PDC Premier League startet - verteidigt van Gerwen seinen Titel?

Neben der PDC World Darts Championship, die wegen ihres Sponsors auch Cazoo World Darts Championship genannt wird, gilt die PDC Premier League als Champions League der Darts | Foto: Christopher/stock.adobe.com
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PDC Premier League. Lange hat man auf die Bekanntgabe der Teilnehmer gewartet, seit Ende Januar 2023 stehen sie fest: Neben den vier gesetzten Dart Profis Michael Smith, Peter Wright, Vorjahressieger Michael van Gerwen und Gerwyn Price konnten sich Chris Dobey, Jonny Clayton, Dimitri van den Bergh sowie Nathan Aspinall eine Wildcard sichern. Am Donnerstag, 2. Februar, messen sich damit bei der Premier League der PDC Europe die besten Spieler der Tour, bis im Finale der Play Offs am 25. Mai der Sieger gekrönt wird.

PDC Premier League 2023: Der lange Weg ins Finale

Die Dart Fans haben auf die Premier League Saison hin gefiebert, denn hier treten die Besten der Besten mit ihren Steeldarts gegeneinander an. Lange hat man ein Geheimnis um die Teilnehmer gemacht und diese erst Ende Januar 2023 verkündet, Gerüchte über eine komplette Änderung des Modus machten die Runde. Nun steht fest, dass es beim bisherigen Modus bleibt und die Top 4 der Welt auf vier Teilnehmer treffen, die sich eine Wildcard gesichert haben. Auf die Sportler kommt eine große Aufgabe zu, denn die Premier League Darts 2023 ist mit ihrer langen Laufzeit und den Spieltagen an vielen unterschiedlichen Standorten eine echte Herausforderung. Insgesamt warten vom 2. Februar bis 26. Mai unter anderem Locations in England (zum Beispiel in der Utilita Arena in Newcastle, First Direct Arena in Leeds oder Motorpoint Arena in Nottingham), in Irland (3 Arena in Dublin), Schottland (SSE Hydro in Glasgow) oder den Niederlanden (Ahoy Arena in Rotterdam) auf die Spieler. Außerdem dürfen sich die deutschen Darts-Fans auf einen Spieltag in der Mercedes Benz Arena in Berlin freuen.

Auch der Modus hat es in sich, denn seit dem letzten Jahr gibt es quasi jeden Abend ein Turnier im Turnier. So beginnt jeder Spieltag mit den Viertelfinals, in denen alle Spieler in Hin- und Rückrunde je einmal aufeinander treffen. Gespielt wird nicht im Set- sondern im Leg-Modus.

Der Sieger jedes Abends streicht nicht nur 10.000 Pfund Preisgeld, sondern auch fünf Punkte für die Tabelle ein. Für den Finalisten winken hier noch drei Punkte, für die Spieler des Halbfinales jeweils 2. Nach dem 16. Spieltag wechselt das Spiel ins K.o. System und die Top 4 Spieler der Tabelle treffen sich in den Play Offs. Hier wird in zwei Halbfinals und im großen League Finale nach den regulären Spieltagen um den Titel gekämpft.

Die Premier League Darts startet: kann Michael van Gerwen seinen Titel verteidigen? | Foto: dziewul/stock.adobe.com
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Das sind die Teilnehmer der Premier League

Michael van Gerwen

Kaum einer wirft die Darts so präzise wie er: Nach seinem Finalsieg über Joe Cullen bei der Premier League Darts 2022 zählt Michael van Gerwen sicher zum Kreis der Top Favoriten. Der Niederländer blickt auf eine richtig gute Saison zurück und musste sich im Finale der Weltmeisterschaft nur der aktuellen Nummer 1 der Welt, Michael Smith, geschlagen geben. Ob Michael van Gerwen diese Niederlage bereits weggesteckt hat, wird sich zeigen, aber van Gerwen ist für seine starken Nerven bekannt.

Michael Smith

Bei Michael Smith scheint der Knoten endlich geplatzt zu sein. Der "Bully Boy" aus England galt schon vorher als großes Talent im Darts und auch, wenn die großen Erfolge lange ausblieben, war sein Mentor Gary Anderson überzeugt, dass Michael Smith seinen Weg gehen würde. Damit hat er recht behalten, denn mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft ist Michael Smith endgültig in der Weltspitze im Dartsport angekommen. Auch den Sieg beim Grand Slam of Darts konnte er sich 2022 sichern.

