, vor allem in gemäßigten Zonen, in Laub- und Nadelwäldern verbreitet. Der Hut hat einen Durchmesser von 5 bis 15 Zentimeter, ist anfangs kugelig, später flacher werdend. Die Oberfläche ist dunkelbraun bis rötlich-braun und mit weißen, schuppenartigen Warzen bedeckt. Der Stiel ist weiß bis leicht gelblich, mit einem deutlich ausgeprägten, weißen Ring und einer knolligen Basis. Der mit dem Fliegenpilz verwandet Pantherpilz ist potenziell giftig und wird nicht zum Verzehr empfohlen. Er enthält psychoaktive Substanzen (Ibotensäure und Muscimol), die zu Halluzinationen, Übelkeit und anderen schweren Symptomen führen.

Kahler Krempling | Foto: Jerzy Opioła, CC BY-SA 4.0, Wikimedia Commons
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Kahler Krempling

Der Kahle Krempling ist weltweit in Laub- und Nadelwäldern verbreitet. Sein Hut hat eine unregelmäßige, oft knollige Form, die an eine Kappe erinnert. Die Oberfläche ist glatt und kahl, kann aber auch rissig oder schuppig sein. Die Hutunterseite verfügt über kleine runde Poren. Sein hellbraunes bis gelbliches Fleisch sehr fest. Der Kahle Krempling gehört vor allem deshalb zu den gefährlichen Pilzen, da er gut abgekocht und in geringen Mengen genossen undschädlich und wohlschmeckend ist. Roh oder ungenügend gekocht kann er jedoch nach dem  Genuss unter Umständen tödliche verlaufende Vergiftungen hervorrufen.

Gesäumter Häubling | Foto: James Lindsey at Ecology of Commanster, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons
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Gesäumter Häubling

Der Gesäumte Häubling bevorzugt feuchte, schattige Standorte, oft in Wäldern, auf verrottendem Holz, Holzmulch oder in der Nähe von Laubbäumen. Der Hut ist jung glockig konvex, später fast flach; feucht honigbraun und am Rand von den durchscheinenden Lamellen gerieft. Diese sind blass rostbraun, dünn und dicht stehden, er Stiel lang und schlank und an der Spitze weiß bereift mit häutigem, aber nicht abfallendem Ring. Das Fleisch ist bräunlich und von milden Geschmack . Aber Vorsicht: Der Piz enthält in gefährlichen Mengen Amanitin, das Gift des Knollenblätterpilzes, und kann tödliche Vergiftungen verursachen.

Ziegelroter Rißpilz | Foto: Andreas Kunze, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons
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Ziegelroter Rißpilz

Der Ziegerote Rißpilz ist häufig in Europa und Nordamerika, vor allem in gemäßigten Klimazonen wie dem Pfälzer Wald verbreitet. Sein Hut hat einen Durchmesser von 4 bis 10 Zentimeter. Er ist gewölbt bis flach ausgebreitet, mit einem leicht gerundeten Zentrum. Die Farbe variiert von ziegelrot bis orange-rot und kann feucht glänzend sein. Die Lamellen sind eng und dick, weiß bis cremefarben und setzten direkt am Stiel. Letzerer ist 4 bis 10 cm hoch, zylindrisch, oft etwas verdickt an der Basis, in der Regel weiß bis blassgelb und manchmal mit schuppenartigen Strukturen. Das im Ziegelroten Rißpilz in großen Mengen enthaltene Pilzgift Muscarin wirkt stark lähmend auf den Kreislauf und kann somit zum Tode  führen. Die Giftwirkung lässt sich allerdings durch das Tollkirschengift Atropin weitgehend neutralisieren.

Orangefuchsiger Raukopf | Foto: Andreas Kunze, CC BY-SA 3.0 Wikimedia Commons
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Orangefuchsige Raukopf

Der Oraangefuchsige Rauhopf kommt fast nur in wärmeren Gegenden,meist in Laubwäldern mit eingestreuten Kiefern bekannt. Er gilt als sehr selten und sollte geschont werden. Sein Hut ist konvex bis flach und gelegentlich mit breitem Buckel. Die Farbe ist leuchtend orangebraun bis fuchsig. Die Lamellen sind zimtbraun, sehr breit, dick und entfernt stehend. Das Fleisch organgefarben und im Anschnitt mit deutlichem Rettichgeruch. Der Pilz enthält das nicht selten tödlich wirkende Gift Orellanin. Die Vergiftungserscheinungen treten allerdings erst sehr spät auf, oft erst nach 1 bis 2 Wochen. Da Magen-Darmbeschwerden dabei häufig ganz ausbleiben und die Nierenschädigung nicht immer als Folge einer Pilzvergiftung erkannt wird, bleibt die Ursache oftmals lange unentdeckt. Selbst nach sechs Monaten können noch Todesfälle auftreten.

Frühlorchel | Foto: Toffel, CC BY-SA 3.0 Wikimedia Commons
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Frühlorchel

Die Frühlorchel kommt von April bis Mai scharenweise in sandigen Kiefernwäldern häufig vor.  Ihr Hut ist kugelig, unregelmäßig lappig bis hirnartig geewunden. Die Farbe des Hutes reicht von ocker bis rotbraun. Der Stiel ist weiß und an der Spitze und am Grund meist angeschwollen. Das Fleisch ist weiß mit angenehmen Geruch und Geschmack. Die Frühlorchel enthält Gyromitirn, ein tödlich wirkendendes, kochbeständiges Gift, das ähnliche Wirkung zeigt wie das Knollenblätterpilzgift Amanitin. Das Gift dampft nach einiger Zeit ab, so dass getrocknete Lorcheln unschädlich sind. Vom Genuss der Frühlorchel, die in vielen Pilzbüchern als Speiselorchel abgekocht essbar bezeichnet wir, muss dringend abgeraten werden.

Ranziger Trichterling | Foto: Strobilomyces, CC BY-SA 3.0 Wikimedia Commons
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Ranzige Trichterling

Der Ranzige Trichterling ist häufig und wächst in Laubwäldern in der Laubstreu und bevorzugt basische Böden. Die Fruchtkörper erscheinen von September bis November. Der Hut ist 4–7 cm breit, flach niedergedrückt und in der Mitte leicht genabelt. Der Rand ist mehr oder weniger flatterig und im feuchten Zustand stark durchscheinend gerieft. Der hornbräunlich bis graubraun gefärbte Hut hat bisweilen eine gelbliche Tönung und blasst beim Eintrocknen weißlich aus. Die hygrophane und dennoch matte Oberfläche ist überwiegend feinsamtig und nicht schmierig. Die ziemlich entfernt stehenden Lamellen sind zumindest feucht eher grau als weiß gefärbt und laufen kurz am Stiel herab. Das Sporenpulver ist weiß und inamyloid. Der glatte, längsfaserige Stiel hat etwa die gleiche Farbe wie der Hut. Er ist ungefähr 5 cm lang und 0,5 cm breit. Die Stielbasis ist striegelig-filzig. Der Pilz riecht mehr oder weniger erdig bis ranzig-mehlig und schmeckt bitter. Der Geruch erinnert stark an den muffigen Geruch eines Hühnerstalls mit einer süßlich-ranzigen Komponente. Der Ranzige Trichterling enthält Muscarin und ist daher giftig.

Literaturtipp

Edmund Garnweidner: Großer Naturführer Pilze. Erschienen im Verlag Gräfe und Unzer.München 1985 mp

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Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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