„Pfalz Walnuss“: Erste Erntesaison übertrifft Erwartungen der Lebenshilfe Südliche Weinstraße und ihrer Projektpartner deutlich
Drei-Tonnen-Marke bald geknackt

Foto: ulleo/Pixabay
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Rütteln und Prasseln erfüllen den Raum. Während die ersten Schalenteile im Behälter landen, sorgt Johann Hollerbach für Nachschub: Behutsam lässt er die nächsten Walnüsse in den silbern glänzenden Schlund der Knackmaschine gleiten. Stück für Stück. „Das macht Spaß“, sagt der erfahrene Mitarbeiter im Werk Offenbach 1. „Aber man muss genau arbeiten. Nur dann gibt es gute Ware.“

Dieser Vorgang ist lediglich ein Schritt auf dem langen Weg von der Walnuss zum Öl. Seit dem Herbst 2020 engagiert sich die Lebenshilfe Südliche Weinstraße in der neu gegründeten Initiative „Pfalz Walnuss“. Die Resonanz ist enorm: In der ersten Erntesaison brachten Menschen aus der Region insgesamt rund drei Tonnen Walnüsse zur Wasgau Ölmühle in Hauenstein. Das Team um Ölmüller Timo Keller hatte mit höchstens einem Drittel dieser Menge gerechnet.

Jeder Millimeter zählt
„Von Hauenstein aus kommen die Nüsse zu uns in die Südpfalzwerkstatt nach Offenbach“, berichtet Thomas Frey, Bereichsleitung Dienstleistungen/Eigenprodukte. Zunächst werden die Walnüsse in einer speziellen Vorrichtung gewaschen. Mehrere Trommeln helfen dabei, die Nüsse nach Größe zu sortieren. „Das ist wichtig, um eine hohe Qualität gewährleisten zu können. Für den späteren Knackvorgang muss die Maschine präzise eingestellt werden. Hier zählt jeder Millimeter“, erläutert Thomas Frey. Vor dem Knacken müssen die Nüsse trocknen – in vier Stufen für insgesamt 48 Stunden. Aus einer Tonne ganzer Nüsse lassen sich etwa 300 Kilogramm Walnusskerne gewinnen. Eine zusätzliche Sichtkontrolle gewährleistet, dass nur Nüsse erster Güte die Fahrt zurück zur Ölmühle antreten. Gut getrocknet und vakuumiert, bleiben sie lange haltbar. Am Ende werden die köstlichen Körne zu kaltgepresstem Öl verarbeitet. Für einen Liter des hochwertigen Produkts braucht es etwa zwei Kilo Walnusskerne.

Bei der Verarbeitung der Nüsse mussten sich die Beteiligten vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie allerdings gleich mehreren Herausforderungen stellen: „Die verschärften Regeln haben uns zu schaffen gemacht. Zeitweilig waren deutlich weniger Mitarbeiter mit Behinderung in der Südpfalzwerkstatt tätig als während der Herbstmonate“, erinnert sich Thomas Frey. „Zudem mussten wir die Arbeitsschritte entlang dieses neuen Prozesses noch optimieren und gleichzeitig strenge Vorgaben zu Abständen und Hygiene einhalten.“ Umso mehr freut sich Thomas Frey über die gute Zusammenarbeit mit der Wasgau Ölmühle: „Wir haben großes Verständnis für die veränderte Situation bei uns im Haus erlebt.“

Ob in diesem Herbst bereits die nächste Walnuss-Lieferung an die Lebenshilfe Südliche Weinstraße ansteht? „Genaues steht noch nicht fest“, sagt Thomas Frey. „Aber wir können uns eine langfristige Kooperation gut vorstellen.“

Mehr zum Thema unter
https://www.lebenshilfe-suew.de/2020/09/18/harte-schale-koestlicher-kern/

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Autor:

Dennis Christmann aus Offenbach

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