Peter Wright

Peter Wright mauserte sich in den vergangenen Jahren nicht nur durch seine schrillen Outfits, sondern auch durch seine Erfolge zum Fan-Liebling. Der Schotte konnte die Weltmeisterschaft zwar bereits zweimal für sich entscheiden, bei der Premier League Darts konnte er aber bisher keinen Sieg verbuchen. Dennoch stand Peter Wright hier auch schon im Finale, weshalb man mit "Snakebite" immer rechnen muss.

Gerwyn Price

Gerwyn Price aus Wales steht zwar noch immer auf Platz 4 der Order of Merit, hat aber im vergangenen Jahr ordentlich Preisgeld eingebüßt. Nur ein Turniersieg bei den World Series Finals war für den "Ice Man" im letzten Jahr zu holen. Damit gehört Gerwyn Price, die frühere Nummer 1 der Welt, nicht unbedingt zu den Teilnehmern, die man im Finale sieht.

Chris Dobey

Sein Sieg bei den Masters 2023 im Spiel gegen Rob Cross sicherte Chris Dobey aus England einen Platz in der Darts Premier League. Damit befinden sich nun mit "Hollywood" und Michael Smith gleicht zwei Schützlinge von Gary Anderson im Turnier. Zwar ist nicht davon auszugehen, dass es der Sieger des Masters schafft, das Turnier bei seiner ersten Teilnahme gleich zu gewinnen, dennoch hat Chris Dobey jetzt die Möglichkeit, seine gute Form unter Beweis zu stellen und weiter Erfahrung für sein Spiel zu sammeln.

Jonny Clayton

Jonny Claytons Nominierung für die Cazoo Premier League Darts war wohl eher eine Überraschung. Zwar gehört Jonny Clayton, der wie Price aus Wales stammt, zu den Siegern des PDC Turniers, doch eine schwache Saison 2022 ließen nicht unbedingt darauf schließen, dass er sich einen Platz für die Champions League der Darts sichern kann. Bei der World Darts Championship war bereits im Viertelfinale Schluss für ihn. Es bleibt abzuwarten, ob es Jonny Clayton schafft, zu alter Stärke zurückzufinden.

Dimitri van den Bergh

„The Dreammaker“ gilt als eines der ganz großen Nachwuchstalente im Dartsport, spätestens seit seinem Sieg beim World Matchplay. Bei der WM setzte sich der Belgier zwar im Spiel gegen Jonny Clayton durch und stand so im Halbfinale der Darts WM, dort ließ Michael van Gerwen ihm dann allerdings keine Chance. Nach dem Whitewash im Halbfinale der Weltmeisterschaft war nicht unbedingt abzusehen, dass es für "Dancing Dimi" einen Startplatz in der Premier League Darts geben würde, dennoch startet der junge Spieler top motiviert in seine Matches, was ihn zu einem gefährlichen Gegner macht.

Nathan Aspinall

Nathan Aspinall aus England, der bisher nur einen Major-Sieg bei den UK Open 2019 für sich verbuchen konnte, ist wohl die größte Überraschung unter den Nominierten. Beim World Grand Prix im vergangenen Jahr kämpfte er sich bis ins Finale und unterlag dort in seinem Spiel einem starken Michael van Gerwen. Auch wenn sich "The ASP" bei vielen Turnieren gut platzieren konnte, blieben die ganz großen Momente in letzter Zeit aus, was das für das aktuelle Turnier der PDC bedeutet, bleibt abzuwarten.

Steeldart verlangt ein hohes Maß an Konzentration. Vor allem bei großen Turnieren wie der World Darts Championship, der Darts Premier League oder der World Series kann ein gutes Mindset den entschiedenen Unterschied machen. | Foto:  Rougier/stock.adobe.com
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Richtig Sauer: Joe Cullen erhält keinen Startplatz für die Premier League Darts

Darüber, dass die Professional Darts Corporation (PDC) ihn in diesem Jahr nicht zur Premier League Darts eingeladen hat, kann Joe Cullen aus England nur den Kopf schütteln. Im letzten Jahr zeigte er sich an den Spieltagen in Topform, verpasste sogar um Haaresbreite den Sieg der Premier League Darts 2022. Er sei geschockt, so Cullen, der zutiefst enttäuscht seinem Frust darüber Luft machte, dass er dieses Jahr keine weitere Chance erhält, womöglich, weil bereits zu viele Spieler aus England am Start sind.

