Stein für Stein: Beim Bouldern geht es hoch hinaus
Bouldern. Von unten sah es ganz leicht aus. Doch als ich in der Wand hänge, scheinen alle Griffe unerreichbar. Wohin mit meinen Füßen? Wie soll ich da oben drankommen? Kann ich mich an diesem Griff überhaupt festhalten? Stein für Stein klettere ich nach oben. Die steigende Höhe bemerke ich dabei nicht, zu groß ist die Konzentration auf das, was noch vor mir liegt. Anfangs scheint es mir unmöglich, an den nächsten Stein zu kommen. Für manche Griffe muss ich etwas Schwung nehmen. Das fühlt sich sehr ungewohnt an. Und es ist anstrengend, wenn die Arme sonst nur mal eine Getränkekiste in den Einkaufswagen wuchten. Aber als ich das Ende der Wand erreiche und über sie klettere, bin ich stolz, mich für das Bouldern überwunden zu haben und würde am liebsten direkt weitermachen.
Von Laura Braunbach
„Welcher Sport hat dir zuletzt Spaß gemacht?“, hatte mich mein Trainer vor der Trainerstunde in einer Boulderhalle in Neustadt gefragt. Indoor-Cardio, Gerätetraining, Wandern, Fahrradfahren, Joggen - all das hatte mir nicht viel Freude bereitet. Das letzte Mal hatte ich Spaß beim Trampolinspringen. Als Kind habe ich riesige Indoor-Spielplätze geliebt. Das ist doch irgendwie Sport? Außerdem wollte ich meine Komfortzone verlassen, mal etwas Neues und Aufregendes erleben. „Dann könnte das Bouldern etwas für dich sein“, antwortete er und sollte damit Recht behalten.
Bouldern ist eine Form des Kletterns, bei der man ohne Sicherung durch Seil und Klettergurt an vier bis fünf Meter hohen Kletterwänden klettert. Die Boulderwand steht meist senkrecht zum Boden oder sie ist nach vorne geneigt. An ihr sind verschiedene bunte Steine befestigt, an denen man sich mehr oder weniger gut festhalten kann. Sie sind so angeordnete, dass sie unterschiedlich anspruchsvolle Routen ergeben. Der Boden ist mit dicken, weiche Schaumstoffmatten ausgelegt, so dass man sich beim Absprung oder Sturz nicht verletzt.
Der Trainer erklärt mir verschiedene Klettergriffe. Manche Griffe machen es einem leichter, andere eher schwerer. Sie können beispielsweise richtig guten Halt bieten, winzig klein, schwer greifbar oder gar rutschig sein. Die verschiedenen Schwierigkeitsgrade helfen, die passende Route für das eigene Können auszuwählen. Nicht alle Routen glücken beim ersten Versuch, aber das hält mich nicht davon ab, es immer wieder und wieder zu versuchen, bis ich es schließlich bis ganz nach oben schaffe. Gleich nach der Trainingsstunde probiere ich die verschiedensten Routen. Und noch am selben Tag bewältige ich gleich mehrere davon.
„Beim Bouldern hat man eine steile Lernkurve“, davon ist mein Trainer überzeugt. „Klettern, Klettern, Klettern – das ist am Anfang das wichtigste“, sagt er. Sobald der Körper die Bewegungsmuster verinnerlicht hat, werde es immer einfacher. Nach gut zweieinhalb Stunden Klettern schmerzen meine Handinnenflächen. Die Haut ist aufgerieben. Auch die Handflächen müssen sich erst noch an die neue Belastung gewöhnen. Schade, ich würde gerne noch weiter klettern und gehe voller Vorfreude auf die nächste Session nach Hause. Der letzte Sport, der mir Spaß gemacht hat? Ganz klar: das Bouldern. laub
Boulderhallen in der Region:
Boulderhalle PETZ
Europastraße 17
67433 Neustadt an der Weinstraße
Kletterhalle Fitz Rocks
Albert-Einstein-Straße 6
76829 Landau
Boulderhalle RockTown
Kantstraße 38
67663 Kaiserslautern
Boulder Island
Industriestraße 39
68169 Mannheim
Studio Bloc
Christian-Friedrich-Schwan-Straße 14
68167 Mannheim
Boulderhalle Steil
Hardeckstraße 8
76185 Karlsruhe
Autor:Laura Braunbach aus Neustadt/Weinstraße |
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