Veranstaltung des Konzertvereins Philippsburg
Kammermusik für Oboe und Streicher in der Jugendstilfesthalle

Christoph Klein | Foto: KV
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Philippsburg:
Ganz nach dem Motto "nach dem Konzert ist vor dem Konzert" lädt der Konzertverein für den 15. Oktober um 19.00 Uhr zu einem ganz besonderen Kammermusikerlebnis ein:
Aus dem anhaltischen Dessau angereist werden die Künstler David Werner (Solo-Oboist am anhaltischen Theater in Dessau), Christoph Klein (eh. Konzertmeister der Anhaltischen Philharmonie und der Staatskapelle Halle) Svetla Kambourova (stellvertretende Solo-Bratschistin) und Seonghee Lee (Vorspielerin der Cellogruppe an der Anhaltischen Philharmonie) einen Kammermusik-Abend der Extraklasse in die Festhalle Philippsburg zaubern.
Eröffnet wird das Konzert mit dem Quartett für Oboe, Violine, Viola und Violoncello von Georg Friedrich Telemann, welches nach der Oboensonate B-Dur entstanden ist. Schon Telemann schien bewusst zu sein, dass sich die Oboe besonders für getragene melodiöse Passagen eignet und so ist es nicht verwunderlich, dass gerade in den langsamen Sätzen, im Ersten, Adagio und noch mehr im Dritten, Cantabile, der wunderbare Klang des Instrumentes mit allen seinen Facetten besonders gut zur Geltung kommt. In den schnellen zweiten und vierten Satz ist hingegen der Virtuose gefragt.
Besonders wird das zweite Stück des Abends sein: es ist eine Uraufführung aus der Feder von Matthias Hutter: Das Quartett für Oboe d'Amore und Streicher, welches er im letzten Jahr geschrieben hat. Die Komposition geht auf meinen persönlichen Kontakt mit David Werner zurück, dem das Werk auch gewidmet ist. Der Vorschlag für die Oboe d'Amore, die Liebesoboe, zu schreiben, hat mich direkt begeistert. Die Oboe d'Amore wird bis auf wenige Ausnahmen vor allem in der Barockmusik (so z.B. in Bachs Weihnachtsoratorium) eingesetzt. Nachdem sich im Orchester mehr und mehr das Englisch-Horn, als tiefere Oboe durchgesetzt hat, geriet die "d'Amore" bei den Komponisten mehr und mehr in Vergessenheit. Der Namenszusatz d'Amore bezieht sich wohl vor allem auf den weicheren, anmutenden, etwas tieferen Klang (das Instrument ist in A gestimmt und trasponiert eine kleine Terz nach unten). In meinem Quartett gebe ich dem wunderschönen Klang des Instrumentes mit vielen langen Cantilenen ausreichend Platz, ich versuche klassische Elemente, wie eine klare Melodik, eine nachvollziehbare Form mit modernen Elementen, wie Flageoletts bis hin zu Vierteltönen, in einer Form zu mischen, das eine Art positive Synthese entsteht. Das Werk ist einsätzig angelegt, aber mit klar nachvollzierbaren Teilen.
Zum Schluss des Konzertes steht ein Werk an, welches wohl zu den schönsten Werken gezählt werden darf, die für Oboe je geschrieben wurden: Das Quartett für Oboe, Violine, Viola und Violoncello op. 370 in F-Dur. Mozart versteht wohl wie kaum ein anderer Komponist, die Oboe ihren klanglichen Möglichkeiten entsprechend einzusetzen. Melodienreich, im ständigen Wechsel zwischen Oboe und Streichern. Das Werk 1778 in Mannheim, einer Stadt in der sich Mozart besonders gerne aufhielt, entstanden. Auch hier geht es auf die persönliche Beziehung von Komponist und Interpret zurück: Mozart hat es für den damals sehr bekannten Oboisten der Mannheimer Hofkapelle, Fridrick Ramm, geschrieben.
Der Eintritt zum Konzert ist frei. Allerdings ist eine Anmeldung zwingend erforderlich: diese kann per Mail an: huttermhutter@web.de oder auch telefonisch unter der Nummer 0152/76 555 61 erfolgen
KV/AN

Autor:

Alexandra Nachtigal aus Philippsburg

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