Ganz ähnlich geht es da Luke Humphries. Die Nummer 5 der Weltrangliste, ebenfalls aus England, den viele nach seinen Erfolgen auf der European Tour als gesetzt sahen, geht leider auch leer aus.

Ebenfalls Hoffnungen auf eine Teilnahme beim Prestige-Turnier der PDC hatten sich wohl Ross Smith, der Gewinner der European Darts Championship, und der Sieger der UK Open, Danny Noppert, gemacht. Rob Cross aus England hingegen kann dieses Jahr ebenfalls nicht bei der Premier League Darts an den Start gehen. Hätte er sich am letzten Spieltag der Masters gegen Chris Dobey durchsetzen können, wäre er womöglich nach einer guten Saison dabei gewesen.

Dass der langjährige Topspieler James Wade in diesem Jahr keinen Startplatz erhalten würde, war wohl abzusehen. Zwar spielte "The Machine" letztes Jahr richtig gut und zog verdient ins Halbfinale ein, die vergangene Saison fiel für James Wade jedoch eher mau aus. Am Beispiel James Wade sieht man gut, dass eine ordentliche Performance im vergangenen Jahr noch kein Garant für eine Teilnahme ist.

Gabriel Clemens erhält keinen Startplatz

Da Gabriel Clemens fulminant ins Halbfinale der WM eingezogen ist, kam bei vielen Fans die Hoffnung auf, dass sich die PDC dazu hinreißen lassen würde, ihm wegen dieses unerwarteten Ergebnisses eine Wildcard zu geben. Nun ist es offiziell, dass das Halbfinale der WM für den "German Giant" nicht ausgereicht hat, um sich einen Platz als Qualifier zu verdienen. Erst ein deutscher Spieler, nämlich Max Hopp, hat es bisher geschafft, Teil der Turnierserie zu sein, allerdings nicht als Hauptteilnehmer, sondern als Qualifikant außerhalb der Tabelle. Um Max Hopp ist es in letzter Zeit recht still geworden und das wird wohl vorerst auch so bleiben, da er es nicht geschafft hat, sich im Rahmen der Q School eine Tourcard zu sichern. So muss er in der laufenden Saison versuchen, sich wenigstens für einige European Tour Events zu qualifizieren, um den Kontakt zur Weltspitze zu halten.

Diese Dart Stars konnten die Premier League bereits gewinnen

Nur wenige Teilnehmer konnten die Premier League Darts bisher gewinnen. Allen voran ist die Legende Phil Taylor aus England zu nennen, der hier in mehr als einer Hinsicht eine Duftmarke setzten konnte. Ganze sechs Mal konnte Phil Taylor den Sieg davon tragen und mit seinem legendären doppelten Neun-Darter gegen James Wade Geschichte schreiben. Derzeit gleichauf mit Phil Taylor steht Michael van Gerwen, der ebenfalls sechs Siege auf dem Konto hat. Ob Phil Taylor von van Gerwen mit einem siebten Sieg übertrumpf werden kann, zeigt sich vielleicht schon in diesem Jahr. Phil Taylor selbst, der auch als Mentor von WM-Sieger Adrian Lewis bekannt ist, hat sich von den PDC Darts zurück gezogen. Er ist allerdings im Februar bei der World Seniors Darts Championship zu sehen, ebenso wie der frühere BDO Weltmeister Glen Durrant, der nach seinem Gewinn der Premiere League 2020 bei der PDC nicht mehr mithalten konnte. Ebenfalls einen Sieg bei der Premier League konnten James Wade aus England, der Niederländer Raymond van Barneveld sowie Jonny Clayton aus Wales einfahren. Auch Gary Anderson konnte sich ins Tableau der Gewinner einreihen. Neben der Dart WM scheint auch die Premier League dem Schotten Gary Anderson zu liegen, sodass er sie bisher zweimal gewinnen konnte. Mit Blick auf seine aktuellen Leistungen sieht es jedoch nicht so aus, als würde Gary Anderson es noch einmal schaffen, dabei zu sein.

