Handel, Gastronomie und Kultur kooperieren in Neustadt
Neustadt nach der Krise: Runder Tisch zur Wiederbelebung der Stadt
Montag Vormittag, ein Anblick, der Corona geschuldet war. Zu einem großen Runden Tisch hatten sich Vertreter von Handel, Gastronomie, Kultur und Stadtverwaltung auf Einladung der Neustadter Willkomm Gemeinschaft zusammen gefunden, um über die Wiederbelebung der Stadt nach der Corona-Krise zu beraten. „Wir haben eine Reihe von Maßnahmen in Angriff genommen“, informierte Oberbürgermeister Marc Weigel die Anwesenden. Auch für die Zukunft seien einige Projekte auf den Weg gebracht, „allerdings sind die Verwerfungen durch Corona so dramatisch, dass wir in vielem schneller und intensiver sein müssen“, dafür sei der Runde Tisch ein gutes Mittel, so Weigel.
Auch wenn weitere Lockerungen unrealistisch seien, müsse man sich bereits heute mit der Situation nach der Krise beschäftigen, begründete Winfried Walther die Einladung der Branchenvertreter. „Wenn es heißt ‚Es geht wieder los‘, müssen wir zur Wiederbelebung der Stadt schnell reagieren. Dann müssen wir ein Konzept haben, das wir aus der Schublade ziehen und kurzfristig umsetzen können“, sagte der Vorsitzender der Willkomm Gemeinschaft. Wichtig sei es dabei, auf Augenhöhe Kooperationsmöglichkeiten und Synergien auszuloten, daher sei ein runder Tisch das richtige Mittel, argumentierte Dr. Manfred Oesterle, der für die Willkomm das Treffen moderierte.
Peter Gallian, der als Vertreter der Gastronomie teilnahm, und Friseurmeister Reinhard Schneider betonten die Notwendigkeit einer offensiven Kommunikation. Kunden und Gäste müssten erfahren, welches Unternehmen wann geöffnet habe. Auch die Botschaft, dass Neustadt für die Sicherheit seiner Kunden und Gäste sorge, müsse nach außen deutlich gemacht werden, so die beiden Neustadter Unternehmer. Diese Sicherheit will Neustadt durch ein Netz von Testzentren erreichen. Mit einem negativen Corona-Test könnten dann Geschäfte und die Gastronomie besucht werden, so der Vorschlag von Oberbürgermeister Weigel. Die Stadtverwaltung wartet hierzu noch auf die Antwort der Landesregierung, die entscheiden muss, ob Neustadt Modellregion für einen solchen Ansatz werden kann.
Auch Markus Schmitt machte für den Einzelhandelsverband deutlich, Neustadt müsse seine Stärken besser nach außen kommunizieren. Für Eventmanager Rainer Klundt ist klar, dass diese Stärken auch in der Kulturszene liegt: „Neustadt sollte mehr als Kulturstadt wahrgenommen werden, dafür muss es auch die richtigen Veranstaltungen geben.“ Mehr Flexibilität bei Veranstaltungen und den Öffnungszeiten für die Gastronomie schlug Norbert Schied, Vorsitzender des Innenstadtbeirats, vor.
Für die Willkomm hatten ihr Vorsitzender Winfried Walther und die Geschäftsführerin Charlotte Merkel konkrete Vorschläge mitgebracht. In den nächsten Terminen des Runden Tisches sollten Aktionen wie zum Beispiel ein Bürgerfest, Kultur-Events, Themenshopping (wie Abend-Shopping, Ladies-Night, usw.), Aktionstage und Verkaufsoffene Sonntage, Pop-Up-Stores in Leerständen, Werbe-Konzepte online und „offlline“ und Zuschussmodelle z.B. für Gründer besprochen werden, so Walther.
Konkrete Projekte stellte auch der Oberbürgermeister vor. So habe werde man im Rathaus-Innenhof Fahrradabstellmöglichkeiten bereitstellen und das Parken im Klemmhof sei Freitags und Samstags bis zum Jahresende kostenlos. Auch Gründerförderung werde durch die Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft vermehrt angeboten. Für die Überlegung weiterer Projekte biete sich der Runde Tisch an, so Weigel.
Nach dieser Eröffnung der Kooperation auf dem Neustadter Marktplatz wolle man nun in den nächsten Wochen ein gemeinsames Programm zur Wiederbelebung der Stadt erarbeiten, waren sich die beteiligten Gruppen zum Abschluss einig.
Autor:Andreas Böhringer aus Neustadt/Weinstraße |
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