Glanzvoller Auftakt des Konzertvereins Philippsburg
Überragender Klavierabend mit Sorina Aust-Ioan
Philippsburg: Ein volles Haus und Begeisterungsstürme des Publikums war dem neu gegründeten Konzertverein Philippsburg vergönnt. Das erste musikalische Erlebnis wurde in den Räumen der Volksbank Philippsburg den Gästen beschert: ein Klavierabend mit Sorina Aust-Ioan. Die Österreichisch-Rumänische Ausnahme-Pianistin spielte sich mit ihrer Leichtigkeit und Natürlichkeit in die Herzen der Zuhörer. Mit den „Sechs Bagatellen op. 126“ von Ludwig van Beethoven zeigte sie von Anfang an die vielseitigen Farben ihres Ausdruckes über die Tasten. Aust-Ioan studierte bereits 14-jährig an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien. Seit 1973 war sie bis vor wenigen Jahren Dozentin an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln. Nach wie vor bietet sie Meisterkurse für Klavier an und tritt regelmäßig als Konzert-Pianistin auf.
Mit „La fille aux cheveux de lin“ (Das Mädchen mit den Flachshaaren) beginnt der Vortrag zum französischen Abschnitt des Programms: es beginnt mit Claude Debussy. Mit einer musikalischen Einfachheit entführt der französische Komponist in die Traumwelt, inspiriert durch ein Gedicht von Charles Marie René Leconte de Lisle. „La puerta del vino“ (die Weintür) und „Les tierces alternéen“ (alternierende Terzen) vermitteln wiederum eine spannende Geschichte mit ungewissem Ausgang – temperamentvoll spanisch angehaucht und von der Künstlerin leidenschaftlich umgesetzt. Mit „Clair de lune“ (Mondschein aus der Suite bergamasque) zeigt sich abschließend schwärmerische Romantik.
Die zierliche Pianistin hält die 130 Zuhörer in ihrem Bann: Eric Satie‘s „Gnossiennes“ (ein Fantasiename, der sich nicht übersetzen läßt) zeigt das hohe Niveau von Sorina Aust-Ioan: Stücke, die phasenweise nicht einmal in Takte eingeteilt sind und in dieser Umsetzung das Publikum in Trance zu setzen vermag.
Deutlich lyrisch gestimmt beginnt der Vortrag zu Maurice Ravel mit einer Sonatine. Dann ein belebtes Menuett und steigert sich in ein spannendes, schnelles Finale. Mit „Alborada del Gracioso“ (aus den „Miroirs“) brilliert Aust-Ioan. „Das wohl pianistisch anspruchsvollste Werk beinhaltet unter anderem ganz besondere Herausforderungen wie Tempo, Terz und Quartglissandi“ – so stellt Matthias Hutter das Stück im Programm vor.
Der Vorsitzende des Konzertvereins erhält selbst durch viele Stimmen im Publikum ein Lob: so wurde doch seine „Klaviersonate in Form einer Fantasie, op.24“ durch Sorina Aust-Ioan uraufgeführt und erntete extra langen Applaus. „Sie hat meine Vorstellungen nicht nur getroffen, sondern weit übertroffen“ lobt er die Künstlerin und widmete ihr spontan das Stück.
Zitate aus dem Publikum zeigen den Erfolg des Einstandskonzertes in Philippsburg: „sagenhafte Fingerfertigkeit“ (Eveline Fuchs), „wunderschön, mit dem Abend rundum zufrieden“ (Eddi Degen), „unwahrscheinlich toll, gelungener Abend, dieser Verein ist eine Bereicherung für Philippsburg“ (Tanja Maier), „Wunderbar“ (Thea Geiger-Heiler) und Dr. Helmut Breun spricht dem Publikum aus der Seele: „ich gratuliere Matthias Hutter zu diesem grandiosen Gewinn mit der Gründung des Konzertvereins für Philippsburg. Es war ein wunderbarer Beginn“.
Alexandra Nachtigal
Autor:Alexandra Nachtigal aus Philippsburg |
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