Die Champions League der Darts: Ein Turnier für Rekorde

Die 180, Bullfinishes oder das 170er Checkout gehören bei den großen Begegnungen der Top-Player zum guten Ton und auch das Neun-Dart-Finish ist längst keine Seltenheit mehr. Ein ganz besonderer Moment in der Geschichte des Dartsports ereignete sich aber 2010 im Finale der Premier League Darts, als Phil Taylor und James Wade aus England aufeinander trafen. Hier schaffte es "The Power" als erster Spieler vor TV-Kameras gleich zwei Neun-Darter in einem Match zu spielen und das, obwohl er mit James Wade auf den damaligen Titelverteidiger traf. Für James Wade wiederum war diese Erfahrung auch nicht wirklich etwas neues, da "The Machine" seinen Gegnern schon oft dabei zusehen musste, wie diese gegen ihn das perfekte Spiel an das Board brachten. Da man nur dann zu Höchstleistungen wie dem Neun-Darter in der Lage ist, wenn man von seinem Gegenüber entsprechend gefordert wird, zeigt dieser Rekord auf der anderen Seite aber auch wieder die Klasse eines James Wade. Am Ende setzte sich Phil Taylor im Finale gegen James Wade durch und krönte sich zum Sieger der Premier League 2010.

Große Spieler sicherten sich schon den Titel mit ihren Darts Sets. Zu ihnen gehören auch James Wade oder Gary Anderson. Topspieler der Tour wie Gerwyn Price oder Joe Cullen verfehlten die Trophäe bislang. | Foto: whyframeshot/stock.adobe.com
  • Große Spieler sicherten sich schon den Titel mit ihren Darts Sets. Zu ihnen gehören auch James Wade oder Gary Anderson. Topspieler der Tour wie Gerwyn Price oder Joe Cullen verfehlten die Trophäe bislang.
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Die Premier League der PDC: nicht immer unumstritten

Nicht erst seit der Diskussion um den Startplatz von Joe Cullen gibt es immer wieder Kritik am Vorgehen der Professional Darts Corporation, wenn es um die Nominierung der Teilnehmer geht. Neben den vier Startern, die ihren Platz über die Order of Merit erhalten, werden beispielsweise die Wildcards in Absprache mit dem Sender Sky vergeben. So werden diese Wildcards gerne an Sportler verteilt, die beliebt sind und entsprechend das Publikum anziehen. Außerdem hat die PDC in der Vergangenheit immer wieder Starter aus Ländern nominiert, in denen sie den Sport gerne etablieren möchte. Das Ergebnis waren oft frustrierte Spieler, die mit der Spitze der Welt nicht mithalten konnten und sang- und klanglos untergingen. Denn nicht jeder kann das Niveau eines Michael van Gerwen, Peter Wright oder Gerwyn Price über so viele Wochen mitgehen. Von einigen vielversprechenden Sportlern hat man nach ihrer Teilnahme am Ende nicht mehr wirklich etwas gesehen. Ob es dann zum Beispiel gerechtfertigt war, dass in der Vergangenheit Top-Player wie James Wade trotz herausragender Leistung kein Ticket lösen konnten, bleibt ebenfalls diskussionswürdig.

Lange Zeit hat man auch gerne auf frühere Weltmeister sowie auf PDC oder WDF Legenden gesetzt. Hierzu gehören zum Beispiel Rekordweltmeister Phil Taylor, WM-Sieger Adrian Lewis oder auch ehemalige Gewinner der Darts Premier League wie Raymond van Barneveld oder Gary Anderson. Diese wurden immer wieder eingeladen, auch wenn sie keine gute Saison gespielt hatten und es abzusehen war, dass sie keine Chance hatten, die Finals zu erreichen. Dieser Umstand stieß dem einen oder anderen Profi der Tour sicher sauer auf.

Tickets für die Premier League Darts 2023

Wer sich nicht nur die TV Übertragung ansehen, sondern live dabei sein möchte, kann sich hier bei der PDC Europe seine Tickets sichern.

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Autor:

Stephanie Walter aus Wochenblatt Kaiserslautern

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